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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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allerbesten. Ja, ja. Vesset, gieß mir eine Tasse Cha ein.«
    Vesset errötete vor Freude. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen löffelte sie einen Klecks Honig in einen Becher, fügte etwas geriebenen Sim und eine Prise Paer hinzu und goß den dampfenden Cha darauf. Die heiße Flüssigkeit verströmte ein süßes Gemisch von Düften, welche die Luft um sie schwängerte. Sie gab die Tasse der Ammu direkt in die Hand, wartete bis die alte Frau nickte, lächelte und wandte sich dann mit herzlichem Lächeln an Tuli. »Möchtest du auch etwas?«
    Tuli nickte. »Ja, gern.«
    Als Vesset den zweiten Becher zubereitete, sagte die Ammu »Wenn du hier fertig bist, Liebste, bereite mir bitte einen Miska-Pierdro-Aufguß vor. Aber das bleibt bitte unter uns.« »Ja, Ammu Rin.« Vesset reichte Tuli die dampfende Tasse. »Vergiß nicht, dir etwas davon aufzubewahren, um den Geschmack des Aufgusses hinunterzuspülen. Du glaubst gar nicht, wie widerlich der ist.«
    Tuli nippte an dem süßen, würzigen Getränk und sah Vesset' nach, die hinter dem Vorhang verschwand.
    Der Sessel ächzte, als Ammu Rin sich zurücklehnte. »Miska-Pierdro ist eine Kräutermischung. Wie Vesset schon sagte, schmeckt sie nicht so gut, aber sie ist wirksam, absolut wirksam. Wir hatten hier schon eine Reihe von Häuslermädchen, die zu jung zum Heiraten waren und auch hier nicht ihr Leben verbringen wollten. Sie sind nach Hause zurückgekehrt, haben später geheiratet und in diesen Ehen gesunde Kinder geboren.« Sie hielt die Tasse in ihren großen Händen. »Falls du deine Meinung später tatsächlich noch ändern solltest, Kind, und Kinder haben willst, dann kannst du sicher sein, daß deine jetzige Entscheidung keine körperlichen Folgen nach sich zieht.«
    Tuli nickte und vergaß ganz, daß die Ammu nicht sehen konnte, aber die alte Frau lächelte trotzdem und schien zu wissen, was Tuli dachte.
    »Wenn Vesset zurückkommt...« Wieder rückte die Ammu hin und her und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Sie wird den Aufguß mitbringen. Trink ihn jetzt. Nach dem Abendessen bekommst du eine zweite Dosis und mitten in der Nacht eine dritte. Wir werden dich dann wecken. Du wirst die Nacht hier im Heilhaus zubringen müssen. Gegen Morgen wird dir dann ziemlich elend zumute sein, aber dann bist zu schon auf dem Weg der Besserung und die Bürde los, die dich jetzt bedrückt. Reitest du mit Rane, wenn sie wieder aufbricht?«
    »Das hatte ich vor. Das werde ich, wenn sie bis morgen auf mich wartet. Aber ich habe gesehen, wie ungern sie hier ist.« »Tja. Das war eine traurige Zeit. Wir taten, was wir konnten, aber das war nicht viel.« Sie nickte mit ihrem dicken Kopf. »Verzeih mir die Neugier einer alten Frau, Kind, aber glaubst du, du möchtest später einmal Anwärterin werden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Es spielt auch keine Rolle. Laß dich von niemandem zu Dingen drängen, die du nicht möchtest.« Sie kicherte. »Aber diesen Eindruck habe ich ohnehin nicht von dir.«
    Vesset kehrte mit einem kleinen Porzellankrug mit breitem Ausguß und geraden Seitenwänden zurück. Sie kniete sich neben das Tablett, ergriff Tulis Becher und schaute hinein. »Leer. Na, ein Glück, daß die Kanne so groß ist.« Sie bereitete eine neue Tasse zu und reichte sie Tuli. »Nun stellt ihn erst mal beiseite.« Sie hob den Krug auf. »Mach den Mund weit auf, junge Tuli, und schütte das hinab. Gib dir alle Mühe, möglichst wenig davon zu schmecken.«
    Mit zitternden Fingern ergriff Tuli den Krug. Obwohl sie geglaubt hatte, schon seit einem Monat auf diesen Augenblick hinzuarbeiten, war sie jetzt nervös. Der Krug war kühl und schlüpfrig, die Flüssigkeit innen schwappte, weil sie so zitterte. »Heilige Jungfrau«, sagte sie und schüttete die Flüssigkeit ihre Kehle hinab, wie man es sie geheißen hatte. Doch selbst auf diese Weise konnte sie ein Würgen kaum unterdrücken. Vesset nahm ihr den Krug ab und half ihr, die Chatasse an die Lippen zu führen. »Ein paar Schluck hiervon, und es wird dir bei. gehen.«
    Als sie die Tasse geleert hatte, fühlte Tuli sich tatsächlich besser. Sie leckte sich über die Lippen und seufzte. »Und das noch zweimal.«
    Vesset lachte und stand auf.
    Ammu Rin beugte sich nach vorn. »Schick mir die junge Dinafar, sie hat sich lange genug mit ihren Lektionen abgemüht.«
    »Das will ich tun.« Vesset streifte Tuli mit den Fingern und ging.
    Tuli sah zu, wie sich der Vorhang bewegte und dann wieder reglos herabhing. »Wird sie

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