Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
Heilerin?«
    »Vesset? Sie ist es schon, Tuli. Eine Heilerin, die beste mein Schülerinnen. Wenn wir andere Zeiten hätten, würde sie Sommer zu ihrem ersten Wanderjahr aufbrechen.« »Oh. Wie lange hat sie denn studiert?«
    »Zehn Jahre.« Wieder quietschte der Sessel, als die Ammu ihr Gewicht verlagerte.
    »Zehn Jahre!« Tuli starrte die alte Frau an. Die milchig weißen Augen öffneten sich. Ammu Rin lächelte und nickte. »Braucht man auch so lange, um Meie zu werden?«
    »Manche lernen schneller als andere.« Ammu Rin kratzte sich seitlich an der Nase. »Das hat dich abgeschreckt, was, Tuli?« »Das ist fast so lange, wie ich nun lebe.«
    »Es geht schnell, o ja, das tut es.« Sie drehte den Kopf in Richtung der Tür. Dinafar schob sich durch den Vorhang. »Ammu Rin?«
    »Aha. Dinafar. Bring Tuli hier zum Prieti-Warau. Und danach kannst du die Besucherin ein bißchen herumführen, wenn Rane einverstanden ist. Nimm dir heute nachmittag frei, Dinafar, für heute hast du genug gelernt.«
    Dinafar grinste und rieb sich die Augen. »Die Jungfrau segne dich. Mein Kopf wird dir dankbar sein, Ammu Rin.«
    »Dann geht, ihr zwei!«
    Tuli trank den Rest des gesüßten Chas und stellte den Becher auf das Tablett zurück. Sie rappelte sich hoch und zögerte. »Sollen wir das Tablett wegbringen, Ammu Rin?«
    »Nein. Nein. Aber du könntest wieder die Glocke läuten. Aber leise diesmal, Kind, leise.«
     
    Dinafar klopfte an die Tür zum Warau.
    Rane öffnete, schaute heraus, sah Tuli und hob eine schmale blonde Braue. »Hast du deine Antwort erhalten?«
    »Hm-m.« Tuli schnitt eine Grimasse. »Ich muß über Nacht
    bleiben.«
    »Ich verstehe. Das ist kein Problem. Wirst du morgen früh weiterreiten können?«
    »Das hat sie gesagt. Ammu Rin. Und sie sagte, Dinafar könnte mich jetzt herumführen, wenn du damit einverstanden bist.« Rane grinste. »Amüsiert euch, ihr beiden. Schläfst du im Heilhaus, Motte?«
    »Ja.«
    »In Ordnung, du weißt Bescheid.« Sie hob die Hand zu einer ihrer verständnisvollen Gesten, trat zurück und schloß die Tür. Dinafar tanzte durch den Aste-Warau. »Komm mit, es gibt sehr viel zu sehen. Was soll ich dir zuerst zeigen? Oh, ich weiß, komm, komm schon!
     
    Der Betrachtungssaal verstärkte den Hall ihrer Schritte. Er war leer. Keine Stühle und keine Teppiche am Boden, nichts bis auf eine weite Fläche Fliesen, schwarze Fliesen, von einem staubigen, weichen Schwarz wie der Himmel in einer wolkenreichen Nacht. Es war ein großer Raum, der weit länger als breit war und ebenso hoch wie breit, so daß die Decke in der Finsternis nicht zu erkennen war. An den Wänden bewegten sich die großen, ebenfalls in der Dunkelheit untergehenden Wandteppiche in den flüchtigen Windstößen, die in den Ecken des Saales umherspukten. Auf der gegenüberliegenden Wand war über einem breiten Podium ein langes Rechteck befestigt, das im Schein einer Reihe von Lampen erstrahlte. Es war eine bunt bemalte Sammlung von Formen auf blauem Grund.
    Dinafar nahm Tulis Hand und zog sie über die Bodenkacheln »Das ist die ganze Welt«, erklärte sie, und ihre Stimme dröhn in dem leeren Raum.
    »Aha. Und wo befinden wir uns?«
    »Siehst du das grüne Fleckchen inmitten dieser Landmasse?« »Ja.«
    »Das sind wir. Und das gelbe Fleckchen darüber, das ist Mijloc.« Sie deutete darauf. »Siehst du den kleinen, roten Punkte Das ist Oras. Wenn du von dort ein Stück an der Küste entlang gehst, wo das Blau im Zickzack hin- und herläuft, triffst du auf die Fischer, von denen du bei der Mondensammlung sicher ein , paar gesehen hast. Dort bin ich geboren und aufgewachsen.«, Sie zog die Nase kraus. »Und, der Jungfrau sei Dank, wenn ich, diesen Ort nie wiedersehe!«
    »So schlimm?«
    »Ich werde es dir mal erzählen.«
    »Was sind das für schwarze Linien?«
    »Eine Art von Straßen. Karawanenrouten. Die hier in Gelb, die müßtest zu kennen, das ist die Hochstraße.« Sie sprang auf das Podium, griff in eine Silberdose, die an der Wand neben der Karte hing, zog eine Handvoll Silbernadeln heraus und ließ sie wieder in die Dose zurückklappern. »Das sind die Meien, jede hat ein Zeichen. Komm herauf, ich werd's dir zeigen.« Sie sah die Nadeln durch, während Tuli ihr über die Schulter schaute. »Ich versuche die Nadel einer Meie zu finden, die ich kenne. Aha. Sieh mal.«
    Auf dem dicken, runden Kopf der Nadel war ein Zeichen aufgestempelt. »Diese gehört Leeaster, meiner Tanzlehrerin. Wenn die Nadeln in der Dose liegen,

Weitere Kostenlose Bücher