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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ich habe keine Ahnung, wer ihr in Wirklichkeit seid.«
    Seine funkelnden Augen trafen ihre wie ein Schwerthieb. Kalt. Besitzergreifend. Sehr beängstigend. Ihr Puls
begann zu rasen. Er zeigte sonst so gut wie keine Gefühle, und das war beängstigend gewesen, doch das hier erschien ihr noch schlimmer. Hinter seiner Maske arbeitete sein Verstand schnell, stellte Berechnungen an, brachte Dinge auf eine Formel und verarbeitete Informationen ebenso rasch wie ihr Verstand – oder sogar noch rascher. Welche anderen Eigenschaften hatte Whitney in ihm verstärkt? Welche anderen genetischen Informationen hatte Whitney in seinen Körper eingeschleust? In dem Moment hatte er nämlich mehr von einem Raubtier als von einem Mann an sich.
    Das Pochen in ihrem Kopf nahm zu. Sie nahm den Gedankenaustausch zwischen Jack und Ken wahr. Ein einziger Blick, mehr nicht, doch das genügte. Sie holte tief Atem, um zur Ruhe zu kommen, und dann entspannte sie ihren Geist und ihren Körper. Sean? Irgendeiner von euch? Seid ihr in der Nähe? Ihr Kopf schmerzte nicht wegen des Ellbogens, der gegen ihn gerammt worden war, sondern weil dort draußen jemand unter Einsatz von Telepathie nach ihr rief und die Nortons gewarnt waren.
    Kens Hand glitt um ihren Hals, und seine Finger tasteten sich zu dem Druckpunkt vor. Sie versuchte ihn aufzuhalten, aber sie war viel zu spät dran. Sie konnte die Wogen von Benommenheit fühlen, den einsetzenden Schwindel; dann drehte sich der Raum, rückte in immer weitere Ferne, und alles versank in Schwärze.

6
    »SIE KOMMEN, KEN, lass uns schleunigst von hier verschwinden«, sagte Jack. Er klappte sein Funkgerät auf. »Warum zum Teufel dauert das so lange, Logan? Noch ein paar Minuten, und wir werden in ein Gefecht verwickelt. Nico versucht sie von unserer Fährte abzulenken, aber wenn du nicht kommst, ist alles umsonst.«
    »Ich bin in etwa fünf Minuten da und fahre ohne Licht.«
    Ken hatte den Raum bereits in Dunkelheit getaucht, bevor er seinen Posten an Maris Seite bezogen hatte. Er tastete nach ihrem Puls, und seine Finger glitten liebkosend über ihre glatte Haut. Er war krank vor Angst um seinen Bruder und Mari. Seit er ihren Geruch das erste Mal eingeatmet hatte, war das Monster, das er so sorgsam in seinem Innern unter Verschluss gehalten hatte, mit jedem Moment, den er in ihrer Gesellschaft verbrachte, kräftiger geworden. Er war eifersüchtig auf diese Männer, Brett und Sean. Es war ein widerliches Gefühl, das ihn heftig traf, schmerzhaft wie der Schnitt des Messers in seine Haut.
    Er kannte Jack und wusste, dass er genau das tun würde, was er angedroht hatte – er würde Mari töten, falls Ken beschließen sollte, sich selbst aus dem Verkehr zu ziehen. Jack war es gelungen, Ken jede Wahlmöglichkeit zu nehmen. Und ihm war es unmöglich, mit dem Wissen
zu leben, dass ein anderer Mann Mari in seinen Armen hielt, sie küsste, sie berührte. Er hätte beinah laut gestöhnt. Sie hatte seinen Körper schmerzhaft zum Leben erweckt, obwohl Ken und die Ärzte sicher gewesen waren, dass da nichts mehr zu retten war. Aber selbst wenn sie das geschafft hatte, was bedeutete es für sie beide? Verdammt nochmal, wenn sein Schwanz steif war, hieß das noch lange nicht, dass das verfluchte Ding noch funktionierte.
    Jack presste sich eine Hand an den Kopf. »Sie rufen nach ihr, und sie versuchen gar nicht erst, es zu vertuschen. «
    »Sie müssen mehr als einen Hubschrauber im Einsatz und eine systematische Suche nach ihr organisiert haben, denn sonst könnten sie nicht so schnell ein so großes Gebiet abdecken«, fügte Ken hinzu.
    Telepathie konnte lautlos vonstattengehen. Jack und Ken hatten sie schon als Kleinkinder benutzt, und sie konnten sich mühelos miteinander verständigen, ohne überschüssige Energie zu erzeugen, die sich nach allen Seiten ausbreitete und sie verriet. Die Schattengänger übten sich gezielt darin, zur Verständigung präzise Wellen auszusenden, da jeder, der mit dem seltsamen Surren und dem Pochen im Kopf vertraut war, es als das erkannte, was es war, aber diese Begabung ließ sich nicht leicht meistern. Im Moment schien es den Schattengängern in Maris Team vollkommen gleichgültig zu sein, dass andere sie hören konnten. Sie waren darauf versessen, sie zu finden, und sie riefen laut nach ihr.
    Ihr Team wollte sie wieder an sich bringen. Ken verstand die Gier der Schattengänger. Sie ließen niemals einen der ihren zurück. Wenn einer gefangen genommen wurde, kamen sie immer wieder, um

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