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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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bedeutet das, die Meien halten sich wieder im Tal auf. Schau mal dort drüben.« Sie fuhr über die Karte, sprang hoch und berührte einen schmalen mit den roten Pünktchen der Städte gesprenkelten, violetten Streifen. Zwei Silbernadeln saßen dort noch in ihren Löchern. Als sie wieder stand, erklärte Dinafar: »Vapro und Nurii. Soweit wir wissen, hat der Rückruf sie noch nicht erreicht. Es sind Altersgenossinen von Serroi, sie müßte sie eigentlich kennen.« »Serroi?«
    Dinafar errötete einen Augenblick voller Unbehagen. »Ach, eine Freundin von mir.«
    »Ach so.« Tuli betrachtete die Landkarte, die schwarzen Linien, die roten Punkte, welche die Städte bezeichneten und die Silbernadeln, die die Aufenthaltsorte der Meien angaben, die noch nicht zurückgekehrt waren. Die Sutireh-See hatte sie bei der Mondensammlung zum ersten Mal gesehen. Sie und Teras hatten die Stadtmauern erklommen und weit hinausgeschaut über das Wasser, das nicht enden zu wollen schien. Nun sah sie, daß das Meer nur wenig breiter war als die breiteste Stelle der Cimpia-Ebene. Und auf dem unbekannten Land jenseits des Meeres befanden sich weitere rote Pünktchen. Sie hatte niemals daran gedacht, daß da draußen noch Land sein könnte und in diesem Land Menschen lebten. So starrte sie das Flickenmuster der Farben an und war fassungslos über die Weite der Welt. Sie war viel größer, als sie es sich je vorgestellt hatte, mit vielen Ländern und vielen verschiedenen Völkern. Und sie wußte nicht einmal viel von der Lebensweise der Stenda, die doch nur einen Katzensprung entfernt wohnten. Und von Dinafars Fischervolk wußte sie schon gar nichts. »Das ist ja riesig«, sagte sie, und ihre gedämpfte Stimme bebte vor Ehrfurcht.
    »Tja.« Dinafar tätschelte ihren Arm. »Ich weiß noch gut, wie ich die Karte zum ersten Mal sah. Ich fühlte mich hinterher ungefähr so klein.« Mit Daumen und Zeigefinger zeigte sie einen Zwischenraum von einem Zentimeter.
    »Und die Meien bereisen das alles?«
    »Klar. Und die Heilerinnen auch.«
    »Die Heilerinnen werden nicht markiert?«
    »Die Heilerinnen ziehen umher, sie haben keinen festen Sitz. Wir haben keine Möglichkeit, ihre Wege zu verfolgen.«
    Alle diese Gegenden, die man besuchen und besichtigen kan diese vielen Gegenden...
Tuli seufzte. »Zehn Jahre«, sagte sie und strich sich übers Haar.
    »Die gehen schnell vorbei.«
    »Das sagte die Ammu auch.« Sie ging zum Rand des Podiu An der Wand hingen Hunderte kleiner Kupfertafeln mit weils einem Namen darauf. »Was ist das?« »Die Listen der Toten. Alle Frauen, die jemals hier gelebt haben, die Meien, die Heilerinnen und Kunsthandwerkerinnnen, alle. Wenn eine stirbt, dann wachen wir hier die Nacht durch, alle aus dem Tal. Wenn die Frau im Tal stirbt, verbrennen wir ihren Leichnam und geben die Asche der Erde zurück. Dinafars Stimme klang sehr leise, ihre Augen glänzten. »Wir verteilen die Asche auf den Feldern und in den Obsthainen, so daß die liebe Freundin als Frucht der Erde zu uns zurückkehrt. Sie schüttelte sich, lachte und sprang vom Podium. »Genug der ernsten Dinge.« Sie tanzte über die Fliesen davon und stieß die schweren Türen auf. »Wo möchtest du als nächstes hin?« »Zur Glasbläserei. Ich möchte sehen, wie ihr Glas herstellt.« »Das kannst du im Augenblick nicht, es ist alles geschlossen.« »Ich würde es mir trotzdem gerne anschauen.«
    »Na gut. Aber du wirst nicht viel sehen.«
     
    Ein niedriges, massives Gebäude. Ein großer, offener Kasten. Hohe Spitzfenster mit runden, bleigefaßten, bunten Glasscheiben, die bunte Kreise auf den glatten, weißen Fußboden warfen. Der Schmelzofen war groß und würfelförmig. Er stand auf dem Boden und war an eine Wand angebaut. Vor den runden Öffnungen des Ofens war ein rußgeschwärztes, hölzernes Gerüst gebaut. Lange, geschwärzte Blasrohre und Hunderte anderer rätselhafter Gegenstände lagen unordentlich herum. Sie wußte nicht, wofür sie gebraucht wurden und wünschte, die könnte die Werkstatt sehen, wenn man dort arbeitete. Sie seufzte. »Du hast recht. So ist es nicht besonders interessant.«
    »Eins. Zwei. Drei. Vier«, zählte die untersetzte Frau und betonte die Zahlen, indem sie in die Hände klatschte. Auf nahezu lautlosen, bloßen Füßen bewegten sich die Mädchen diszipliniert und synchron, wobei eine Pose immer schneller in die nächste überging, bis nur noch ein verschwommenes Wirbeln zu erkennen war.
    »Der Rohrtanz«, flüsterte Dinafar. »Sie beugen

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