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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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wendeten die damaligen Brüder und Schwestern einen einfachen Trick an: Da der Minotaurus sich daran orientiert hatte, wie sein Echo in den einzelnen Gängen klang, hatten die Erbauer von seinem Startplatz aus drei Tunnel mit genau derselben Länge gebaut. Diese Tunnel waren so konstruiert, dass sie exakt dieselbe Schallfähigkeit hatten. Der Minotaurus konnte sich nicht mehr erinnern, in welchem er schon war, und lief ständig in denselben Tunnel. Und wenn er nicht gestorben war, dann lebte er dort noch heute.
    »Du hast mit Sofia gesprochen?«, Aurelias Stimme klang aufgeregt. Wie ich es hasste, wenn sie meine Gedanken durchwühlte und ich nichts vor ihr verbergen konnte.
    Darian sah mich verwundert an: »Wie das?«
    Also erzählte ich ihnen alles über die Astralprojektion, die an dem Ritual teilgenommen hatte, und deren Körper hier in den Höhlen war, während wir gemeinsam zu diesem zurückgingen.
    »Balthasar hat dir nichts getan?«, fragte Samantha. Mein Herz schlug schneller, als wäre ich bei einem Verbrechen ertappt worden. Sina musterte mich kritisch, woraufhin mich auch Darian genauer beobachtete. Gefühlsverkettung und sechster Sinn. Wie sollte man solchen Freunden etwas verbergen? Ich schob den Herzschlag auf die Angst, die ich immer noch hätte spüren können, und die beiden waren zufrieden.
    »Sofia sagte, wenn es uns möglich ist, sollen wir Selena mitnehmen. Denkst du, wir schaffen das?« Aurelia sah Miros fragend an.
    »Lebende Objekte zu verkleinern ist sehr schwer. Aber«, er wandte sich an Sina, »vielleicht könnte das jemand mit der Kontrolle über den Wind erledigen.«
    Sina nickte. »Es dürfte nicht allzu schwer sein.«
    »Ich kann dir helfen! Hier.« Elric reichte Sina seine Hand, um die Kräfte zu verstärken. Ihr Blick war irgendwie … anders. Ich hatte das Gefühl, bei einem intimen Moment zu stören und schaute schnell weg. Als ich wieder hinsah, »baute« Sina mit ihrem Fingern einen kleinen Tornado, der Selena immer schneller umkreiste. Der Luftzug war selbst bei mir zu spüren. Kurz darauf hob Selena vom Boden ab. Sina formte das Ende des Tornados immer schmaler werdend aus, sodass es einer Schnur glich. Einer Windschnur, die den Körper vor dem Davonfliegen schützte, wie Kinder einen Luftballon auf dem Jahrmarkt mit einer Schnur an ihrer Hand befestigen.
    Sina und Elric verließen die Höhlen als Erste. Hand in Hand mit einem Wirbelsturm an der Leine. Ein skurriles und doch wunderschönes Bild. Ich freute mich für die beiden und folgte ihnen mit einem wissenden Lächeln auf dem Gesicht.
    Draußen versammelten wir uns und betrachteten die Gegend um uns herum genauer. Der Höhleneingang lag unmittelbar vor einer Klippe, ähnlich den Steilküsten an der Küste Schottlands, die man von zahlreichen Bildern kannte. Nur endete diese offensichtlich etliche Kilometer unter uns, verborgen in tiefem Nebel.
    »Wie wollen wir da hinunter kommen?«, fragte ich schockiert.
    Miros antwortete sofort: »Das ist der Übergang von dieser Ebene zur nächsten. Wir können springen. Die Magie, die für diesen Abgrund verantwortlich ist, wacht darüber, dass kein Individuum ohne Erlaubnis die Grenzen passiert. Wir werden unten ankommen, als wäre es nur ein Sprung von einem Stuhl oder einer Leiter gewesen.«
    Nun, wenn er das sagte.
    Skeptisch blickte ich in den Abgrund. Darian nahm meine Hand und drückte sie. Dann flüsterte er mir ins Ohr: »Wollen wir gemeinsam springen? Ich verspreche dir, ich fange dich auf.«
    »Das schaffst du sowieso nicht. Aber dein Angebot nehme ich gerne an.«
    Wir vereinbarten, alle zur selben Zeit zu springen. Also stellten wir uns nebeneinander auf und zählten bis drei. »Eins, zwei, drei!«
    Im Moment des Absprungs glaubte ich noch ein bekanntes Kreischen gehört zu haben, einen Wimpernschlag später war es jedoch schon weit entfernt.
    Wir fielen und fielen. Endlose Momente zogen vorüber. Aber wir fielen nicht schnell. Wir glitten eher dahin. Sina und Elric waren immer noch Hand in Hand, mit Selena an der Windleine.
    Ich bemerkte es zu spät. Wir waren unten angekommen. Da ich es nicht erwartet hatte, kam der Aufprall zwar sanft, aber so schnell, dass ich umzukippen drohte. Darian fing mich jedoch im letzten Moment auf, wie er es versprochen hatte.
    Als wir aus dem Nebel heraustraten, der sich am Fuß der Klippe bildete wie bei einem herabrauschenden Wasserfall, glaubte ich meinen Augen nicht.
    Wir waren wieder an unserem Ankunftsort in den Ebenen. Ich hatte die

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