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Duell der Ritter

Duell der Ritter

Titel: Duell der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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abgebrochen. Der Kampf findet statt. Nur wird in der Ritterrüstung eben nicht David stecken – sondern ich !«
    Bob sah ihn mit großen Augen an. » Du willst dich mit dem schwarzen Ritter duellieren?«
    »Warum nicht. Für so einen Kampf ist nicht so sehr die Stärke wichtig. Man muss vor allem schnell sein und darf das Gleichgewicht nicht verlieren. Aber jetzt ist keine Zeit für langes Gerede. Steckt mich in den Harnisch, und setzt mich aufs Pferd. Das Duell der Ritter soll beginnen. Und keine Angst – ich werde mich vorbereiten. Alles was ich brauche, ist ein langes Seil.«
    Peter sprach mit solcher Überzeugungskraft, dass niemand wagte, ihn von seinem Plan abzubringen. Von den Zinnen der Türme ertönten wieder die Fanfaren. »Okay, es geht los!«

Duell der Ritter
    Die Tribüne war inzwischen bis auf den letzten Platz gefüllt. Justus entdeckte zwischen den vielen Menschen sogar Onkel Titus und Tante Mathilda. Die beiden wollten sich anscheinend das große Finale nicht entgehen lassen. »Wenn das mal gut geht«, sprach er leise zu sich.
    Der König hatte wieder auf seinem Balkon Platz genommen, und Amalie stand neben ihm. »Meine Damen und Herren, liebes Volk auf Burg Drachenfels. Als König habe ich die Ehre, das große Duell der Ritter zu eröffnen. Der Kampf möge beginnen, und der Sieger bekommt zwanzigtausend Dollar und meine Tochter.«
    Alles applaudierte. »Bravo!«, hörte man Onkel Titus aus der Menge heraus rufen. Dann öffnete sich das große Holztor, und der schwarze Ritter trabte hoch zu Ross in den Innenhof. Er hatte das Visier an seinem Helm hochgeklappt und grinste Amalie von Drachenfels frech an. »Seid gegrüßt, holde Prinzessin. Ich bin gespannt, ob der kleine schwache Ritter überhaupt auf seinen Gaul heraufgekommen ist.« Dann lachte er so laut, dass sein Pferd erschrak und sich aufbäumte.
    Die Fanfaren ertönten abermals, und wieder öffnete sich das Tor. Als dann der vermeintliche David in seinem Harnisch herantrabte, fiel der schwarze Ritter fast vom Pferd. »Moment! Das darf doch nicht wahr sein!«, stotterte er. »Wie ist das möglich?«
    »Stimmt etwas nicht?«, rief der König vom Balkon herab.
    »Doch, doch. Alles in Ordnung«, zischte der schwarze Ritter. »Lasst uns jetzt das Duell hinter uns bringen.«
    Peter saß fest im Sattel seines Pferdes und blickte durch den dünnen Streifen seines Visiers. Viel konnte er nicht erkennen, und die Rüstung drückte schwer auf seine Schultern. Beide Reiter wurden nun in die gegenüberliegenden Ecken des Innenhofes geleitet. Dann wurde es totenstill auf Burg Drachenfels. Peter packte die lange Lanze fest mit der rechten Hand und hob sie in Richtung des schwarzen Ritters. Amalie von Drachenfels zog ein rosafarbenes Taschentuch aus ihrer Tasche und hielt es über die Brüstung. Ihr Vater erklärte die Spielregeln. »Ihr tapferen Ritter, hört gut zu. Sobald meine Tochter das Tuch fallen lässt, ist der Kampf freigegeben. Die Regeln sind einfach: Sobald ein Ritter auf dem Boden liegt, hat er verloren.«

    Von der Zinne ertönte ein Kanonenschuss, und Amalie von Drachenfels ließ ihr Tuch fallen. Im selben Moment riss der schwarze Ritter an den Zügeln, sein Pferd bäumte sich mit einem lauten Wiehern auf und preschte im Galopp auf Peter zu. Dieser wartete noch einen Moment, dann stieß er dem Pferd sanft die Hacken in die Flanke. »Hü!«

    Die Menge sah atemlos zu, und alle standen mittlerweile auf den Zehenspitzen auf der Tribüne. Immer näher kamen sich die beiden Kämpfer. Schaum spritzte aus dem Maul des Pferdes des schwarzen Ritters. Peter packte die Lanze noch fester. Als er nur noch wenige Meter vom schwarzen Ritter entfernt war, brüllte dieser fürchterlich. »Ich mache dich fertig, du Wurst! Ich werde dich aufspießen wie einen Schaschlik!« Wie ein Pfeil schoss die feindliche Lanze auf ihn zu. Doch Peter behielt die Nerven. Im letzten Moment konnte er seinen Kopf einziehen, und der schwarze Ritter verfehlte ihn um Haaresbreite. Die Menge tobte, und Amalie biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzuschreien.
    Wieder nahmen die beiden Ritter Aufstellung und bereiteten sich auf den zweiten Angriff vor. Das Klappern der Hufe hallte an den Wänden des Innenhofes wider. Da tat Peter plötzlich etwas, womit keiner gerechnet hatte. Im Galopp warf er seine Lanze weg und zog ein Seil hervor. Er hatte es zuvor unter der Satteldecke versteckt. Der schwarze Ritter stutzte eine Sekunde, doch dann galoppierte er noch schneller. »Was hast

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