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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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erwiderte seinen Blick. Sie war stolz auf ihn, das konnte ich spüren. Aber da war noch mehr. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen! Da war ich mir ganz sicher. Ich zwinkerte ihr zu. Sie reagierte auf meine Erkenntnis mit großen, geschockten Augen. Sehr schnell hatte sie sich wieder unter Kontrolle und lenkte die gesamte Aufmerksamkeit von sich auf unsere Mission: »Es ist nicht mehr weit, ich kann Victoria spüren. Wir müssen da lang.«

 
     
     

Ausweg
     
    Victoria
     
    Lange konnte ich meinen Blick nicht von dem reglosen Körper vor mir abwenden. Alle meine Versuche, erneut in Selenas Geist einzudringen, um von Sofia mehr über die Zustände in unserer Welt zu erfahren, scheiterten.
    Weil mir tatenloses Herumsitzen nicht sonderlich lag und ich scheinbar nicht hier gefangen gehalten wurde, schaute ich mich in der Höhle genauer um.
    Es führten drei Gänge aus diesem Höhlenraum, in dem Selena lag. Ich sah in jeden einzelnen von ihnen und wagte mich ein paar Schritte hinein. Im Unterricht hatten wir gelernt, ein kleines Licht aus unserer Hand scheinen zu lassen. Die Finsternis hier in den Höhlen war so massiv, dass sie mir das Licht beinahe aus der Hand saugte. Selbst mit diesem Zauber konnte ich nichts sehen, das weiter als einen halben Meter von mir entfernt lag. Also ging ich wieder zurück zu Selena. Hätte ich wenigstens gewusst, in welcher Richtung der Zugang zu dieser Höhlenwelt lag. Aber ich war mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt eine Öffnung nach draußen gab. Schließlich hatte Balthasar mich hierher teleportiert und war auf demselben Weg verschwunden.
    Ein leichter Hoffnungsschimmer glomm in mir auf, als ich kurzzeitig Sinas Gegenwart spürte. Ein Hauch ihres Geistes. Sie und die anderen mussten noch in den Ebenen sein. Ich versuchte, mich auf telepathischem Wege bemerkbar zu machen, jedoch reichte diese Fähigkeit ungefähr so weit wie der Lichtzauber meiner Hand.
    Wie hatte Sina das geschafft? Es musste eine Feensache sein. »Die Verkettung!«
    In dem Moment, in dem ich dieses Wort laut aussprach, explodierte etwas in mir. Bislang hatte ich keine Zeit gehabt, mich mit dieser besonderen Verbindung auseinanderzusetzen. Jetzt jedoch, da ich gespürt hatte, wie stark sie sein musste, glaubte ich tief in meinem Inneren daran. Dieser Glaube verlieh der Verbindung eine besondere Bedeutung, ließ sie weiter und weiter wachsen.
    Ich spürte, dass Sina auf dem Weg zu mir war. Keine zehn Minuten später hörte ich Schritte durch die Höhlen hallen. Noch immer konnte ich nicht sagen, aus welchem Tunnel das Echo kam, welcher davon diese Höhle mit dem Ausgang verband. Stimmen drangen bis zu mir. Sie kamen aus allen drei Richtungen gleichzeitig. Ich konnte verstehen, was Sina sagte. Sie wusste nicht mehr weiter. Ihr war es nicht möglich zu erkennen, welche der drei Gabelungen zu mir führen würde. Sie spürte mich in jedem einzelnen, begann, an ihrem Gespür zu zweifeln.
    Die Tunnel erinnerten mich an etwas, ich erkannte diese primitive Art, Gefangenen Angst zu machen und rannte daher blindlings in einen der drei Tunnel. Vorsichtig tastete ich mich mit den Händen vorwärts, um nicht gegen eine Wand zu laufen. Doch schon nach der ersten Kurve wurden die Stimmen lauter, eine Biegung nach links und ich sah, wie sich das Schwarz in das Dunkelgrau des herannahenden Morgens verfärbte. Mit einem Mal stand Sina direkt vor mir und fiel mir um den Hals. Sie zerrte mich ein paar Meter hinter sich her und plötzlich wurde ich von allen Seiten gedrückt und geküsst. Letzteres natürlich von Darian, was sofort für einen Dämpfer des Glücksgefühls sorgte. Schnell verbannte ich den Gedanken an Balthasar in den hintersten Winkel meiner Erinnerungen.
    »Wie hast du es herausgefunden? Ich hätte den richtigen Tunnel nicht auswählen können.«
    »Erinnerst du dich noch an die Geschichtsstunde mit den Minotauren?«
    Sina nickte, dann wurden ihre Augen größer und größer und sie sagte: »Ich verstehe.«
    Als die Minotauren noch auf der Erde wandelten, waren sie unberechenbar. Man versuchte sie einzusperren, doch die alten Mächte waren nun einmal stark. Die Minotauren liebten Rätsel. Das erste Labyrinth wurde noch von den biologisch Begabten erschaffen. Sie konnten riesige Irrgärten aus Pflanzen wachsen lassen.
    Irgendwann war den Minotauren die Herausforderung nicht mehr groß genug und man baute ihnen unterirdische Höhlen. Als sie auch dieses Rätsel zu schnell lösten und wieder auf die Menschen losgingen,

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