Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
Vom Netzwerk:
werde ich es herausfinden.« Romy hob das Kinn. »Außerdem möchte ich grundsätzlich mehr über das Verhältnis der beiden wissen – Max soll mal seine Datenbank befragen. Aber jetzt lass uns erst mal hochgehen.« Sie rieb sich die Hände. »Ich brauche dringend einen Kaffee.«
    Polizeihauptmeister Sebastian Hogner, ein fülliger Mittdreißiger mit Schnauzbart, der am Tatort die Einsatzleitung übernommen hatte, erstattete eine gute Stunde später persönlich Bericht über die ersten Auswertungen, nachdem er sich bei Fine mit Kaffee und Kuchen versorgt und im Besprechungsraum Platz genommen hatte. Zwei Nachbarn hatten unabhängig voneinander bestätigt, dass Olaf Leihm am späten Abend heimgekehrt war, und zwar allein.
    »Und denen ist nichts Besonderes aufgefallen?«, fragte Kasper nach, als Hogner zunächst ein großes Stück von seinem Kuchen abbiss und eine Weile versonnen kaute.
    »Nein. Einer meinte, dass der Leihm sonst meist früher nach Hause kam, aber was heißt das schon«, antwortete er dann, zuckte mit den Achseln und trank einen Schluck Kaffee, bevor er sein Notizheft aus der Brusttasche zog. »Er hat der Nachbarin, die über ihm wohnt und gerade aus dem Fenster guckte, kurz zugewinkt und ist dann ins Haus geeilt.Ein paar Minuten später hat die Frau dann leise Geräusche unterm Fenster gehört – das Klappen von Türen und Schritte, meint sie. Sie schätzt, dass Leihm noch mal am Auto war. Vielleicht hatte er was vergessen. So drückte sie sich aus.«
    Romy, die am Fenster stand, drehte sich abrupt um. »Hat sie sich vergewissert, dass es tatsächlich Leihm war, der sich am Auto zu schaffen machte?«
    »Nö. Sie hat es aber angenommen.«
    »Aha. Warum?«
    Hogner hielt mit dem Kauen inne und sah sie verdattert an. »Wie meinen Sie das?«
    »Die Geräusche hätten doch auch von jemand anderem stammen können, der ebenfalls gerade nach Hause gekommen war«, erläuterte Romy mit einer Prise Ungeduld in der Stimme, die Kasper, wie sie wusste, sehr genau registrierte.
    »Die Mieter haben zugewiesene Parkplätze«, erwiderte Hogner nach einem Blick in sein Heft. »Wahrscheinlich hat sie die Geräuschquelle mit Leihms Auto in Verbindung gebracht, weil sie den Eindruck …«
    »Würden Sie sich bitte vergewissern, welchen Hintergrund ihre Annahme hatte und uns informieren, falls sich an ihrer Aussage etwas ändert?«, unterbrach Romy ihn.
    »Klar, mache ich gleich«, versicherte der Polizist eifrig und blätterte eine Seite weiter. »Aber vorher noch etwas anderes. Die Techniker haben sich natürlich auch den Wagen des Opfers angesehen.« Er sah wieder hoch und lächelte. »Marko Buhl meinte, dass es Sie garantiert brennend interessieren würde, dass sie Blutspuren entdeckt haben.«
    Romy pfiff durch die Zähne. »Ach? Und wo?«
    Hogner nestelte sein Handy hervor. »Ich habe gleich ein paar Fotos gemacht, das ist anschaulicher, als wenn ich lange erkläre.«
    Darauf halte ich jede Wette, dachte Romy, während sie näher trat und gespannt aufs Display blickte. Die Aufnahmezeigte eine farbige Kennzeichnung, die die Kriminaltechniker am inneren Türrahmen des Wagens in Höhe des Seitenfensters hinter dem Beifahrersitz angebracht hatten und die auf einen Blutfleck verwies, der allerdings mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Romy sah auf. »Hinten? Wieso hinten?«
    »Er war noch mal am Auto und könnte sich gestoßen haben«, mutmaßte Kasper.
    »Und wie soll das passiert sein? Er öffnet die hintere Beifahrertür, beugt sich nach unten, weil da vielleicht noch eine Tasche liegt oder was auch immer, zieht sie heran und stößt sich dann in Höhe des Fensters?«, fragte Romy sofort. »Das ist merkwürdig. Man stößt sich doch häufig im oberen Bereich des Türrahmens, weil man sich verfrüht aufrichtet … Dann hätte sich der Mann allerdings auch eine Beule am Hinterkopf zugezogen und nicht seitlich am Kopf«, grübelte sie weiter.
    »Vielleicht hat er sich unglücklich gedreht«, schlug Kasper vor. »Oder er hat sich stark nach unten gebeugt, etwas hinterm Sitz hervorzogen und ist im Aufrichten seitlich an den unteren Rahmen geschlagen.«
    Hogner lauschte der Unterhaltung eine Weile mit unschlüssigem Gesichtsausdruck. »Übrigens, der Rechtsmediziner, ein Assistent von Doktor Möller, war persönlich vor Ort und bereit, sofort eine kurze und vorläufige Einschätzung abzugeben«, meinte er schließlich höflich.
    Romys Kopf fuhr herum. Sie starrte ihn an. »Und das sagen Sie erst jetzt?«
    »Ja, ähm

Weitere Kostenlose Bücher