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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Berge im Rücken und eine kahle, dürre, nur allzu bekannte Landschaft vor mir.
     
     

 
     
     

Erkenntnis
     
    Sofia
     
    »Sie sind noch am Leben, oder?«, fragte mich Elouan aufgeregt, als ich mich nach der Anstrengung wieder erholt hatte. Es hatte mich unglaubliche Kraft gekostet, über die Barriere der Astralprojektion hinweg Gedanken zu Victoria zu senden.
    »Victoria ist am Leben. Sie wurde von Balthasar entführt, aber zurückgelassen, wie es scheint. Ich hoffe inständig, dass die anderen sie finden.« Ich hoffte es noch mehr, als ich mir eingestehen wollte. Die Trauer um meinen geliebten Cristiano war wieder allgegenwärtig, als hätte ich ihn erst vor wenigen Tagen verloren. Der Verlust von Aurelia wäre zu viel für mein gebrechliches altes Herz.
    »Wo ist Balthasar jetzt?«, fragte Cedric, ebenfalls ein sehr erfahrenes Ratsmitglied.
    Noch ehe ich mit den Schultern zucken konnte, erklang wieder das hämische Lachen von Selena. »Er wird kommen und mich befreien. Wir werden beide unsere Zauberkraft noch haben, während alle anderen auf dieser Welt sie niemals wieder erlangen können.«
    »Denkst du, sie hat recht?«, warf Celeste nervös ein.
    »Da dein Körper noch immer in den Ebenen weilt und Balthasar ihn nicht mitgenommen hat, denke ich, dass dein goldener Ritter nicht die Absicht hat, dich zu retten, meine liebe Selena.«
    Ihre Astralprojektion blieb stehen und fuhr mich an: »Das ist eine Lüge!«
    Aber ich sah, dass es nicht die Wahrheit war, die sie aussprach. Sie zweifelte selbst bereits daran, also fuhr ich fort: »Ich hatte einen kurzen Kontakt mit Victoria, wie du sicherlich bemerkt hast. Sie hat mir berichtet, dass Balthasar bereits lange fort war. Da dieser Kontakt nur über deinen Körper möglich war, kennst du die Wahrheit. Oder Selena? Du spürst, dass er dich abgelegt hat wie einen Regenmantel nach einem Wolkenbruch. Du warst für ihn nur zu einem Zweck gut: Ihn aus den Ebenen zu befreien. Jetzt, da er dieses Ziel erreicht hat, benötigt er deine Dienste nicht weiter und scheint auch keinen Wert auf deine Gesellschaft zu legen.«
    Meine Taktik ging auf. Selena grübelte über meine Worte und löste sich wieder in Nichts auf.
     

 
     
     

Geisterwelt
     
    Victoria
     
    »Was ist passiert? Wieso sind wir wieder hier?« Ich war kurz davor, auf die Knie zu fallen und meinen Tränen der Verzweiflung freien Lauf zu lassen. Wir standen wieder ganz am Anfang dieser Mission.
    »Ganz ruhig, Vic.« Darian zog mich zu sich und sah mir tief in die Augen. »Wir sind dort, wo wir hin wollten.«
    »Aber ...«
    »Es ist eine Täuschung. Dies ist die Ebene der Geister, weißt du nicht mehr?« Ich nickte, wusste aber nicht, worauf er hinauswollte.
    Darian erklärte es mir: »Geister sind wahre Meister der Täuschung. Sie projizieren ihre Gedanken auf deine Wirklichkeit und du hältst es für real. Es sind schon Tausende Menschen wegen ihnen verunglückt. Sie lassen die Leute glauben, sie würden sich ins Bett legen oder über eine Blumenwiese spazieren. In Wahrheit stehen oder liegen sie aber mitten auf einer Hauptverkehrsstraße oder einem Bahngleis.«
    Ich war schockiert. Ständig konnte man in der Zeitung über irgendwelche Selbstmorde lesen. Aber die Menschen waren nicht immer verzweifelt, sondern dachten vermutlich an nichts Böses, als sie die vorgetäuschte Realität der Geister lebten.
    Hätte uns Elric nicht mit dem falschen Portalschlüssel auf die Ebenen gebracht, hätten wir nun nicht diesen gefährlichen Weg einschlagen müssen. »Es ist also einer hier?«
    »Wahrscheinlich eher zehn bis zwanzig«, mischte sich Miros ein. »Sie bündeln meist ihre Kräfte. Ich gebe euch einen wichtigen Tipp, den ihr unbedingt befolgen müsst: Stellt euch immer eurer größten Angst. Sie ist der Ausweg.«
    Ich verstand rein gar nichts. Ein Blick reihum sagte mir, dass es den anderen genauso ging. Aber niemand traute sich etwas zu sagen - nicht einmal Aurelia.
    Wir folgten Miros auf dem Weg, den wir bereits nach unserer Ankunft in den Ebenen gegangen waren. Schon nach wenigen Hundert Metern verschwamm das Bild und wurde zu der echten Dritten Ebene.
    Hier wirkte es ganz und gar nicht geisterhaft und gespenstisch. Ich hatte mir eine alte, feuchte Burg umhüllt von Nebelschwaden vorgestellt, um das Klischee zu vervollständigen, wurde diese von einem wolkenverhangenen Vollmond beleuchtet. Was ich aber in Wahrheit vor mir sah, glich diesem Bild in meinem Kopf nicht auf die geringste Weise.
    Dominierte in

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