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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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Taten gut vertuscht«, wandte Kasper ein. Er runzelte die Stirn. »Wie dem auch sei … Ich helfe Max bei der Archiv-Recherche.«
    »Gute Idee. Ich gehe dann mal rüber, um in Ruhe zu telefonieren.«
    Sie hatte die Hand gerade auf die Klinke gelegt, als die Tür abrupt aufschwang, so dass Fine den Rahmen ausfüllte. Sie blickte verblüfft in die Runde. »Warum steht ihr hier auf engstem Raum zusammen? Haben wir nicht ein Besprechungszimmer?«
    »Hat sich gerade so ergeben, und ich mache mich auch schon wieder dünne.« Romy lächelte und wollte sich an Fine vorbeischlängeln. Die gab jedoch die Tür nicht frei, sondern wedelte mit einer Akte.
    »Wartet mal kurz, Kollegen.« Sie sah Kasper an. »Mir ist vorhin was eingefallen. Erinnerst du dich nicht daran, dass im Sommer 1989 tagelang und leider ergebnislos nach einem verschwundenen Kind gesucht wurde?«
    Kasper, der normalerweise über ein ausgezeichnetes Gedächtnis verfügte und der Erste war, der sich an alte Fälle erinnerte, schüttelte verblüfft den Kopf. »Nö, da stehe ich gerade auf dem Schlauch. Werde wohl langsam alt, außerdem war 89 ein ziemlich wildes Jahr … Ach, warte mal!« Er winkte ab. »Ja, damals war ich eine ganze Weile zur Schulung in Rostock, und als ich wiederkam, war die Suche längst eingestellt.«
    »Stimmt«, gab Fine zu. »Du warst sechs Wochen weg, und wir haben dich sehr vermisst.«
    Kasper wirkte ausgesprochen erleichtert, stellte Romy belustigt fest, bevor sie die Kollegin ansah. »Und? Ist das die Akte dazu?«
    »Ja, sie stammt aus dem Stapel der alten Vorgänge, dienoch nicht im Computer erfasst sind – davon gibt es übrigens einige. Es lebe das Archiv. Außerdem besuchte das Kind die Clement-Kita. Lohnt sich vielleicht, da noch mal genauer hinzugucken.«
    »Super!« Max warf Fine einen anerkennenden Blick zu, den diese mit breitem Lächeln quittierte, während sie den Ordner schwungvoll auf den Tisch knallte. »Frischer Kaffee kommt auch gleich.« Sie wandte sich um und stolzierte mit wiegenden Hüften davon.
    »Gut, kümmert euch sofort darum«, erklärte Romy. »Ich brauche jetzt eine ruhige halbe Stunde. Alles Weitere später.«
    Unter Lottes Festnetznummer meldete sich nur der Anrufbeantworter, und Romy legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen; ans Handy ging auch niemand. Die Frau sitzt in der Vorlesung, dachte Romy und nahm sich vor, es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu versuchen, um zunächst mit der Kieler Einrichtung Kontakt aufzunehmen.
    Es dauerte eine ganze Zeitlang, bis sie jemanden am Apparat hatte, der ihr weiterhelfen konnte. Der dritte Ansprechpartner, Sönke Mahldorn, hatte schließlich nicht nur Zeit, sondern auch das richtige Alter und die nötige Entscheidungsbefugnis, um mit ihr über die 90er-Jahre zu sprechen und Auskunft über eine ehemalige Mitarbeiterin zu geben.
    Romy schilderte ihm den Fall in aller Kürze und beschränkte sich dabei auf den Mord. Sie beschrieb die polizeilichen Maßnahmen, Sängers Vergangenheit als Erzieherin ausgiebig zu durchleuchten, allgemein als Folge erster Ermittlungserkenntnisse. »Wir haben heute die Genehmigung der Oberstaatsanwaltschaft Stralsund für die Ausweitung unserer Recherchen erhalten, so dass die Nennung personenbezogener Daten und Auskünfte kein Problem für Sie darstellen dürfte«, rundete sie ihre Erläuterungen ab. »Und Sie kriegen das Ganze natürlich auch noch so schnell wie möglichper Fax übermittelt. Darüber hinaus bitte ich Sie, einer Aufzeichnung unseres Gesprächs zuzustimmen.«
    »Ja, natürlich, das ist kein Problem für mich«, versicherte Mahldorn. Seinem Tonfall war anzuhören, dass es ihm durchaus nicht unangenehm war, möglicherweise wichtige Hinweise im Rahmen einer polizeilichen Untersuchung geben zu können. Romy schätzte ihn als Typ Mann ein, der zu Hause beim Abendbrot mit breiter Brust davon berichten und dabei seine Rolle dezent in den Mittelpunkt rücken würde. »Die Erzieherin war von 1990 bis 1995 bei uns beschäftigt, sagten Sie?«
    »Ja, Monika Sänger – damals hieß sie Barendsen.«
    »Ich erinnere mich. Ich hatte kurz vor ihr angefangen, vielleicht drei oder vier Monate. Damals sprach man noch von den Ossis, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, und von den Besserwessis. Wir hatten große Personalnot. Nur darum ist sie bei uns reingerutscht.« Er räusperte sich. »Die DDR-Pädagogik war natürlich nicht gerade gefragt bei uns, wie Sie sich vielleicht denken können. Sie hat dann relativ zügig

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