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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sie auch etwas anderes.«
    »Was denn, zum Beispiel?«
    »Möglicherweise eine Illusion. Die Götter lieben Illusionen.«
    »Suchen sie nach uns? Die Grolims, meine ich?«
    Belgarath nickte.
    »Wirst du etwas tun, damit sie uns nicht finden?«
    »Selbstverständlich.« Der alte Mann sah ihn an. »Woher dieser plötzliche Rededrang? Seit einer Stunde redest du fast ununterbrochen.«
    »Ich bin nervös«, gestand Silk. »Wir befinden uns auf unbekanntem Terrain, und das macht mich immer nervös. Ich fühle mich sehr viel wohler, wenn ich meine Fluchtwege im voraus ausarbeiten kann.«
    »Bist du denn immer bereit, davonzulaufen?«
    »In meinem Beruf muß man das. Was war das?«
    Garion hatte es auch gehört. Weiter hinter ihnen erklang ganz schwach ein tiefes Bellen, erst nur von einem Tier, dem aber bald andere folgten. »Wölfe?« vermutete er.
    Belgaraths Gesicht hatte sich verfinstert. »Nein«, sagte er, »keine Wölfe.« Er ließ sein nervöses Pferd in Trab fallen, dessen Hufgeklapper von dem weichen Lehmboden des Waldes gedämpft wurde.
    »Was ist es denn dann, Großvater?« fragte Garion.
    »Toraks Hunde«, antwortete Belgarath knapp.
    »Hunde?«
    »Nicht eigentlich. Es sind Grolims – eine ganz besondere Art. Als die Angarakaner die Stadt erbauten, entschied Torak, daß er etwas brauchte, um das Umland zu bewachen. Einige Grolims stellten sich freiwillig zur Verfügung, eine nicht-menschliche Gestalt anzunehmen. Die Veränderung war von Dauer.«
    »Mit Wachhunden werde ich schon fertig«, meinte Silk. »Nicht mit diesen. Wir wollen versuchen, sie abzuhängen.« Belgarath klang nicht sehr hoffnungsvoll.
    Sie trieben die Pferde zum Galopp an und jagten zwischen den Bäumen hindurch. Die Zweige schlugen ihnen ins Gesicht, so daß Garion schützend seinen Arm hob.
    Sie kamen auf eine niedrige Hügelkuppe und galoppierten auf der anderen Seite des Hügels wieder hinunter. Das Gebell hinter ihnen war schon nicht mehr so weit entfernt!
    Dann stolperte Silks Pferd, so daß der kleine Mann fast aus dem Sattel geworfen wurde. »So geht das nicht, Belgarath«, sagte er, als Garion und der alte Mann anhielten. »Der Boden ist zu gefährlich für dieses Tempo.«
    Belgarath hob die Hand und lauschte kurz. Das tiefe Gebell kam deutlich näher. »Sie holen uns ohnehin ein«, gab er zu.
    »Dann solltest du dir etwas einfallen lassen«, meinte Silk, nervös über die Schulter zurückblickend.
    »Das tue ich bereits.« Belgarath sog prüfend die Luft ein. »Laßt uns weiterreiten. Ich habe eben stehendes Wasser gerochen.«
    Sie ritten den sanften Hang hinunter ins Tal. Der Geruch stehenden Wassers verstärkte sich.
    »Da vorn.« Garion deutete auf einen braunen Tümpel, der zwischen den weißen Baumstämmen glitzerte. Der Sumpf war recht ausgedehnt, mit stinkendem, öligem Wasser, umgeben von dichtem Gebüsch. Abgestorbene Bäume ragten aus dem Wasser, deren blätterlose Äste sich wie klauenbewehrte Hände in stummem Flehen dem gleichgültigen Himmel entgegenzustrecken schienen.
    Silk rümpfte die Nase. »So wie das stinkt, dürfte eigentlich kein Wesen mehr in der Lage sein, unsere Witterung aufzunehmen.«
    »Wir werden sehen«, entgegnete Belgarath. »Einen normalen Hund würde das wahrscheinlich abschütteln, aber du darfst nicht vergessen, daß diese Hunde eigentlich Grolims sind. Sie haben die Gabe der Vernunft, so daß sie sich nicht allein auf die Witterung verlassen werden.«
    Sie drängten die zögernden Pferde in das trübe Wasser und ritten platschend weiter, wobei sie oft die Richtung wechselten und sich zwischen den abgestorbenen Bäumen hindurchwanden. Die Hufe ihrer Pferde wühlten faulige Pflanzenreste vom Grund des Tümpels auf, die die Luft mit einem noch stärkeren Gestank verpesteten.
    Das Gebell der Hunde kam immer näher und klang jetzt nach Erregung und furchtbarem Hunger.
    »Ich glaube, sie sind jetzt am Rand des Sumpfes«, sagte Silk, den Kopf zur Seite geneigt, um zu lauschen.
    Aus dem Gebell hinter ihnen hörte man Erstaunen heraus.
    »Großvater!« rief Garion, heftig an seinen Zügeln reißend.
    Unmittelbar vor ihnen stand knietief im Wasser eine geifernde, schwarze Hundegestalt. Sie war riesig – groß wie ein Pferd, mit Augen, die in einem bösartigen Feuer grünlich brannten. Schultern und Brust waren massig, und die Reißzähne, die aus dem Maul ragten, waren fast einen halben Meter lang, grausam gekrümmt und tropfend vor Geifer.
    »Jetzt haben wir euch«, grollte er. Er schien die Worte fast

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