Duell der Ritter
hat mehr mit Köpfchen zu tun als mit Kraft. Los, sehen wir uns das Schwert einmal genauer an.«
David hatte aufgegeben und ließ sich auf den Boden sinken. »Ach, Jungs. Es hat keinen Zweck. Man muss wissen, wann man verloren hat.«
Aber Justus hörte nicht auf ihn. »Erinnert ihr euch noch an das Schwert in dem gegrillten Wildschwein beim Essen? Das war auch ein Trick. Von Drachenfels scheint auf diese Spezialeffekte zu stehen.«
Vom Balkon ertönte jetzt die Stimme des Königs. »Beeilung! Ihr habt nur noch drei Minuten. Wenn ihr es bis dahin nicht schafft, ist der Wettkampf entschieden. Dann hat der schwarze Ritter gewonnen, und das Finale fällt aus.«
Justus begutachtete den reich verzierten Griff des Schwertes. Er war aus Metall gefertigt, und auf einer Seite war ein Wappen zu erkennen. Bob putzte seine Brille mit seinem T-Shirt sauber, setzte sie wieder auf und sah ganz genau hin. »Hier! In dem Wappen sind lauter Buchstaben. Sie sind zwar sehr klein und in einer alten Schrift, doch man kann sie trotzdem erkennen.« Peter sah sie jetzt auch. »Stimmt. Aber was sollen sie bedeuten? Das ergibt gar keinen Sinn. Es könnte NILREM heißen.« Vorsichtig strich er mit den Fingern über einen der Buchstaben. »He! Moment mal! Die Buchstaben lassen sich eindrücken.«
Plötzlich riss Bob seine Hand weg. »Vorsichtig, Peter! Nicht berühren! Das könnte die Lösung sein. Die Buchstaben lassen sich eindrücken – aber nicht in irgendeiner beliebigen Reihenfolge. Dann wäre es zu einfach. Das ist wie bei einem Safe mit Geheimnummer. Wir müssen herausfinden, was NILREM zu bedeuten hat.«
Justus strahlte. »Jetzt hab ich es. Bob, gut dass du so viel über die Artus-Sage gelesen hast. Du hast das Codewort vorhin selbst gesagt.«
Bob wusste nicht, worauf Justus hinauswollte. »Ich habe vorhin vieles gesagt. Was meinst du?«
»Na, denk doch mal scharf nach: Wer hat dem Ritter Lancelot mit dem Schwert geholfen?«
Peter war auf einmal ganz aufgeregt. »Logisch! Der Zauberer Merlin. Wir müssen die Buchstaben seines Namens in der richtigen Reihenfolge eintippen. Und wenn das nicht hilft, dann können wir einpacken und nach Hause fahren.«
Von oben war wieder der König zu hören. »Gleich ist die Zeit um!«
Bob rückte seine Brille zurecht. »Jetzt nur keinen Fehler machen. Ich fühle mich wie ein Safeknacker. Also: M, E, R, L, I.« Buchstabe für Buchstabe ließ sich problemlos eindrücken. Jedes Mal war ein leises Klicken zu hören. »Gut, und jetzt der letzte Buchstabe: Das N!« Wieder klickte es leise. »Und nun?«, fragte Bob. »Fehlt uns doch noch der passende Zauberspruch? Außer Simsalabim fällt mir nichts ein.«
»Die letzten Sekunden laufen, meine Knappen!«, rief von Drachenfels. Seine Tochter Amalie hielt sich ängstlich die Augen zu. Der schwarze Ritter hatte schon siegesgewiss die Arme erhoben. »Hoch soll ich leben! Applaus für mich und meine holde Prinzessin da oben. Gebt auf, ihr Babyritter.«
Justus packte jetzt mit beiden Händen den Griff des Schwertes. »Das muss die Lösung sein. Es muss irgendetwas passieren! Ich bin mir ganz sicher.« Plötzlich spürte er ein leichtes Vibrieren im Schwert. »Da! Es lässt sich bewegen. Wir haben einen Mechanismus ausgelöst. Seht! Ich kann das Schwert schon etwas lockern.« David war inzwischen aufgesprungen und griff jetzt ebenfalls nach dem Schwert. »Wie habt ihr das gemacht? Das hätte ich nie für möglich gehalten.«
»Alles ist möglich!«, keuchte Justus. »Los, wir ziehen zusammen. Jetzt!«
Zuerst bewegte sich das Schwert nur wenige Zentimeter, dann aber ließ es sich mit einem Ruck herausziehen. Gemeinsam hielten sie das Schwert in die Luft, und die Menge johlte: »Bravo! Bravo!«
Sie hatten es tatsächlich geschafft, das Schwert von König Artus – so wie einst der Ritter Lancelot – aus dem Stein zu ziehen. Amalie von Drachenfels klatschte begeistert Beifall. »Ihr habt das Schwert! Ihr habt Excalibur !«
David gegen Goliath
Auch der König war zufrieden. »Sehr gut gemacht. Jetzt kann das große Finale doch stattfinden. Das Duell der Ritter geht in die letzte Runde. Bis dahin sind allerdings noch einige Vorbereitungen zu treffen. Die Ritter müssen selbstverständlich noch ihre Rüstungen anlegen, den Harnisch . Meine Damen und Herren, liebe Besucher, nutzen Sie die Zeit und lernen Sie in der Zwischenzeit das Erlebnishotel Burg Drachenfels kennen. Ich lade alle in den großen Speisesaal zu einem königlichen Mahl ein. Sie dürfen
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