Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
all der Zeit, Xix? Wozu die Eile?«
    »Kommandant, das Energiefeld ist schwach, nicht auf meine Empfänger eingestellt. Ich kann nur ein Rinnsal von Energie davon abziehen, nicht annähernd genug, um meine Speicher aufzuladen. Wenn ich von diesem Planeten starten soll, dann benötige im mehr Energie – viel mehr.«
    »Wie lange würde das Aufladen mit Hilfe des bestehenden Energiefeldes dauern?«
    »Länger als ein Jahrhundert. Wir müssen die Spule direkt an der Quelle aufladen, ungehindert von der Entfernung.«
    »Wie?«
    »Mit Ihrer Hilfe, Kommandant. Sie müssen die Startspule ausbauen, zur Sendestation tragen und über Kabel direkt aufladen.«
    »Mir scheint, daß wir dem Sender sehr nahe sind. Das muß die Anlage sein, die im auf dem Weg hierher sah. Ein ziemlich überraschender Zufall, wie, Xix?«
    »In der Tat, Kommandant. Aber die Spule muß aufgeladen werden, und die Zeit ist kurz. Ich war bereits gezwungen … Aber das tut nichts zur Sache. Sie müssen die Spule ausbauen und sofort zum Sender schaffen.«
    »Ich hörte Feuern dort unten. Was geht vor, Xix?«
    »Man bemühte sich, die Energieausstrahlung zu unterbrechen. Natürlich kann ich das nicht zulassen.«
    »Wie kannst du es verhindern?«
    »Mein Kommandant, wir dürfen jetzt nicht mit der Diskussion nebensächlicher Angelegenheiten Zeit verlieren. Ich fühle, daß ich bedroht bin. Die Stunde des Handelns ist gekommen.«
    Falconer stieg durch den Eingang, ging durch den Korridor. Die Kunststoffwände schimmerten glatt, die Metallteile waren blank, kein Staubteilchen beeinträchtigte die makellose Sauberkeit des Bodens. In der Pilotenkabine glomm weiches Licht von den Reihen der Anzeigeskalen, den Knöpfen und Hebeln, einst so vertraut, so lang vergessen.
    »Xix – was ist mit Gralgrathor? Wenn er noch am Leben ist …«
    »Der Verräter ist tot.«
    »So viele Jahre«, sagte Falconer. »Ich fühle keinen Haß mehr. Die Zeit hat meine Gefühle getötet.«
    »Bald werden Sie wieder fühlen, mein Kommandant. Die lange Nacht endet. Ysar erwartet uns.«
    »Ja«, sagte Falconer. »Ich werde mich an die Arbeit machen. Es ist lange her, seit ich ein Werkzeug an eine Maschine von Ysar gelegt habe.«
     
3
     
    John Zabisky, verwundet von einem Stahlmantelgeschoß, das eine Rippe gebrochen, einen Lungenflügel durchbohrt, seine Leber durchschlagen hatte und schließlich im oberen Teil des Hüftbeins steckengeblieben war, lag auf dem Gesicht unter einer dichtbenadelten Zwergkiefer. Unmittelbar nach dem Schuß hatte sein blinder Fluchtimpuls ihn fünfzig Meter durch schwieriges Gelände getragen, bevor der Schock ihn eingeholt und niedergeworfen hatte. Eine Weile – er hatte keine Ahnung, wie lange – lag er benommen, fühlte den heißen, sich ausbreitenden Schmerz in seiner Seite zur pochenden Agonie werden, die wie ein gefräßiges Tier in ihm schwoll und sich von seinen Eingeweiden nährte. Dann machte der halb euphorische Zustand vollem Bewußtsein Platz. Zabisky befühlte seine Seite mit den Fingern und fand die Einschußwunde. Sie blutete, aber nicht stark, der Schmerz schien anderswo zu sein, tief in seinem Inneren. Die Kugel war durch seine Eingeweide gegangen, und nun blutete er innerlich. Er wußte, was das bedeutete. Er hatte eine Stunde, vielleicht zwei. Eine lausige Art, die Welt zu verlassen. Er lag mit der Wange auf dem nassen Nadelteppich und dachte darüber nach.
    Warum zum Teufel war er diesem Kerl, Falconer, nachgestiegen, nachdem er sich verabschiedet hatte? Er hatte sein Geld, drei Hunderter. Neugierde? Nicht genau das; es war mehr als der Wunsch gewesen, seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken. Er hatte ein Gefühl gehabt, daß der andere ihn brauchte, daß er in etwas verwickelt war, das für einen Mann allein zu schwierig war. Und er hatte ihm helfen, bei ihm bleiben wollen. Es war, als stünde etwas auf dem Spiel, etwas, das man nicht mit Worten ausdrücken konnte; und wenn man sich davor drückte, konnte man sich nachher nie wieder als den Mann sehen, für den man sich immer gehalten hatte. Es war so ähnlich wie in den alten Tagen, als der erste Johann Sobieski sein Pferd bestiegen und seine Männer in die Schlacht geführt hatte. Es war etwas, das man tun mußte, wenn man nicht zugeben wollte, daß man nichts taugte.
    Yeah. Und dann hatte ihn das Licht geblendet, und irgendein Kerl hatte geschrien, und dann hatte es gekracht, und die Kugel hatte ihn wie ein hart geworfener Stein in die Seite getroffen. Und nun lag er

Weitere Kostenlose Bücher