Duell der Ritter
gespannt sein, denn es wird einige Überraschungen geben.«
Die drei ??? sahen sich grinsend an. »Na klar, der Überfall von Adebar dem Schrecklichen und das Schwert aus dem Wildschwein«, flüsterte Peter. »Das hat von Drachenfels ja gestern geübt.«
Zusammen mit David wurden Justus, Peter und Bob in einen abgeschlossenen Bereich des Innenhofes gebracht. Mit mehreren Stellwänden hatte man eine kleine Fläche abgetrennt, welche vom Publikum nicht einsehbar war. Der schwarze Ritter verschwand sofort in einer Nische. »Auf dass der Bessere gewinne! Und der Bessere bin natürlich ich! Das ist ja klar.«
»Das werden wir noch sehen«, murmelte Justus.
In dem abgeschlossenen Bereich stand ein langer Tisch, auf dem viele Blechteile lagen. »Sieht aus wie ein Ritterrüstungs-Puzzle«, lachte Bob. »Ich bin froh, dass ich das nicht anziehen muss.«
David schien auch nicht gerade begeistert. »Keine Ahnung, wie so ein Ritterduell abläuft. Ich habe mal einen Film gesehen, da galoppierten zwei Ritter mit langen Lanzen aufeinander zu.«
»Und wer hat gewonnen?«, fragte Peter.
»Keiner. Am Ende waren beide tot. Sie trafen sich gegenseitig mit den Lanzen. Zum Glück war es nur ein Film.«
Ein Mann aus dem Team des Burgbesitzers brachte einen schweren Helm und setzte ihn David zur Probe auf. »Gut, der passt schon mal, das ist die Hauptsache. Keine Angst. Die Lanzen sind ungefährlich. Sie schieben sich beim Aufprall zusammen. Ein Spezialeffekt vom Film. Wir müssen Sie nachher nur in diese Ritterrüstung hineinbekommen. Danach heben wir Sie mit einem kleinen Kran auf das Pferd dort drüben. Und dann kann das Duell losgehen. Aber wir haben noch Zeit. Der Kampf beginnt erst in zwei Stunden.«
Justus hörte seinen Magen laut knurren. »Dann lasst uns auch etwas essen. Ich kann schon das gegrillte Wildschwein riechen.«
Nach dem Essen gingen die drei ??? zur Lagebesprechung auf ihr Zimmer, während David im Speisesaal blieb. Justus hatte sich noch eine Hähnchenkeule mitgenommen. »Also, wir müssen auf der Hut sein«, sagte er kauend. »Der schwarze Ritter kämpft mit allen Mitteln. So leicht wird der sich nicht geschlagen geben.«
Peter sah das ähnlich. »Stimmt. Und er wird es auch nicht schwer haben gegen David. Wenn man die beiden nebeneinanderstellt, dann sehen sie aus wie ein Elefant und ein Zwergpinscher. Dieser schwarze Ritter macht bestimmt den ganzen Tag Bodybuilding.«
Bob hatte sich aufs Bett geworfen und die Arme unter dem Kopf gekreuzt. »Dann ist das wie David gegen Goliath. Ihr wisst ja, wie die Geschichte ausging: David hat mit einer kleinen Steinschleuder gegen den Riesen gewonnen.«
»Richtig«, fuhr Justus fort, »weil er nicht aufgeben wollte. Und wir werden auch nicht aufgeben.«
In dem Moment klopfte jemand an die Tür, und die drei sahen sich verwundert an. »Das kann nur David sein«, vermutete Bob. »Ich dachte, er wollte im Speisesaal bleiben?«
Doch es war Amalie von Drachenfels, die auf einmal im Zimmer stand. Ihre Augen waren gerötet, sie hatte geweint. Bob sah sie überrascht an. »Sie hier?« Amalie winkte ab. »Ach, ihr könnt mich ruhig duzen. So alt bin ich noch gar nicht. Und auch noch nicht alt genug zum Heiraten – nicht mal im Spaß. Ihr müsst mir helfen.«
Justus ließ die angenagte Hähnchenkeule schnell unter der Bettdecke verschwinden. »Was können wir für dich tun?«
Amalie schien wirklich verzweifelt zu sein, denn sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Ach, hätte ich doch bei der ganzen Sache nicht mitgespielt. Ich habe es nur für meinen Vater getan. Seit dem Tod meiner Mutter ist das Burghotel für ihn sein Ein und Alles.«
Justus blickte zu Boden. Auch seine Eltern waren gestorben, als er noch ganz klein war. Seither lebte er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus. »Ich kann mir schon vorstellen, warum du mitgemacht hast«, sagte er nach einer längeren Pause. »Jetzt ist es wahrscheinlich schwierig, die Sache zu beenden.«
Amalie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Das geht auf gar keinen Fall. Es wäre eine riesige Blamage vor der ganzen Presse. Mein Vater würde mir das niemals verzeihen. Aber wenn ich diesen schwarzen Ritter sehe, dann wird mir schlecht. Ich möchte nicht mal in seine Nähe kommen. Der darf einfach nicht gewinnen.«
Bob versuchte, ihr Mut zu machen. »Na ja, aber vielleicht kennst du die Geschichte von David und Goliath. Allerdings ist der schwarze Ritter fast doppelt so groß wie David, er trägt Felsbrocken
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