Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
sagt.«
    »Wer ist das?«
    »Torak natürlich. Was hast du denn gedacht?«
    »Er ist schon wach?«
    »Noch nicht. Jedenfalls noch nicht ganz – aber er hat auch nie wirklich geschlafen. «
    »Was bezweckt er denn damit?«
    »Er versucht, dich davon abzubringen, ihn zu töten.«
    »Er hat doch wohl keine Angst vor mir, oder?«
    »Natürlich hat er Angst. Er weiß genausowenig wie du, was geschehen wird, und er hat ebensoviel Angst vor dir wie du vor ihm.«
    Sofort fühlte Garion sich besser. »Was soll ich denn tun, wenn er weiter so auf mich einflüstert?«
    »Du kannst nicht viel tun. Du darfst dir nur nicht angewöhnen, seinen Befehlen zu gehorchen, das ist alles.«
    An diesem Abend zelteten sie wie üblich in einer gutgeschützten Senke zwischen zwei Hängen, und wie üblich machten sie kein Feuer, um ihren Standort nicht zu verraten.
    »Ich habe diese kalten Abendessen allmählich satt«, beklagte sich Silk, der kräftig auf einem Stück Dörrfleisch herumkaute. »Dieses Fleisch ist zäh wie altes Leder.«
    »Ein gutes Training für deine Kaumuskeln«, meinte Belgarath.
    »Du kannst ein sehr unangenehmer alter Mann sein, wenn du es darauf anlegst, weißt du das?«
    »Die Nächte werden länger, nicht wahr?« fragte Garion, um einer Zankerei vorzubeugen.
    »Der Sommer geht zu Ende«, bestätigte Belgarath. »In ein paar Wochen wird es hier schon Herbst sein und sehr bald dann Winter.«
    »Ich frage mich, wo wir wohl sein werden, wenn der Winter kommt«, sagte Garion etwas kläglich.
    »Das würde ich nicht tun«, riet Silk ihm. »Darüber nachzudenken hilft dir überhaupt nicht, sondern es macht dich nur ruhelos.«
    »Ruheloser«, berichtigte Garion ihn. »Ruhelos bin ich schon.«
    »Gibt es ein Wort wie ›ruheloser‹?« fragte Silk Belgarath neugierig.
    »Jetzt schon«, erwiderte Belgarath. »Garion hat es gerade erfunden.«
    »Ich wünschte, ich könnte auch ein Wort erfinden«, sagte Silk bewundernd zu Garion. Seine Wieselaugen funkelten boshaft.
    »Bitte, mach dich nicht über mich lustig, Silk. Ich habe schon so genug Sorgen.«
    »Wir sollten uns schlafen legen«, schlug Belgarath vor. »Diese Unterhaltung führt sowieso zu nichts und wir haben morgen noch einen langen Ritt vor uns.«
    In dieser Nacht drang das Wispern in Garions Schlaf ein und schien ihm mehr in Bildern als mit Worten mitzuteilen, was es sagen wollte. Ein Freundschaftsangebot – eine Hand, die sich in Liebe nach ihm ausstreckte. Die Einsamkeit, die ihn als Kind geplagt hatte, seit er entdeckt hatte, daß er Waise war, schien zu verblassen, irgendwo hinter diesem Angebot zurückzubleiben, und er merkte, daß er sich verzweifelt wünschte, auf diese Hand zuzulaufen, die sich ihm da entgegenstreckte.
    Dann sah er ganz deutlich zwei Gestalten, die Seite an Seite standen. Die Gestalt des Mannes war sehr groß und mächtig, und die Gestalt der Frau war ihm so vertraut, daß ihm der bloße Anblick fast das Herz zerriß. Der große Mann schien ein Fremder zu sein, aber gleichzeitig auch wieder nicht. Sein Gesicht besaß viel mehr als nur rein menschliche Schönheit. Es war das schönste Gesicht, das Garion je gesehen hatte. Die Frau war ihm natürlich nicht fremd. Die weiße Locke an ihrer Schläfe und die strahlenden Augen waren die vertrautesten Dinge in Garions Leben. Seite an Seite stehend, streckten der schöne Fremde und Tante Pol ihre Arme nach ihm aus.
    »Du wirst unser Sohn sein«, sagte die wispernde Stimme. »Unser geliebter Sohn. Ich werde dein Vater sein, und Polgara deine Mutter. Dies ist keine bloße Idee, Kind des Lichts, denn ich kann Dinge geschehen lassen. Polgara wird wirklich deine Mutter sein, und ihre Liebe wird dir allein gehören, und ich, dein Vater, werde euch beide lieben und umsorgen. Willst du dich von uns abwenden und wieder die bittere Einsamkeit des Waisenkindes schmecken? Läßt sich diese kalte Leere mit der Wärme liebender Eltern vergleichen? Komm zu uns, Belgarion, und nimm unsere Liebe an.«
    Garion schreckte aus dem Schlaf hoch und setzte sich zitternd und schwitzend auf. »Ich brauche Hilfe«, schrie er lautlos in den Gewölben seines Geistes, um das andere, namenlose Bewußtsein zu finden.
    »Was hast du denn jetzt schon wieder für ein Problem?« fragte die trockene Stimme in ihm.
    »Er macht mir falsche Versprechungen«, erklärte Garion empört.
    »Falsche Versprechungen? Ist jemand dagewesen und hat neue Regeln aufgestellt, als ich nicht aufgepaßt habe?«
    »Du weißt doch, was ich meine. Er

Weitere Kostenlose Bücher