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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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erschießen würde, sondern vor diesen glitzernden Augen, die sich keinen Moment lang von ihren lösten, Augen, die so kalt waren, dass sie zitterte.
    »Komm mir nicht zu nah«, sagte sie mit erstickter Stimme.
    »Jack hat sich in das Lager zurückgeschlichen und überall Landminen und Sprengsätze verteilt und Stolperdrähte gespannt. Er hat Waffen gestohlen und oben in den Bäumen gesessen und sie einen nach dem anderen abgeknallt. Erwischt hat er mehr als ... « Ken trat plötzlich in Aktion und bewegte sich so schnell, dass er nur verschwommen zu sehen war. Er schmetterte ihr einen Ellbogen gegen den Kopf, während sich gleichzeitig seine Hand um ihr Handgelenk mit dem Messer schloss und die Hand nach unten riss, fort von dem Arzt. Mit enormer Kraft presste er ihr Handgelenk auf die Krankentrage und hielt es dort fest. Einen Moment lang wurde ihr schwarz vor Augen, und eine Million Sterne tanzten vor
ihrem Gesicht. Sein Daumen stach in den Reflexpunkt, und ihre Finger spreizten sich unwillkürlich.
    Ken nahm ihr das Messer ab und warf es Eric zu, doch ihr Handgelenk ließ er nicht los. »Kommen Sie ihr nicht zu nah, verdammt nochmal.«
    Jack stieß lautstark einen Schwall von kreativen Flüchen aus, die sich um anatomisch unmögliche Dinge drehten. Ken warf ihm einen Blick zu. »Drück dich anständig aus.«
    »Erzähl mir bloß nicht, wie ich mich ausdrücken soll, verdammt nochmal. Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Du bist mir direkt vor die Mündung gelaufen, und du hast es absichtlich getan, du verfluchter Mistkerl.«
    »Ich dachte mir, ich entschärfe die Situation«, erwiderte Ken, und sein Tonfall war so sanft wie sonst auch. »Es ist ihre Aufgabe zu fliehen, Jack. Das tun wir auch, wenn man uns gefangen nimmt. Ich habe damit gerechnet, dass sie es früher oder später versuchen wird. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es schon so bald dazu kommen würde.« Er warf einen Blick auf Eric, der sich immer noch die Kehle rieb und sichtlich entsetzt war. »Es besteht kein Zweifel daran, dass sie chemische Substanzen mit bemerkenswerter Geschwindigkeit abbauen kann, oder? Jetzt haben Sie Ihre Antwort, ohne ihr noch mehr Blut abzunehmen.«
    Ken berührte sie; seine Finger lagen wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk, und daher fühlte sie die Wut in seinem Innern. Sie war wie ein tiefer, reißender Strom, obwohl er äußerlich gelassen wirkte – und eiskalt.

4
    KEN BEUGTE SICH zu Mari hinunter und erschuf eine Intimität zwischen ihnen, als seien sie die beiden einzigen Menschen in dem Hubschrauber. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Mari schloss die Augen beim Klang seiner Stimme. So besorgt. So unglaublich sanft. Er war nicht sanft. Er hatte keine Spur von Sanftmut an sich. Seine Hände pressten ihr Handgelenk weiterhin auf die Krankentrage, und ihr Kopf fühlte sich an, als sei darin eine Bombe explodiert. Sie wandte ihr Gesicht von ihm ab, denn sie war entschlossen, nicht auf seine vorgetäuschte Sorge um sie hereinzufallen.
    Er rückte noch näher; sie konnte es an seinem Geruch erkennen. Er war plötzlich überall, hüllte sie von allen Seiten ein und machte sich in ihrem Innern breit. Sie fühlte die Wärme seines Atems auf ihrer Schläfe, die federleichte Berührung seiner Lippen. Sein Mund war weich, mit Ausnahme der einen Stelle, die auf ihrer Haut ein wenig kratzte und ihr die Narbe auf seinen Lippen in Erinnerung rief. Dieses leichte Schaben sandte Glutströme durch ihren Körper. Ihr Schoß zog sich tatsächlich zuckend zusammen. Sie wollte nicht auf ihn reagieren. Sie wollte überhaupt nichts empfinden, nichts anderes fühlen als den Drang zu entkommen. Sie wollte sich nicht schuldbewusst fühlen, weil sie ein scharfes Messer benutzt
und ihn daran erinnert hatte, wie sein Körper verunstaltet worden war.
    »Es macht nichts, Mari. Niemand wirft dir vor, dass du es versucht hast. Das tun wir doch alle, so haben wir es gelernt. Warte wenigstens, bis du etwas kräftiger bist und wir dieses ganze Durcheinander geklärt haben. In deiner jetzigen Verfassung kämst du nicht allzu weit.«
    Wenn sie wartete, bis sie wieder bei Kräften war, würden sie in der Zwischenzeit dafür sorgen, dass sie keine Chance hatte zu entkommen. Und was die Kraft anging, regenerierte sich ihr Körper rascher, als sie ahnten. Um ihr Bein stand es schlecht – vielleicht würde sie es gar nicht benutzen können –, aber es gab andere Mittel ...
    Diesmal streiften seine Lippen ihr Ohr. »Du solltest dir darüber klar

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