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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Glückwunsch.« Lessing bedachte Pia mit einem langen Blick. »Ich habe gehört, dass sich Jörg Seesen seit vorgestern Morgen in Polizeigewahrsam befindet. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Du hast also nicht nur die sprichwörtliche Leiche in seinem Keller gefunden.«
    »So, wie es aussieht, habe ich Justina von Alsens Leiche gefunden«, bestätigte Pia. Sie hatte Lessing nach der gemeinsam verbrachten Nacht noch nicht wieder gesprochen. Es war weder die richtige Zeit noch der passende Ort, sich daran zu erinnern. Im Grunde hatte sie gehofft, er wäre schon abgereist. Doch nun stand er in voller Lebensgröße in ihrem Büro und forderte ihre Aufmerksamkeit.
    »Hat Seesen ein Geständnis abgelegt?«, wollte er wissen.
    »Als Justina starb, war Jörg Seesen sechs Jahre alt.«
    »Ich meine die Morde an André und Mona Falke.«
    »Nein.« Pia warf einen sehnsüchtigen Blick auf ihren Bildschirm. »So weit sind wir noch nicht.« Sie hoffte, er würde ihr Büro jetzt wieder verlassen. Das wäre besser für ihre Konzentration.
    »Und wo ist das Mädchen?« Lessing war ans Fenster getreten und tat so, als beobachtete er, was unten auf dem Parkplatz vor sich ging. »Tizia von Alsen.«
    »Sie ist zur Fahndung ausgeschrieben.« Pia hatte über die neuen Ereignisse Tizia von Alsens Verschwinden fast vergessen gehabt. »Sie scheint nichts mit den Morden zu tun zu haben. Wahrscheinlich ist sie einfach nur weggelaufen.«
    »Aber eine winzige Kleinigkeit wäre da noch.« Lessing zog ein Foto aus der Jackentasche und hielt es Pia hin. Sie musste einen Schritt näher an ihn herantreten, um es betrachten zu können. Er hielt eine offenbar stark vergrößerte Aufnahme in der Hand. Das Bild war von schräg oben fotografiert worden und zeigte mehrere Personen vor der Kasse eines Geschäftes.
    »Da ist Tizia«, sagte Pia überrascht.
    »Wirklich?«
    »Wo ist das aufgenommen worden?«
    »In einem Duty-free-Shop am Kopenhagener Flughafen.«
    »Hätte ich ihr gar nicht so ohne Weiteres zugetraut«, meinte Pia. »Dass sie so weit kommt.«
    »Wenn sie es denn ist. Die Qualität der Aufnahme ist nicht gerade berauschend. Und ich habe sie auch noch nie gesehen. Du meinst also, dass es sich bei der Frau auf dem Foto tatsächlich um Tizia von Alsen handelt?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher. Aber du solltest die Aufnahme zur Bestätigung auch ihren Eltern zeigen. Wer ist die andere Person, die direkt neben ihr steht?« Es handelte sich um einen Mann Ende dreißig mit hellem, sehr kurz geschnittenem Haar, was ihm das Aussehen eines Soldaten gab. Er und die Frau, die sie für Tizia von Alsen hielten, standen dicht beieinander. Bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, dass der Mann wie schützend einen Arm um ihre Schultern gelegt hatte.
    »Das ist Vadim Droski.« Lessings Stimme vibrierte vor Genugtuung.
    »Wie bist du überhaupt an das Foto gekommen?«, fragte Pia, als sie eine Viertelstunde später zusammen im Wagen saßen. Lessing hatte vorgeschlagen, die Bestätigung, dass es sich bei der jungen Frau auf dem Bild um Tizia von Alsen handelte, sofort einzuholen. Die Eltern hätten schließlich ein Recht darauf zu erfahren, wo ihre Tochter sei.
    So weit, so schön, dachte Pia. Sie bezweifelte allerdings, dass das Bild eine beruhigende Wirkung auf die von Alsens haben würde. Immerhin, Tizia war am Leben gewesen, als sie einer Überwachungskamera vor die Linse gelaufen war. Aber sie war zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits im Ausland. Noch dazu in so zweifelhafter Begleitung, dass sich nun das BKA für sie interessierte.
    »Das Foto kam vorhin per Mail. Meine Kollegen in Wiesbaden haben von der dänischen Polizei einen Hinweis erhalten, dass Vadim Droski auf dem Flughafen in Kopenhagen gesehen worden ist«, erklärte Lessing ihr. »Daraufhin sind auch die Aufnahmen der Überwachungskameras überprüft worden.«
    »Weißt du, wo Droski jetzt ist?«
    Lessing war die Frustration ins Gesicht geschrieben. »Nein. Er gehört zu der Art von Leuten, die mindestens fünf verschiedene Pässe mit sich herumschleppen.«
    »Kann er in die USA geflogen sein?«
    »Zurzeit existiert für ihn kein Einreiseverbot. Aber ich tippe eher auf Kanada. Er hat einige Kontakte in Ottawa. Was mich betrifft: Er ist erst mal weg! Wie Droski mit dem Von-Alsen-Mädchen in Kontakt gekommen ist, interessiert mich allerdings noch. Danach werde ich zurück nach Wiesbaden fahren.«
    »Ist das nicht unbefriedigend für dich? Auf halbem Weg abzuhauen, ohne zu wissen, wer André und

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