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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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einfach, wo er sich aufhält.«
    »Wenn das Leben so einfach wäre …« Er schüttelte missbilligend den Kopf.
    »In diesem Fall könnte es einfach sein.«
    Markow hob in einer entwaffnenden Geste die Hände. »Ich bin kein Verräter.« Er schaute wieder Pia an. »Und gegen Vorurteile ist man machtlos. Neulich bin ich in Cannes zufällig mit einer bekannten Schauspielerin auf ein Foto geraten.« Er lächelte zynisch. Ihr Neuer: ein russischer Mafiaboss! , stand am nächsten Morgen in der Zeitung.«
    »Es gibt ein deutsches Sprichwort: ›Kein Rauch ohne Feuer‹«, sagte Pia. Lessing warf ihr einen beunruhigten Blick zu.
    Markow lächelte und sagte etwas auf Russisch. »›Rauch kommt nicht ohne Feuer vor‹? Das kennen wir auch«, übersetzte er. »Kann ich sonst noch behilflich sein?«
    »Weiß Ihre Schwester, wo Vadim Droski sich aufhält?«, fragte Lessing.
    »Halten Sie Oxana da raus.« Markows Ton wurde schärfer.
    »Droski wurde in der Nähe Ihrer Schwester gesehen.«
    »Das ist eine Lüge.«
    »Sie wissen also, wo er steckt.«
    »Ich weiß, wo er nicht steckt, und das reicht. Wenn Sie etwas brauchen, um vor Ihrem Chef zu glänzen, Lessing, dann fahren Sie nach Kiel ins Paradiso . Dort weiß angeblich jeder, wer Falke vorzeitig ins Fegefeuer geschickt hat.«
    Es war die Kneipe, die auch Maiwald ihnen genannt hatte. Pia kam sich vor wie ein Hund, dem man einen Knochen zuwirft. Sie stand auf. »Vielen Dank für den Kaffee, Herr Markow. Wir haben Ihre Zeit schon zu lange beansprucht.«
    Lessing erhob sich ebenfalls. Widerwillig, wie ihr schien.
    Markow stand auf und winkte einen seiner Bodyguards heran. »Roman wird Sie hinausbegleiten. Einen angenehmen Tag noch und viele Grüße an Felix!«, setzte er halblaut hinzu.
    Pia wurde kalt. Markow sah ihr in die Augen, seine Miene war unergründlich. Er hatte Erkundigungen über sie eingezogen. Woher hatte er gewusst, dass sie kommen würde? Markow ergriff zur Verabschiedung ihre Hand. Pia fühlte, wie etwas hineingeschoben wurde. Lessing war schon auf dem Weg zum Ausgang und bemerkte nichts davon. Sie steckte den Gegenstand in ihre Jackentasche.
    »Was hat uns das jetzt gebracht?«, fragte sie, als sie wieder vor dem Eingangsportal standen und darauf warteten, dass der Portier den Wagen vorfuhr.
    »Wieso? Hat dir der Kaffee nicht geschmeckt?« Lessing klang genervt. »Dann hättest du vielleicht die Scones probieren sollen.«
    »Du weißt immer noch nicht, wo Droski sich aufhält.«
    »Markow gibt nur, wenn er auch etwas dafür bekommt«, behauptete Lessing.
    Pia tastete mit den Fingerspitzen über den Gegenstand in ihrer Jackentasche. Er war rechteckig, eher flach und relativ leicht.

17. Kapitel
    I m Auto zog Pia ein paar Einweg-Handschuhe aus ihrer Tasche und streifte sie über.
    Lessing, der sich auf den Verkehr in der Innenstadt konzentrieren musste, warf einen überraschten Blick darauf. »So schmutzig ist es hier im Auto nun auch wieder nicht. Obwohl ich diese Pool-Fahrzeuge, die jeder fahren darf, auch nicht besonders mag.«
    Pia zog den Gegenstand hervor. »Markow hat mir etwas mitgegeben«, sagte sie.
    Lessing trat vor der Ampel zur Altmannbrücke abrupt auf die Bremse. Ein paar der nachfolgenden Autos hupten. »Es ist eine kleine Kunststoffschachtel für Schmuck.«
    »Und was ist drin?«
    »Du meinst, sie geht nicht gleich in die Luft, wenn ich sie öffne?«, fragte Pia spöttisch. Sie zog die Schachtel auf. Es lag ein Ring darin. Ein matter, silberfarbener Ring mit einer großen, unregelmäßig geformten Perle, die von Diamanten eingefasst war. Das Schmuckstück sah unproportioniert und altmodisch aus und bedurfte dringend einer professionellen Reinigung.
    »Was ist das denn?« Lessing kam dem Bürgersteig gefährlich nahe.
    »Konzentrier dich auf die Straße.« Pia drehte das Schmuckstück zwischen ihren Fingern und hielt es ins Licht. Sie suchte nach einer Gravur.
    Lessing bog rechts in die Repsoldstraße ein und hielt an. »Lass mich mal sehen!«
    Pia hielt ihm den Ring hin, ohne ihn loszulassen.
    »Was soll uns das sagen?«, fragte er nach ein paar Sekunden.
    »Keine Ahnung. Markow hat ihn mir einfach in die Hand gedrückt.«
    »Warum hat er das Ding ausgerechnet dir gegeben?«
    »Er hat sich unsterblich in mich verliebt und will mir sagen, dass er es ernst meint.« Der Vorfall beunruhigte Pia mehr, als sie Lessing gegenüber zugeben wollte.
    Er sah erst den Ring und dann sie nachdenklich an. »Jeder weiß, dass Russen unheilbar romantisch sind.«
    Am

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