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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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war, wollte sie alles zurücknehmen, was sie im Lauf der letzten zwei Jahre in Bezug auf die Männer, die Whitney bei seinem Zuchtprogramm halfen, gesagt und getan hatte.
    Die Männer waren ebenso sehr Opfer wie die Frauen,
es war ihnen nur nicht klar, aber Whitneys Experiment durfte nicht fortgesetzt werden. Das wusste sie mit absoluter Gewissheit. Es war nicht natürlich, und es war grundlegend falsch, einem Menschen die Wahl zu nehmen. Selbst wenn sie sich verliebte – und sie war nicht sicher, ob das in Anbetracht ihrer Gefühle gegenüber Männern überhaupt möglich war –, würde sie niemals darüber hinwegkommen, dass sie Ken begehrte. Dadurch gewann sie Einsichten und ein nie zuvor gekanntes Mitgefühl mit den Männern, die auf unnatürliche Weise mit den Frauen zu Paaren zusammengestellt worden waren. Wie konnte einer von ihnen jemals glücklich werden?
    Ken beobachtete die widersprüchlichen Gefühlsausdrücke, die über ihr Gesicht huschten, während er dabei half, sie in das kleine Haus zu tragen, wo sie auf den Bodentransport warten konnten, während Nico die Jäger von ihrer Spur ablenkte. Er würde zu einem anderen Ort weiterfliegen, einem Haus, das Lily ebenfalls gemietet hatte. Wenn Maris Team dort eintraf, würde das Haus leer stehen, und Nico würde den Hubschrauber bereits auf dem Stützpunkt abgeliefert haben, von dem er gekommen war. Er würde eine Zeit lang untertauchen, nur für den Fall, dass sie beschlossen, sich ihn zu schnappen, um Informationen aus ihm herauszuholen. Nico war kein Mann, der leicht zu finden war. Er wartete jetzt nur noch auf den Arzt, um sich gleich wieder in Bewegung zu setzten, damit ihnen nicht die Zeit blieb, zu bemerken, dass er eine Zwischenlandung gemacht hatte.
    Ken setzte es zu, die Schweißperlen zu sehen, die bei jedem Schritt, den sie machten, auf Maris Gesicht ausbrachen. Sie hatte sich geweigert, weitere Schmerzmittel zu akzeptieren, weil sie bei klarem Verstand sein wollte.
Er konnte ihre Verwirrung und ihr Gefühl der Erniedrigung erkennen. Sie fühlte sich unbestreitbar zu ihm hingezogen, mit derselben erschreckenden Euphorie eines Süchtigen, die ihn jedes Mal überkam, wenn er ihren Geruch einatmete. Jetzt verstand er, was Jack dazu getrieben hatte, nichts unversucht zu lassen, um Briony zu halten. Jack war es einmal gelungen, mit der Frau, die ihm alles bedeutete, Schluss zu machen, aber er konnte es kein zweites Mal tun. Ken war nicht sicher, wie es seinem Zwillingsbruder beim ersten Mal gelungen war, aber er wusste, dass er ebenso viel Kraft finden musste.
    Er konnte sie nicht haben – er durfte es nicht dazu kommen lassen. Es änderte nichts, dass sie ihn wollte oder dass er sie verführen könnte – er durfte es nicht dazu kommen lassen. Er wagte es nicht. Jack hatte es durchgestanden, aber er war anders. Jack hatte nicht geglaubt, dass er ein anständiger Kerl war, aber Ken hatte immer gewusst, dass Jack es war. Ken hatte ihn sorgsam im Auge behalten und nach Anzeichen des Erbes gesucht, das ihr Vater ihnen hinterlassen hatte, nach Anzeichen dieser ganz speziellen Form von Wahnsinn. Er war immer in Jacks Nähe geblieben und hatte ihm in jeder Lage den Weg geebnet, um sicherzugehen, dass Jack die Dinge, die er lieber nicht tat, nicht zu tun brauchte, damit er keinen Anlass hatte, den glühenden Zorn zu fühlen – einen Zorn, der so tief ging, dass er nicht etwa heiß, sondern kalt brannte. Eine grässliche Wut, die über Wahnsinn hinausging und teuflisch erbarmungslos war.
    Jack hatte dasselbe Eis in seinen Adern, und er besaß dieselbe Fähigkeit, Gefühle auf Knopfdruck abzuschalten, ein Charakterzug, der gefährlich war, den man aber in die richtigen Bahnen lenken konnte, und Jack verstand
sich darauf, andere zu beschützen. Er passte auf die Männer in seiner Einheit auf, beschützte die Frau, die sie beide vor vielen Jahren gerettet hatte, als unfertige Teenager, die auf Blut und auf Rache an der Welt aus waren, und er wachte über alle anderen Schutzbedürftigen, auf die sie im Laufe ihres Lebens gestoßen waren. Er passte auf alle auf, auch auf Ken.
    Ken verbarg seine Wut hinter einem Lächeln, das er stets parat hatte, und hinter scherzhaften Bemerkungen, und er wachte mit seinem Leben über seinen Bruder. Er passte nur auf einen einzigen Menschen auf, und das war Jack. Er liebte seinen Zwillingsbruder glühend, verspürte ihm gegenüber heftige Beschützerinstinkte und war entschlossen, dafür zu sorgen, dass Jack ein schönes Leben

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