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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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teilgenommen.
Nach der Zerstörung der ruulanischen Flotte waren die Marines gelandet. Die Kämpfe auf der Oberfläche hatten fast drei Wochen gedauert, bis sie auch den letzten der ruulanischen Plünderer zur Strecke gebracht hatten. Fast zweitausend Marines waren dabei gestorben.
Etliche waren durch die Nahkampfwaffen der Ruul so verstümmelt gewesen, dass man sie nicht einmal anhand ihrer zahnärztlichen Unterlagen hatte identifizieren können. Seit dieser Zeit galt ihr Bruder zunächst als vermisst und, da er nicht wieder auftauchte, inzwischen als im Kampf gefallen.
Viele waren der Meinung, dass die Ruul als Vergeltung für die beiden zerstörten Schlachtträger beim Saturn Ursus mit so massiven Kräften angegriffen hatten. Für Jennifer spielte es keine Rolle. Nur eins zählte. Dieser Angriff hatte sie ihren Bruder gekostet.
Ob es ein Zeichen ist, dass Nolan nun zusammen mit mir hier Dienst tut? Oder nur ein Zufall? »Nein«, log sie und schluckte den Schmerz hinunter. Verbarg ihn hinter der Maske, die sie sich in den letzten Jahren angeeignet hatte. »Es gibt kein Problem, Colonel. Noch einmal, willkommen an Bord.«

Kapitel 3
    »Andockklammern lösen! Lieutenant Mendez bringen Sie uns mit halber Kraft aus dem Dock. Und dass Sie mir keinen Kratzer in den Lack fahren. Das Schiff ist nagelneu.« Die letzte Bemerkung Vincents löste auf der Brücke der Lydia leises Kichern aus. Aber seine Stimme verriet trotzdem den enormen Druck, unter dem er stand. Jeden Augenblick würde sich Admiral Karpov über Funk melden, um der Mission seinen Segen zu geben und ihnen allen viel Glück zu wünschen.
Als wäre das noch nicht genug, standen hinter ihm der Beobachter vom MAD und der Sohn des Admirals, Lieutenant Pjotr Karpov. Er hasste es, wenn ihm jemand über die Schulter sah. Bei der Übergabezeremonie hatte er etwas Gelegenheit gehabt, sich mit der Anwesenheit dieses Coltors zu arrangieren. Der Mann schien in Ordnung zu sein. Obwohl er beim MAD war. Aber Karpov hatte es auch noch für nötig gehalten, ihm zusätzlich seinen Sohn auf den Hals zu hetzen. Kannten die Sticheleien dieses arroganten Kerls denn keine Grenzen?
Die Lydia bewegte sich nun langsam vorwärts. Mendez hatte das Steuer gut unter Kontrolle. Der gewaltige Rumpf des Schlachtträgers bewegte sich schwerfällig wie ein Moloch aus einer altertümlichen Mythologie vorwärts, auf die verheißungsvolle Freiheit des Alls zu. Einmal schien es sehr knapp zu werden, als die Lydia sich auf die Wände des Raumdocks zubewegte, aber die Navigatorin erkannte die Gefahr, kompensierte die Flugrichtung und sie schafften es ins Weltall, ohne Schaden anzurichten.
»Sir, Admiral Karpov für Sie über FlottenCom«, meldete Ensign Meyer, sein Kommunikationsoffizier, erwartungsgemäß.
»Legen Sie es auf meinen Hauptschirm, Ensign!«, befahl er und kaum hatte er ausgesprochen, erschien bereits Karpovs bärtiges Gesicht auf dem Bildschirm zu seiner Rechten.
Der Admiral verzog sein Gesicht zu einem Lächeln, das man fast ehrlich hätte nennen können, wenn er nicht gleichzeitig einen harten Ausdruck in den Augen gehabt hätte. Wenn es nach diesem Mann ging, dann würde die Lydia samt Besatzung diesen Auftrag mit fliegenden Fahnen in den Sand setzen.
»Captain DiCarlo, die Besatzung der Taradan-Basis wünschen Ihnen und Ihrer Crew gute Fahrt und eine erfolgreiche Jagd«, sprach er die rituellen Worte mit der ein Kriegsschiff auf Fahrt geschickt wurde.
»Admiral Karpov«, antwortete er förmlich, »die Besatzung der Lydia bedankt sich. Die Mission wird ein voller Erfolg, dafür verbürge ich mich, Sir.« Bei seinen Worten hatte sich Karpovs Gesicht verdüstert und das Lächeln, das vorher sein Gesicht geziert hatte, war wie weggeblasen. Der zweite Satz war in der Grußformel nicht enthalten und war eigentlich auch völlig unnötig gewesen, aber Vincent hatte ihn sich nicht verkneifen können.
Hassan und er hatten die Meinung des Admirals, was ihren Auftrag betraf, mehr als einmal zu spüren bekommen. Sie hatten sich zwar darauf geeinigt, das Ganze für sich zu behalten, aber Gerüchte darüber, dass höchste Stellen dem Projekt kritisch gegenüberstanden, machten unter der Besatzung die Runde; die Verschwörungstheoretiker brachten bereits Geschichten über geplante Sabotagen seitens eben jener Stellen in Umlauf. Die Phantasie von Matrosen kannte in solchen Dingen keine Grenzen.
Karpov musste sich zusammenreißen. Nur die allgegenwärtige Anwesenheit der Reporter und ihrer Kameras in

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