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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hauchzart aus weiter Ferne, als kämpfte sie darum zu atmen ... zu leben.
    Ken erstarrte innerlich und hielt ihre Hand dicht an seine Lippen. Ihre Haut fühlte sich zart an, sogar auf der Narbe, die seine Lippen spaltete.
    »Du wirst nicht sterben, Mari. Wir werden es nicht zulassen. «
    Er sprach die Worte laut aus, weil er wollte, dass Lily sie hörte. Es kostete ihn Mühe, mit ruhiger Stimme zu sprechen und keine Drohung anklingen zu lassen, obwohl er wusste, dass seine Worte als Drohung gedacht waren – obwohl jeder im Raum wusste, dass es eine Drohung war. Sein Herz klopfte voller Entsetzen. Er durfte sie nicht auf diese Weise verlieren. Diesen Kampf würde er Whitney nicht gewinnen lassen. Mari musste weiterleben.
    Lily legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. »Schon gut, Ken. Ich kann dich verstehen.«
    Vielleicht verstand sie ihn, aber er verstand sich selbst nicht. Mari war im Grunde genommen eine Fremde, und doch kam es ihm so vor, als sei er nah mit ihr vertraut. Er kannte die Schattengänger schon seit einiger Zeit, manche von ihnen schon seit Jahren, doch Mari war diejenige, die er beschützen wollte, und er musste unter allen Umständen wissen, dass sie irgendwo auf Erden in Sicherheit und am Leben war und dass es ihr gutging – selbst dann, wenn sie nicht an seiner Seite sein konnte.
    »Wie konnte er das tun?« Ken stieß die Frage durch die
Zähne aus, bevor er sie zurückhalten konnte; er sah Lily finster an und bebte plötzlich vor Wut.
    Ryland, Lilys Mann, runzelte die Stirn und richtete sich langsam auf; er war über Kens Arm gebeugt gewesen und hatte darauf geachtet, dass das Blut reibungslos von einem Patienten zum anderen floss. Seine Geste hatte etwas Bedrohliches an sich.
    Lily schüttelte kaum merklich den Kopf, um zu verhindern, dass ihr Mann einschritt. »Ich weiß es nicht, Ken. Diese Frage habe ich mir selbst schon eine Million Mal gestellt. Es heißt, die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn sei zu schmal, um sie zu messen. Und bei ihm wird es von Tag zu Tag schlimmer.«
    »Warum sagst du, bei ihm würde es immer schlimmer?«
    »Er hat sich vom Tage seines Verschwindens an in unsere Computer eingehackt. Flame hat eine Möglichkeit gefunden, ein Programm in seinen Computer einzuschleusen, das es uns erlaubt, ihm nachzuspionieren. Seinen Aufzeichnungen kann ich entnehmen, dass sich seine Geistesverfassung mit jedem neuen Projekt verschlechtert. Er hat sich so weit von der Realität entfernt, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, was er als Nächstes tun könnte. Ich habe keine Ahnung, wie wir ihn aufhalten können.«
    Ihre Stimme klang vollkommen ermattet. Ihr junges Gesicht war von tiefen Sorgenfalten gezeichnet. In ihren Augen stand Kummer – zu viel Kummer und eine zu große Verantwortung für eine Frau ihres Alters. Ken streckte den freien Arm aus und berührte Lilys Hand. »Ich aber.« Er sagte es im Brustton der Überzeugung, denn er wollte, dass sie ihm glaubte; es war ihm ein Anliegen, ihr Leiden zu mildern.

    Mari packte seinen Arm und zog daran, schwach, aber beharrlich. Er drehte den Kopf zu ihr um. Sie funkelte ihn finster an.
    Was ist?
    Sie blinzelte, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Jetzt wirkte sie verwirrt. Ich weiß es nicht. Es hat mir nicht gepasst, dass du sie berührt hast, und das ist vollkommen absurd. Du wolltest sie nur trösten, und ihr Mann steht dicht neben ihr, und daher ist es nicht einleuchtend, dass ich aufgebracht bin. Es klang verstört und unüberlegt, und sie wirkte plötzlich sehr zerbrechlich.
    Sorge breitete sich schlagartig in ihm aus. Ken hätte sie am liebsten an sich gezogen und sie in seinen Armen gehalten, denn er fürchtete, sie zu verlieren. Das Leben sickerte bereits aus ihr heraus. Blut rann aus ihrem Mund und aus ihrer Nase. Ich bin hier, Mari, dicht neben dir. Ich werde dafür sorgen, dass du es überlebst.
    Ich weiß, dass du das tun wirst. Sie versuchte ihn anzulächeln, doch ihre Augen schlossen sich, und ihr Körper sank schlaff in sich zusammen.
    »Verflucht nochmal! Ich brauche mehr Zeit. Jack, komm her«, ordnete Lily an. »Wir haben ihr nicht genug von dem Gegengift verabreichen können.«
    »Sprich mit mir, Lily«, fauchte Ken. »Sag mir, was hier geschieht.«
    »Sie kollabiert!« Lilys Stimme klang gepresst. »Jack!
    Jack setzte sich auf Mari und begann mit der Wiederbelebung, während sich Lily eine Spritze mit einer sehr langen Nadel, die gemeingefährlich aussah, von dem Tablett mit dem

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