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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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den Wasserschlauch sinken und schraubte den Holzstopfen in das vorragende Mundstück. »Jetzt geht's mir schon viel besser.«
    »Glaubst du, du kannst ein bißchen schlafen?« »Hier?«
    »Warum nicht? Von der Hochstraße kann man uns nicht sehen. Ich werde mich umschauen und dann selbst ein wenig schlafen.«
    »Teras, was ist mit Pap? Und die Gardisten – werden die nicht nach uns suchen?«
    »Tutu, die Macain müssen fressen und ausruhen. Wir haben keine Körner dabei, um ohne Weidepausen für sie auszukommen. Und wenn wir sie zu Schanden reiten, zieht Pap uns das Fell über die Ohren, und Hars würde glauben, ich wäre dümmer als Oris, wenn ich meine Tiere nicht richtig versorge. Also. kannst du ruhig schlafen. Die Gardisten ...« Er zuckte mit den Schultern. »Wenn sie kommen, können wir halt nichts machen.«
    Sie sah ihm nach, wie er davonschritt und hinter einem Gebüsch verschwand, dann versuchte sie aufzustehen. Sie zitterte und war völlig durchgefroren. Nachdem sie zweimal umgefallen war, gelang es ihr, sich auf den tauben Beinen zu halten, und sie humpelte mühsam auf die kleine Lichtung, wo die Sonne ins Gras fiel. Sie legte sich an einer warmen Stelle nieder, ringelte sich zusammen und machte die Augen zu. Eine Zeitlang schmerzten und juckten noch ihre Wundstellen, doch als die Sonne ein wenig dieser Schmerzen nahm, schlief sie schließlich ein.
     
    Teras schüttelte sie wach. Sie ächzte, als sie sich rühren wollte. Ihre Wundstellen schnitten wie Messer in ihr Fleisch. Er half ihr, sich aufzusetzen, was unweigerlich auf die heilenden Striemen von der Auspeitschung drückte. Als sie vor Schmerz nach Luft rang, riß er seine Hand zurück und mußte dann ihren Arm packen, damit sie nicht fiel. »Bei den Zehen der Jungfrau, Tuli. Es tut mir leid.« Er hielt sie fest, während sie ein krächzendes Lachen ausstieß, mit den Füßen auf- und abwippte und die Zehen anspannte und ausstreckte. Sie versuchte zu schlucken und stellte fest, daß ihre Kehle völlig ausgetrocknet war. »Wasser

flüsterte sie.
    Während er ihr den Wasserbeutel holte, massierte sie ihren Rücken und schaute nach der Sonne, um abzuschätzen, wie lange sie geschlafen hatte. Die Sonne hatte den Zenith überschritten, die Baumschatten bewegten sich nun von Westen her auf sie zu, waren aber noch nicht lang genug, um die Mitte der kleinen Lichtung zu erreichen.
Etwa Mitte des Nachmittags,
dachte sie. Sie trank. Das Wasser war warm und ein wenig schal, doch es war Nektar für ihre rauhe Kehle und die geschwollene Zunge. »Hast du denn überhaupt geschlafen?« »Ein bißchen.« Als ob ihn ihre Worte erinnerten, gähnte er nun, und seine Augenlider wurden schwer. Er riß den Kopf hoch, sprang auf die Füße und streckte ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. »Wir sollten besser aufbrechen.«
     
    Sie ritten in behaglichem Trott auf der dicken, schwarzen, gummiartig belegten Oberfläche der Hochstraße entlang, die sich gerade wie ein Messerschnitt und ohne den geringsten Verkehr zum südlichen Horizont hin erstreckte. Auch in ihrer Richtung war sie völlig frei, soweit Tuli das sehen konnte. Sie fühlte sich schrecklich ungeschützt auf dem hohen Damm, der fast in Höhe der Baumkronen verlief, obgleich es ganz beruhigend war, niemand in seiner Nähe zu wissen. So mußten sie sich nicht verkleiden oder schwierige Fragen beantworten, warum zwei so junge Leute ohne Erwachsene reisten.
    Als die Schatten des Sonnenuntergangs sie verschluckten und am westlichen Himmel rote und goldene Streifen aufzogen, ließ Teras einen leisen Aufschrei vernehmen und brachte sein Macai zum Stehen. Tuli warf ihm einen fragenden Blick zu. »Ich dachte, du wolltest weiterreiten.« Sie runzelte die Stirn. »Was ist los?«
    »Dröhnen«, murmelte er, als sein Blick den Himmel und die Straße absuchte.
    »Dein Gong?«
    »Laut und lauter. Sieh mal!« Er deutete zum Himmel in der Nähe des nördlichen Horizonts.
    Sie ließ ihren Blick seinem Finger folgen und sah in einiger Entfernung zwei dunkle Fleckchen in trägen Kreisen über den Baumkronen schweben. »Ja und?«
    »Und? Hars hat mich gewarnt. Das sind keine Passare, Tuli. Das sind Dämonen. Traxim. Schau dir an, wie groß sie sind, so weit entfernt, und wir können sie trotzdem sehen.« Seine Hand schloß sich fest um den Sattelrand, er beugte sich nach vorn und spähte aufmerksam zu den schwarzen Pünktchen. »Sie scheinen etwas zu beobachten.«
    »Vielleicht suchen sie uns?«
    Teras ließ sich in den Sattel

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