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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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noch einen künstlerischen Anspruch vorspiegelten. Er erkannte Mari in jedem Alter, vom kleinen Mädchen über den Teenager bis hin zur jungen Frau. Das Licht fiel auf ihr Gesicht, und er konnte auf den verschiedenen
Bildern ihre Gefühle erkennen, von Furcht über Trotz bis hin zu rasender Wut.
    Der ganze Raum war Mari gewidmet. Es gab Fotos von ihrem Rücken mit den Abdrücken eines Rohrstocks, von ihren Beinen und ihren Pobacken, immer nur nackt. Es gab Nahaufnahmen von ihrem Mund, ihren Augen, ihren Brüsten und ihrem Intimbereich. Ken blieb kurz vor der Ecke stehen, in der bereits die neuesten Aufnahmen von ihr hingen, die der Arzt gemacht hatte. Nahaufnahmen von den Innenseiten ihrer Schenkel zeigten Knutschflecken und schwache Abdrücke von Zähnen, Male, die Ken dort hinterlassen hatte, als er sie geliebt hatte. Die Bilder waren unfein, nahezu sexueller Natur, eine obszöne Dokumentation dessen, was die wichtigsten Momente seines Lebens gewesen waren.
    Mari in seinen Armen zu halten und sie im wildem Überschwang zu nehmen, ihren Körper, der trotz seiner Grobheit willig und empfänglich war, trotz seiner Narben und seiner äußeren Erscheinung – das hatte ihm sein Leben zurückgegeben. Sie hatte ihm Hoffnung gegeben, und der Arzt hatte das, was zwischen ihnen gewesen war, zu etwas Schäbigem für ein krankes Gemüt degradiert. Galle stieg in seiner Kehle auf, und er kämpfte dagegen an, dass sich sein Magen hob, als er Mari in die Augen schaute. Diesmal sah er die Demütigung und die Erniedrigung. Ihr war ebenso sehr verhasst, was Whitney und der Arzt aus ihrem Liebesakt gemacht hatten, wie es Ken verhasst war.
    Seine rasende Wut hatte sich in eiskalten Zorn verwandelt, und das war immer ein schlechtes Zeichen. Er sah sich im nächsten Zimmer um und fand die Wände ähnlich dekoriert vor, doch diesmal war es eine Frau mit einer
üppigen dunklen Mähne und hellen Augen. Jeder Raum in dem kleinen Haus war vom Fußboden bis zur Zimmerdecke mit Fotos von denselben sieben nackten Frauen tapeziert. In einer erkannte er Violet wieder, die Frau des Senators. Ken hatte sich nie so schmutzig gefühlt, und ihm war nie so übel gewesen.
    Den Arzt fand er in seinem Schlafzimmer. Dort lag er nackt auf seinem Bett und blickte zur Decke und der Collage aus allen sieben Frauen auf. Die Musik war laut, und der Mann summte mit, während er sich auf dem Bett wand. Er sah Ken überhaupt nicht, sondern fühlte nur das scharfe Messer, als es seine Haut aufritzte.
    »An Ihrer Stelle würde ich keinen Ton von mir geben«, zischte Ken.
    Der Arzt erstarrte und blieb stocksteif auf seinem Bett liegen; die scharfe Klinge des Messers war an seine Kehle gepresst. »Was wollen Sie?«
    »Sie sind ein perverses Dreckschwein«, sagte Ken. »Weiß Whitney, was für ein ekelhafter Scheißkerl Sie wirklich sind?«
    »Er hat gesagt, das ginge schon in Ordnung, ich könnte meine Mädchen ständig um mich haben.« Die Stimme des Mannes war schrill und weinerlich. »Er weiß es. Fragen Sie ihn. Er wird es Ihnen sagen. Manchmal kommt er her, um sich anzusehen, was ich mit ihnen getan habe.«
    »Wo werden die Originalaufnahmen aufbewahrt?«
    »Whitney hat sie alle. Er hat Räumlichkeiten, in die wir nicht reinkönnen, und dort bewahrt er die Bilder und die Akten auf.« Die Stimme klang plötzlich verschlagen. »Nur ich darf auch welche haben.«
    »Wo hält sich Whitney auf?«
    »Wenn ich Ihnen das sage, bringt er mich um.«

    »Ich bringe Sie auf der Stelle um, wenn Sie es mir nicht sagen.«
    »Er hat Räume, in die niemand reinkann, im vierten Untergeschoss, in der Nähe der Tunnel.« Er blickte zu den Gesichtern der Frauen auf, die ihn anstarrten. »Sind sie nicht wunderschön? Sie mögen es, wenn ich sie anfasse und Fotos von ihnen mache.«
    Kens Magen hob sich heftig und drohte seinen Inhalt von sich zu geben. Er steckte das Messer ein, packte den Kopf des Mannes mit beiden Händen, gab ihm einen festen Ruck und hörte mit Genugtuung das Knacken. Falls Whitney jemals etwas Rechtmäßiges getan hatte, dann legten dieses Haus und dieser Mann Zeugnis für seinen zunehmenden Irrsinn ab.
    Ich werde das Haus anzünden.
    Verdammt nochmal, Ken, lass diesen Wahnsinn bleiben.
    Es muss abbrennen. Ich werde dafür sorgen, dass es so aussieht, als hätte der Doc einen kleinen Schaden in der Gasleitung gehabt, aber dieses Haus muss in Flammen aufgehen. Weil kein anderer Mensch jemals sehen sollte, was der armselige Perverse diesen Frauen angetan hatte. Er

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