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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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absichtlich? Es ist nämlich schäbig.
    Sei nicht so albern, dich gegen mich aufzulehnen, um irgendeinen Blödsinn zu beweisen. Du brauchst das Wasser, um gesund zu bleiben. Trink es.
    Sie drehte den Kopf zu ihm um und sah ihn finster an; ihre Lippen waren wenige Zentimeter von seinen entfernt, und ihre Augen trafen sich. Es war gut, dass sie sich telepathisch verständigen konnte, denn zum Atmen – oder zum Reden – fehlte ihr die Luft. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein Volltrottel bist?
    Ich glaube, mein Bruder hat das schon bei vielen Gelegenheiten gesagt.
    Sie nickte. Na, dann ist es ja gut. Hauptsache, du hast es schon mal gehört.
    Sie trank einen kleinen Schluck Wasser, ließ es durch ihre Kehle rinnen und war erstaunt, wie ausgedörrt sie war. Ihr Körper hatte inzwischen das letzte Betäubungsmittel weitgehend abgebaut, und sie sah wesentlich klarer. Es war einige Zeit vergangen. Sie konnte verstehen, warum sie ihr Betäubungsmittel gegeben hatten, während sie laufend von einem Ort zum anderen transportiert wurde, ihrer Einheit wahrscheinlich immer um einen Schritt voraus, aber sie hatte keine Ahnung, ob Stunden oder Tage vergangen waren.
    Einen Moment lang packte sie die Panik, doch sie kämpfte dagegen an. Die fünf Frauen, die noch auf dem Gelände festgehalten wurden, waren quasi ihre einzige echte Familie. Nun ja, Sean gehörte auch dazu und ein paar weitere der Männer, die sich nicht in Whitneys Lügengespinst
hatten fangen lassen. Aber mit den anderen Frauen war sie gemeinsam aufgewachsen. Sie standen einander alle sehr nah, wie Schwestern. Sie hatten keine Eltern und keine anderen Freunde, und daher war die Verbindung zwischen ihnen stark. So gesehen, spielte es gar keine Rolle, ob sie auf derselben Seite stand wie Ken und Jack, denn sie musste ohnehin zurückgehen. Sie konnte die anderen nicht verlassen, wenn das für sie möglicherweise den Tod durch Whitneys Hand nach sich zog.
    Sie war der felsenfesten Überzeugung, dass Whitney seinen Abstieg in den Wahnsinn begonnen hatte. Es konnte sein, dass er zu Beginn ein brillanter Wissenschaftler gewesen war, aber irgendwann im Lauf der Zeit war er zu der Überzeugung gelangt, er sei viel klüger als alle anderen und seine Ziele rechtfertigten die Mittel. Vorschriften galten nicht für ihn. Er besaß zu viel Macht und war anderen zu wenig Rechenschaft schuldig.
    Mari trank mehr von dem Wasser. Sie musste wieder zu Kräften kommen. »Wie lange hattet ihr mich außer Gefecht gesetzt?«
    »Ein paar Tage«, antwortete Jack. »Wir können nicht zulassen, dass du deine Einheit hinzurufst, und sie waren uns dicht auf den Fersen.«
    Sie lächelte ihn kurz an und lehnte sich bewusst an Kens Arm zurück, da sie entschlossen war, ihm – und sich selbst – zu zeigen, dass sie ihre körperlichen Regungen beherrschen konnte. »Die Jungs sind gut.«
    »So gut nun auch wieder nicht«, widersprach ihr Jack. »Sie haben dich nicht an sich gebracht, sondern wir haben dich immer noch. Wenn wir dich gesucht hätten, hätten wir dich längst gefunden.«
    »Du bist ja so arrogant.«

    Jack zog eine Augenbraue hoch. »Das hat mit Arroganz nichts zu tun. Es ist eine Tatsache.«
    »Ich bin müde, und mein Kopf tut weh.« Sie blickte zu Ken auf. »Wahrscheinlich von dem Ellbogen, den du mir reingerammt hast.«
    »Ich erinnere mich. Und du hast dich noch nicht mal bei mir dafür bedankt, dass ich dir das Leben gerettet habe.«
    »Ich hätte es vorgezogen, wenn du es wesentlich sanfter angestellt hättest.« Sie scherzte in dem Versuch, die Lage zu entschärfen – oder Zeit zu gewinnen, sie hätte selbst nicht sagen können, was von beidem sie damit erreichen wollte –, doch über Kens Gesicht zog ein Schatten. Da sie ihm so nahe war, entging ihr diese kaum wahrnehmbare Reaktion auf ihre Worte nicht.
    Ken ließ sie wieder auf die Trage zurücksinken. »Du warst ein paar Tage lang bewusstlos. Wir haben deine Einheit von jedem fortgeführt, der ins Kreuzfeuer geraten könnte.«
    Mari warf einen Blick auf Jack. Sie hatten einen Plan. Was auch immer sie taten – sie konnte nicht mit von der Partie sein. »Ich muss sehen, dass ich schleunigst zurückkehre. Ihr versteht das nicht. Wenn ich nicht zurückkomme, wird Whitney einer der anderen etwas antun. Dazu darf ich es nicht kommen lassen.«
    »Nenne uns den Ort, und wir gehen hin und holen sie raus«, sagte Ken.
    Sie stieß ihm gegen die Brust. »Du weißt, dass ich das nicht tun kann. Ich werde sie nicht verraten.

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