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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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zwischen den Fällen gibt?«
    »Lass es mich so ausdrücken – ich befürchte es. Ich befürchte es immer stärker. Irgendwas stimmt da nicht.«
    »Seine Aufgebrachtheit ist völlig normal, Romy, und auchsein Verhalten nach all dem, was geschehen ist«, wandte Kasper ein. »Und ein schlechtes Gefühl haben wir bei der Geschichte wohl alle.«
    »Mag sein. Trotzdem.«
    Kasper seufzte. »Trotzdem ist kein gutes Argument. Und wenn sich ein Fremdverschulden bei Leihm nicht nachweisen lässt?«
    »Dann handelt es sich in der Tat um einen tragischen Unfall, aber mit Lotte Sänger werde ich trotzdem noch einmal reden«, betonte Romy. »Sie hat mich vorgestern am Telefon relativ zackig abgewimmelt, aber immerhin versprochen, bei ihrem nächsten Besuch in Bergen ins Kommissariat zu kommen … Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum wir nicht eher ausführlich mit ihr gesprochen haben.«
    »Ganz einfach, weil die Ermittlungen uns in eine völlig andere Richtung geführt haben«, entgegnete Kasper. »Wir hatten bisher keine Veranlassung, uns intensiver mit der jungen Frau zu beschäftigen, und ich sehe auch jetzt nicht …«
    »Ich schon, und zwar spätestens seitdem der Missbrauchsverdacht im Raum steht«, unterbrach Romy ihn ungeduldig. »Und mit Michael Sänger ebenfalls …«
    »Wir haben erst seit zwei Tagen Kenntnis von den Mails, wenn ich dich erinnern darf.« Kasper fuhr auf den Parkplatz, stellte den Motor ab und drehte sich zu Romy um. »Wir können uns nicht überschlagen, berücksichtige das bitte.«
    Sie atmete tief durch und strich sich die Locken zurück. »Na schön, aber überleg doch mal, Kollege – Olaf Leihm hat Sängers Alibi für den Mordabend bestätigt, als Einziger. Lotte lag währenddessen mit einer Migräneattacke im Bett und war über viele Stunden außer Gefecht gesetzt.« Sie zog eine Braue hoch. »Nun ist Leihm tot und Lotte wieder nach Neubrandenburg zurückgekehrt, bevor wir noch einmal Zeit und Gelegenheit fanden, sie im Detail und alleine zu befragen. Stutzig werden darf man aber an der Stelle, oder?«
    »Na schön. Der Verdacht gegen den Ehemann bedeutet aber, dass Sänger etwas von den Taten seiner Frau mitbekommen haben muss.«
    »Das halte ich für möglich, wenn auch zurzeit nicht zu beweisen. Er könnte sich das Netbook genauer angesehen haben und ist dabei auf die Mails von Silke Kronwald gestoßen. Und ein heimlicher Blick in Monikas Handy ist nun wirklich kein kriminalistisches Kunststück«, setzte Romy ihre Überlegungen fort. »Er kannte ja sogar die PIN. Möglicherweise hatte er, entgegen seiner ausdrücklichen, ja, fast schon wütend vorgetragenen Behauptung, doch den fürchterlichen Verdacht oder sogar die Gewissheit, dass seine Tochter ebenfalls ein Opfer war. Und das ist ein sehr starkes Motiv, wie du zugeben musst.«
    Kasper verzog das Gesicht und stöhnte leise auf. »Klingt fürchterlich, deine Theorie. Und weiter?«
    »Leihm war an dem Abend gar nicht zum Schachspielen bei den Sängers, hat aber seinem Freund mit einem Alibi ausgeholfen, als der ihn darum bat. Michael folgte seiner Frau oder wartete am Südstrand auf sie, um das Treffen zu beobachten, über das er durch die SMS informiert war. Als Silke Kronwald nach der Auseinandersetzung den Strand verließ, schritt er kurzentschlossen zur Tat …«
    Kasper kratzte sich am Hinterkopf. »Leihm bekam ein schlechtes Gewissen, als ihm klarwurde, worum es ging«, setzte er den denkbaren Ablauf fort.
    »Richtig, und Sänger befürchtete, dass der Mann nicht dichthalten würde …« Romy schnallte sich ab und öffnete die Beifahrertür. »Wir müssen so schnell wie möglich mit Möller reden und mit den Nachbarn von Leihm. Und noch was: Leihms Spritzen und Insulinvorräte müssen auf Fingerabdrücke untersucht werden. Darüber hinaus möchte ich, dass du David Fotos von Michael Sänger zeigst.«
    Kasper stieg ebenfalls aus. »Wir kriegen mit der dünnenIndizienkette für den neuen Ermittlungsansatz keinen Durchsuchungsbeschluss, das ist dir klar, oder?«
    »Noch nicht, Kollege, aber in dem Moment, in dem es auch um Mord an Leihm geht, dürften wir etwas in der Hand haben, was auch den Staatsanwalt überzeugt, sich für einen richterlichen Beschluss starkzumachen.«
    »Hm. Und was ist mit Lotte Sänger?«
    »Sobald wir die ersten Ergebnisse haben, fahre ich nach Neubrandenburg. Ihr Vater wird sie garantiert warnen, aber das soll mich nicht davon abhalten, mit ihr zu reden. Falls ihre Stiefmutter ihr zu nahegekommen ist,

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