Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
diese Schiffe bei Weitem«, unterbrach ihn Ivanov. Aber David fiel auf, dass er sich nicht mehr so selbstsicher anhörte wie noch Augenblicke zuvor. »Zwei dieser Schiffe haben die Slugs bei der Saturn-Schlacht verloren. Es sind ungeheure Ressourcen notwendig, solche Schiffe zu bauen. Und die Slugs sind Nomaden. Ich würde mich sehr wundern, wenn sie mehr als diese zwei Schiffe hatten. Punktum!«
»Würden Sie Ihr Leben darauf verwetten?«, konterte er. Als Ivanov darauf nichts antwortete und David nur übellaunig anfunkelte, grinste er. »Die Ruul haben sich als äußerst einfallsreich erwiesen. Wer weiß schon, welche Möglichkeiten sie haben? Die beiden Schlachtträger beim Saturn müssen sie schließlich auch irgendwo gebaut haben. Und das Ganze ist fünf Jahre her. Ich möchte nicht wissen, wie viele Schlachtträger sie inzwischen fertiggestellt haben.«
»Und wir sind noch dabei, unsere zu testen«, kommentierte Calough und brachte sich damit zum ersten Mal in das Gespräch ein.
»Das wäre gar nicht nötig, wenn die Herren Admiräle nicht alle solche Angsthasen wären«, erklärte Mallory. Sein Tonfall troff vor Gift und seine Worte legten nahe, dass er sich vor dem Stapellauf der Lydia bereits mit dem einen oder anderen Lamettaträger angelegt haben musste.
»Wie meinen Sie das?«, fragte DiCarlo.
»Die Lydia ist bereit. Sie ist das beste und kampfstärkste Schiff der Flotte. Hätte sie statt der Berlin in dieser Schlacht gekämpft, so hätte sie es mit beiden Schiffen aufnehmen können.«
»Sie übertreiben«, meinte Ivanov.
Mallory funkelte ihn wütend an und David hatte den Eindruck, dass er kurz davor stand, über den Tisch zu springen und Ivanov für diese Bemerkung mit bloßen Händen zu erwürgen.
»Meinen Sie? Die Lydia nennt achtundzwanzig Torpedorohre am Bug und zwölf am Heck ihr Eigen. Und sie hat genug Flakbatterien, um ein Vielfaches einer solchen Salve abzufangen. Sie hätte einen dieser Schlachtträger bequem abwehren können, während sie den anderen zu Staub geschossen hätte. So sieht's nämlich aus. Die Schwesterschiffe der Lydia sollten eigentlich bereits gebaut sein. Stattdessen schippern wir hier draußen herum und machen Tests.«
»Tests sind notwendig«, hielt DiCarlo jetzt dagegen, offensichtlich bemüht, die Wogen zu glätten. »Schließlich muss man erst die Kinderkrankheiten ausmerzen, bevor ein Schiffstyp in Serie gehen kann.«
»Die Lydia hat keine Kinderkrankheiten.«
»Das mag sein, Mr. Mallory, aber die Admiralität verlangt Gewissheit und die wird sie auch bekommen. Die Lydia ist ohne Zweifel ein feines Schiff, aber die Kosten und der Besatzungsaufwand für einen einzigen Schlachtträger sind so groß, dass man es den Admirälen nicht verübeln kann, wenn sie auf Nummer sicher gehen.«
Mallory grummelte etwas in seinen Bart. Aber so leise, dass ihn niemand verstand. Vermutlich verfluchte er gerade DiCarlo im Besonderen und die Marine im Allgemeinen. Wenigstens war er bereit, die Diskussion damit ad acta zu legen. Ivanov schwieg ebenfalls und widmete sich wieder dem Studium der Aufnahmefähigkeit seines Weinglases.
DiCarlo schien nicht nur ein exzellenter Offizier zu sein, er besaß auch die Fähigkeit, ein Problem von beiden Seiten der Medaille aus zu betrachten. Für einen Kommandanten eine nützliche Eigenschaft. Des Weiteren hatte er die Diskussion mit einem einzigen, scharfsinnigen Argument zu Ende gebracht, das sowohl den Befürworter als auch den Gegner, in diesem Fall Ivanov, zur Räson gebracht hatte.
David suchte DiCarlos Blick und wartete, bis der Captain ihn erwiderte. Dann nickte er ihm anerkennend zu. DiCarlo erwiderte den Gruß fast unmerklich, aber verstehend.

Master Gunnery Sergeant Miguel Fuentes knallte mit einer Geschwindigkeit auf den Boden, bei der die meisten anderen Menschen mindestens einen oder zwei Knochenbrüche davongetragen hätten.
Der Aufprall hatte ihm sämtliche Luft aus den Lungen gepresst. Seine Augen tränten von dem Schlag, den er auf seine Nasenwurzel erhalten hatte. Nur etwas mehr Druck und sie wäre gebrochen worden. Aber auch so würde sie für ein oder zwei Tage anschwellen.
Er blinzelte die Schweißperlen weg und ergriff dankbar die ihm dargebotene Hand mit seiner gewaltigen Pranke. Captain Minoki Tagawa zog ihn mit einer Leichtigkeit wieder auf die Beine, die ihn in Erstaunen versetzte.
Die dunkelhaarige Koreanerin war klein und zierlich. Ihre feinen asiatischen Gesichtszüge hätten eher zu einer Künstlerin gepasst als zu einer

Weitere Kostenlose Bücher