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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zu kauen, wenn er die Schnauze zum Sprechen verzog. Die Stimme, die aus diesem Maul kam, war rauh und rissig.
    Silks Hand fuhr sofort zu einem seiner verborgenen Dolche.
    »Laß das«, sagte Belgarath. »Es ist nur eine Projektion ein Schatten.«
    »So etwas können sie?« fragte Silk verblüfft.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß es Grolims sind.«
    »Wir haben Hunger«, knurrte der Hund mit den feurigen Augen. »Bald werde ich mit meinem Rudel zurückkehren, und dann werden wir Menschenfleisch fressen.«
    Dann flackerte die Gestalt und verschwand.
    »Jetzt wissen sie, wo wir sind.« Silk klang beunruhigt. »Du solltest etwas tun, Belgarath. Kannst du nicht irgendeine Zauberei einsetzen?«
    »Das würde unseren Standort nur noch deutlicher kennzeichnen. Hier draußen gibt es außer den Hunden noch andere Dinge.«
    »Ich würde sagen, wir müssen es riskieren. Wir können uns immer nur um eine Sache zur Zeit sorgen. Hast du diese Zähne gesehen?«
    »Sie kommen«, sagte Garion gepreßt. Vom Rand des Sumpfes hörten sie deutlich Wasser spritzen.
    »Tu etwas, Belgarath!«
    Der Himmel war dunkler geworden, und die Luft war auf einmal bedrückend schwer. Aus weiter Ferne hörten sie ein zorniges Donnern. Ein gewaltiger Seufzer ließ den Wald erzittern.
    »Reitet weiter«, befahl Belgarath, und weiter ging es durch das schleimig-braune Wasser auf die andere Seite des Sumpfes zu. Die Espen auf dem festen Untergrund vor ihnen drehten plötzlich die silbrige Unterseite ihrer Blätter nach oben, so daß es aussah, als hätte eine große, helle Welle den Wald erfaßt. Die Hunde waren ihnen jetzt dicht auf den Fersen, und ihr Gebell klang triumphierend, während sie durch den öligen, stinkenden Sumpf schwammen.
    Dann blitzte es plötzlich gleißend blauweiß, ein heftiger Donnerschlag folgte. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Sie wurden von einem Wolkenbruch verschlungen, der fast ebenso lärmend war wie der Donner selbst. Der Wind heulte, riß die Blätter von den Bäumen und wirbelte sie durch die Luft. Der Regen wurde waagerecht vor dem plötzlichen Sturm dahingetrieben, ließ den Sumpf dampfen und machte alles, was mehr als ein paar Meter entfernt war, undeutlich und verschwommen.
    »Hast du das gemacht?« rief Silk Belgarath zu.
    Aber Belgaraths verblüfftes Gesicht verriet Silk, daß der Sturm für ihn eine ebensolche Überraschung war wie für ihn selbst. Beide drehten sich zu Garion um. »Hast du das gemacht?« fragte Belgarath.
    »Er nicht. Ich war es.« Die Stimme, die aus Garions Mund kam, war nicht die Garions. »Ich habe zu lange an alldem gearbeitet, um es mir jetzt von einem Rudel Hunde zunichte machen zu lassen.«
    »Ich habe nichts gehört«, sagte Belgarath bewundernd und wischte sich den Regen aus den Gesicht. »Nicht einmal ein Wispern.«
    »Du hast zur falschen Zeit gelauscht«, erwiderte die Stimme von Garions innerem Begleiter. »Ich habe es letztes Frühjahr in Gang gesetzt. Es kommt nur erst jetzt hier an.«
    »Du wußtest, daß wir es brauchen würden?«
    »Wie du siehst. Wendet euch nach Osten. Die Hunde können eurer Spur bei dem Unwetter nicht folgen. Schlagt einen Bogen und nähert euch der Stadt von Osten her. Auf dieser Seite gibt es weniger Wächter.«
    Der Wolkenbruch hielt an, unterstrichen von heftigen Donnerschlägen und zuckenden Blitzen.
    »Wie lange wird der Regen dauern?« überschrie Belgarath den Lärm.
    »Lange genug. Er baut sich seit einer Woche im Meer des Ostens auf. Heute morgen hat er die Küste erreicht. Wendet euch nach Osten.«
    »Können wir unterwegs reden?« erkundigte sich Belgarath. »Ich habe viele Fragen.«
    »Jetzt ist kaum die Zeit für Gespräche, Belgarath. Ihr müßt euch beeilen. Die anderen sind heute morgen in Cthol Mishrak eingetroffen, gerade noch rechtzeitig vor dem Sturm. Alles ist bereit, also beeilt euch.«
    »Dann ist es heute abend?«
    »Ja, wenn ihr rechtzeitig da seid. Torak ist schon fast erwacht. Ich finde, ihr solltet da sein, wenn er die Augen öffnet.«
    Belgarath wischte sich noch einmal das Gesicht ab, seine Augen blickten besorgt. »Reiten wir«, sagte er knapp und hielt durch den Regen auf festen Untergrund zu.
    Der Regen hielt noch einige Stunden an, gepeitscht von dem heulenden Wind. Durchnäßt, unbehaglich und halb blind durch herumfliegende Blätter und kleine Zweige, galoppierten die drei ostwärts. Das Gebell der Hunde, die in dem Sumpf gefangen waren, wurde schwächer und nahm einen erstaunten, enttäuschten Ton an, als das tosende

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