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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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zurück. »Ich hasse diesen Ort.«
    Tuli blieb ruhig stehen und fragte sich, warum. Wenn dem so war – und die plötzliche, gedämpfte Leidenschaft in Ranes Stimme ließ darauf schließen –, warum sputete sie sich dann nicht, ihn wieder zu verlassen. »Früher ...« sagte Rane. »Früher wurden die Kranken hier herausgeführt, damit sie in der Sonne sitzen konnten.« Sie holte tief und bebend Luft, schüttelte den Kopf, lief übers Gras und blieb im Torbogen eines kleinen, freundlichen Gebäudes stehen, um auf Tuli zu warten. »Das Heilhaus«, erklärte sie, als Tuli sie einholte.
    Ein Raum, bei dem es sich entweder um ein sehr langes, aber schmales Zimmer oder aber um einen sehr breiten Korridor handelte, wurde von hohen Südfenstern erhellt. Die Innenmauer war mit weißen Steinen getäfelt, die von goldenen und grünen Adern durchzogen wurden, Decke und Fensterwand waren weiß gestrichen. Rane und Tuli gingen über einen Sankoy-Teppich mit einfachem Muster und edelsteinstrahlenden Farben, kamen an Fensternischen mit blühenden Grünpflanzen und sogar ein paar Frühlingsblüten vorüber. In halber Höhe des Raumes öffnete Rane eine Tür und trat in ein Vorzimmer mit Bänken an den Wänden und einem Tisch auf der gegenüberliegenden Seite.
    An diesem Tisch saß ein Mädchen, das ungefähr in Tulis Alter war und blickte stirnrunzelnd in ein vor ihr aufgeschlagenes Buch. Ihre Lippen bewegten sich, ihr Finger folgte dem Text, während sie zu lesen versuchte, was immer dort geschrieben stand. Sie war davon so gefesselt, daß Rane und Tuli das Zimmer durchquerten und vor ihr stehenblieben, ohne ihre Konzentration im mindesten zu beeinträchtigen.
    Rane klopfte mit einem Fingerknöchel gegen den Tisch. Das Mädchen erschrak und schaute hoch. »Oh!« Sie errötete. »Ja?« »Wir möchten zu Ammu Rin.« Ranes Mundwinkel zuckten; ein Lachen tanzte in ihren dunkelgrünen Augen.
    Das Mädchen lächelte. Ihre Augen waren vom Grünbraun eines Waldsees und warfen das lautlose Lachen zurück, das ihr Gesicht zu flüchtiger Schönheit erhellte. Tuli stockte der Atem, sie duckte sich hinter Rane. Sie erkannte das Mädchen wieder.
Da ... Dani . nein ... Die... Dina, ja Dinafar. War mit ihrem Bruder
zur
Mondensammlung unterwegs ... Jern. ja, so hieß er. Möchte wissen, was aus ihm geworden ist. Wahrscheinlich wollte ihr alter Onkel kein Mädchen behalten, so daß sie hierher kam. Bin gespannt, ob sie mich noch kennt.
Dinafar stand auf. Sie trug ein einfaches, ärmelloses, weißelt Kleid, das ihre ziemlich reife Figur umschloß. »Wenn ihr nur einen Augenblick warten wollt ....« Sie blieb stehen, hob die dichten Brauen und legte den Kopf zur Seite. Ihr Körper war ein einziges Fragezeichen.
    »Sag ihr, es wären Rane und eine Freundin.«
    Mit einem kurzen Lächeln nickte das Mädchen und verschwand dann durch die Tür neben dem Tisch.
    Rane drehte sich zu Tuli um. »Brauchst du mich dabei, oder möchtest du lieber selbst für dich sprechen?« Ihre langen Finger trommelten einen nervösen Rhythmus auf ihren Oberschenkel.
    Tuli wandte unsicher und ein wenig ängstlich den Blick ab. Sie hätte sich gerne an Rane geklammert, aber Rane hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß sie sich hier unglücklich fühlte und sich mit Tulis Problem nur mit Unbehagen befaßte. Tuli schluckte. Nach einer Weile sagte sie: »Ich muß ... nur dieser Ammu Rin sagen, was mir Sorgen macht?«
    »Du brauchst es ihr nur zu sagen. Sie beißt nicht.« Ranes Augen wanderten zur Tür. Innerlich war sie schon wieder draußen. Tuli sah das und unterdrückte ein Seufzen.
    »Na schön«, sagte sie. »Ich schaffe es alleine.«
    »Tapferes Mädchen.« Rane trat einen Schritt auf die Tür zu und schaute dann Tuli an. »Wenn du hier fertig bist, bitte jemanden, dich zu Yael-mris Warau zurückzuführen.« Als sie draußen war, schloß sie mit beherrschter Ruhe die Tür hinter sich.
    Dinafar kehrte zurück und schien überrascht, nur noch Tuli vorzufinden.
    »Rane mußte fort«, erklärte Tuli. »Aber ich bin es ohnehin, die die Heilerin sehen muß.«
    »Ach so.« Dinafar starrte Tuli an. »Ich kenne dich doch. Du bist eine von den fürchterlichen Zwillingen, Tuli Gradintochter. Es war auf dem Weg nach Oras.«
    »Ja. Bist du schon lange hier?«
    »Etwa ein Jahr.«
    »Und dein Bruder ist noch bei deinem Onkel?«
    Dinafar verzog das Gesicht. »Das ist eine lange Geschichte. Wenn du bleibst, kann ich sie dir vielleicht einmal erzählen.« Sie blickte über die Schulter zur

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