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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nicht.«
    »Seien Sie froh!« Schesjekin stampfte zur Tür. »Gehen wir! Ich will euch so schnell wie möglich loswerden!«
    An den aus dem Eis gewalzten Piers standen Brooks und seine Offiziere. Ihr Staunen war grenzenlos.
    »Das können nur die Russen«, sagte Dr. Smith fast andachtsvoll. »Dagegen sind wir Kinder, die mit Holzklötzchen spielen. Eine U-Boot-Basis im Bauch eines Eisberges – darauf kommt kein Fantasy-Autor. Das ist unglaublich! Aber hier ist sie, wir sehen sie, und keiner wird uns das abnehmen.«
    »Es wird auch keiner davon erfahren, Doktor.« Brooks betrachtete die an der Pier festgezurrten U-Boote. »Es wird für alle Zeiten ein Geheimnis bleiben, das alle Beteiligten mit ins Grab nehmen.«
    »Leider.«
    »Politik ist auch Vergessen, und das fällt am schwersten.«
    Von der Kommandantur her näherte sich ihnen eine Gruppe in Pelze vermummter Menschen.
    Als sie auf 20 Meter herangekommen war, erkannte Brooks seinen Freund Henderson und warf beide Arme hoch in die Luft. »Ric!« schrie er. »Ric! Ric!«
    Dann rannten die Männer aufeinander zu, umarmten und küßten sich, und Brooks stammelte in einem fort: »Es gibt dich noch, alter Junge! Du lebst! Du bist da! So ein Tag kommt nicht wieder!«
    Als Brooks danach Virginia an sich zog, flüsterte er ihr ins Ohr: »Mädchen, gibt's in Amerika nicht Männer genug?«
    Virginia antwortete ebenso leise: »Keinen wie Jurij. Aber das verstehen Sie nicht.«
    Brooks drückte Malenkow die Hand; er sparte sich jedes Wort, der Russe verstand ihn ja doch nicht. Aber vor Ljuba blieb er fasziniert stehen, sah sie mit glänzenden Augen an, faßte vorsichtig ihre schmale Hand, als könne er sie zerbrechen wie dünnes Porzellan, und sagte zu Henderson: »Donnerwetter, Ric, ist das ein Mädchen! Das haut einen um. So was hast du gar nicht verdient.«
    »Er hat's verdient«, antwortete Ljuba an Rics Stelle. »Seien Sie nicht neidisch, Commander!«
    Brooks starrte sie entgeistert an. Sie spricht Englisch, verdammt nochmal. Und dann wurde er rot.
    Es war herzzerreißend, es mitanzusehen: Was in über einem halben Jahr in harter Tages- und Nachtarbeit aufgebaut worden war, wurde in einer Woche vernichtet.
    Nach dem Abtransport der wertvollen geheimen Geräte, nach dem Verladen der Maschinen, Raupen, Kräne und Motorschlitten in die riesigen Bäuche der Transportflugzeuge aus McMurdo blieben nur noch die leeren Fertighäuser übrig, eine kleine Stadt mit Eisstraßen, über denen Bretter lagen, mit einer kleinen Kirche, einem Kino, zwei Saloons und einer Basketballhalle aus Fertigteilen.
    »Ein Meisterwerk«, sagte Seymore gepreßt zu Vizeadmiral Warner, der von der ›Lincoln‹ herübergekommen war. »In drei Wochen sollten die Laserversuche beginnen. Verstehen Sie Ronny, daß er alles abbläst?«
    »Er wird seine Gründe haben.«
    »Und der Russe?«
    »Natürlich auch. Seymore, da ist auf höchster Ebene daran gedreht worden. Auch wenn keiner was weiß, wir haben auf einer scharfen Bombe gesessen. Ich bin froh, daß es so gekommen ist.«
    Seymore hob die Schultern und schwieg. Vom Leiter der Räumung, einem Major, erhielt er die Meldung, daß alles okay sei. Die Transporter donnerten vom Flugfeld in Richtung McMurdo, die letzten Räumkommandos schwirrten mit den Hubschraubern zum Flugzeugträger.
    »Wir sind die letzten«, sagte Warner. »Wann geht der Feuerzauber los?«
    »In 20 Minuten.« Seymore blickte auf seine Armbanduhr. Hinter ihnen wartete ein großer Sikorski-Hubschrauber. »Gehen wir!« Er umfaßte noch einmal mit einem langen Blick sein ›Big Johnny‹, nahm Abschied von diesem großen Werk und ging dann mit eiligen Schritten zur Maschine.
    Warner folgte ihm wortlos; er wußte, wie es jetzt in Seymore aussah.
    In der Luft umkreisten sie noch einmal die Stadt auf dem Eis und gingen dann auf eine Warteposition über dem Meer. Ein anderer Hubschrauber schwirrte in ihrer Nähe herum: das Sprengkommando.
    »Noch zwei Minuten«, sagte Seymore heiser und starrte auf den Eisberg. »Noch eine Minute … Warner, der Countdown beginnt … Sechs … fünf … vier … drei … zwei … eins … zero!«
    In dem Hubschrauber neben ihnen drückte Major Hoher auf die elektronische Serienzündung. Es war, als speie der Eisberg Feuer, als würde aus dem gefrorenen Wasser ein Vulkan. Eine riesige Wolke aus Rauch, Eis und Trümmern schoß in den Himmel, und dann traf der Explosionsdruck wie eine Faust die Sikorski und schüttelte sie durch. Warner und Seymore klammerten sich

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