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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Vakuum des Alls absetzen zu können. Jennifer konnte sich zwar nicht vorstellen, aus welchem Grund man das tun sollte, aber falls es wirklich mal notwendig würde, wäre man darauf vorbereitet.
Die Stingrays hatten noch eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber den alten Shadow Hawks. Jeder Stingray konnte an Aufhängungen an der Bauchseite zwei Fahrzeuge oder einen Panzer transportieren. Dadurch hatte eine Kompanie, die ins Gefecht flog, sofort eine höhere Feuerkraft auf ihrer Seite.
Außerdem waren die Stingrays mit den neuesten Radar- und Ortungssystemen ausgestattet und konnten durch ihre hoch entwickelte Funkausrüstung auch als mobiler Kommandoposten genutzt werden.
Des Weiteren besaßen alle Stingrays Magnethaken an der Unterseite, um sich an einem feindlichen Schiff festzuklammern. Dann konnten die Marines im Innern ein Loch in die Außenhülle des Feindschiffes schneiden und es durch eine eigens dafür entworfene Schleuse entern. Die Shadow Hawks waren gezwungen, sich mit der Schnauze durch die Außenhülle zu bohren und sich dann erst zu verankern. Eine Vorgehensweise, die in der Praxis nicht immer so funktionierte, wie sie sollte. Alles in allem ein guter Tausch für etwas Bequemlichkeit und Feuerkraft.
Der letzte Stingray setzte schwerfällig auf. Die Türen öffneten sich, und erschöpfte und erleichterte Marines strömten heraus. Nun verfügte die Lydia über fünf dieser Landungsboote. Sie konnte mit einer Welle folglich ein ganzes Bataillon von fünfhundert Soldaten ins Gefecht werfen. Ein Drittel des Marinekontingents an Bord.
Eine Frau trat aus der Tür und blieb kurz stehen, um sich zu strecken. Jennifer lächelte säuerlich. Sie konnte der jungen Frau nachfühlen, wie es in den beengten Verhältnissen an Bord des Stingray gewesen sein musste.
Dass das die Frau sein musste, auf die sie wartete, war ihr vom ersten Augenblick an klar. Denn der weibliche Offizier war kein Marine, sondern trug vielmehr die Uniform einer Pilotin.
Jennifer musterte ihre neue Untergebene ausgiebig, solange die sich noch nicht bewusst war, dass sie beobachtet wurde: etwas größer als sie selbst, so um die eins fünfundsiebzig; gertenschlank; kurzes, schwarzes Haar, das von blonden Strähnen durchzogen war; Lieutenant Colonel; laut Militärakte fünfunddreißig Jahre alt, wirkte aber wesentlich jünger. Ob dies wohl regelmäßig dazu führte, dass die Frau unterschätzt wurde? Vor allem von ihren männlichen Kollegen?
In diesem Moment bemerkte der weibliche Colonel Jennifer und erwiderte ihren Blick. Dem CAG der Lydia wurde sofort klar, dass sie jetzt ebenfalls gemustert, kategorisiert und beurteilt wurde. Das gefiel ihr. Sie konnte keine Offiziere in ihrem Kommando brauchen, die sture, willenlose Befehlsempfänger waren. Sie setzte auf Kompetenz und Intelligenz. Ein Offizier, der seinen Vorgesetzten so offen musterte und einschätzte, besaß zumindest das Letztere. Ob sie über das Erstere verfügte, musste sie erst noch unter Beweis stellen.
Der Lieutenant Colonel kam gemächlich, aber nicht trödelnd näher. Ihr Gang zeugte von Enthusiasmus und Selbstvertrauen. Jennifer musste ihre zuvor gestellte Frage selbst beantworten. Diese Frau wurde mit Sicherheit niemals unterschätzt. Und wenn doch, würde sie demjenigen die Hölle heißmachen.
Der Lieutenant Colonel blieb zwei Schritte von Jennifer entfernt stehen und führte mit der rechten Hand einen perfekten Salut aus.
»Commander Hargrove!«, sagte sie, indem sie die eigentliche Frage zu einer Feststellung machte. Jennifer nickte und salutierte nun ebenfalls. »Lieutenant Colonel Tara Nolan!«
Jennifer beendete den Salut und reichte Nolan ihre Hand, die diese ergriff. Sie hatte einen überaus festen Händedruck, wie sie feststellte. Lieutenant Colonel Tara Nolan kam als Geschwaderkommodore an Bord.
Jennifers Aufgabe als CAG war es, den Einsatz der Jäger von ihrer Station auf der Brücke der Lydia zu überwachen und das Gesamtbild im Auge zu behalten. Nolans Aufgabe hingegen würde es sein, die Jäger im Gefecht selbst zu befehligen und die Pläne und Taktiken umzusetzen, die Jennifer ihr vorgab. Als ihre direkte Untergebene war Nolan im Wesentlichen nur Jennifer gegenüber verantwortlich.
»Willkommen an Bord«, begrüßte Jennifer den weiblichen Colonel.
»Danke, Sir.«
»Ich hoffe, Sie hatten einen guten Flug«, begann Jennifer das Gespräch mit etwas Small Talk. Nolan schnaubte nur halb amüsiert, halb verächtlich.
»So luxuriös der Flug in einer dieser Blechkisten

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