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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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bedeutet. Sie wurden von nur vier Ruul bewacht.
Mit einer Waffe hätte die Möglichkeit bestanden, einen oder mehrere Slugs auszuschalten, bevor sie wussten, wie ihnen geschah. Ohne Waffe allerdings war ein Angriff auf ihre Kerkermeister Selbstmord. Ganz egal wie sehr ihre Gegner in der Unterzahl waren.
Auf ihrem Weg kamen sie an einer Unzahl an Waffen vorbei. Der Weg vor ihnen war praktisch damit gepflastert. Die unübersehbaren Spuren der Kämpfe. Leichen von Menschen und Ruul – aber hauptsächlich Menschen – lagen in den engen Gängen kreuz und quer. Viele waren furchtbar zugerichtet. Die Slugs hatten schrecklich gewütet.
In Vincent kochte die Wut hoch, als er sah, dass viele der menschlichen Leichen unbewaffnet waren. Die Ruul hatten keine Unterschiede bei der Auswahl ihrer Ziele gemacht, sondern sie kalt und ohne Mitleid niedergemetzelt. Mit solcher Brutalität, dass sogar die Wände mit Blut beschmiert waren.
Vincent ging an erster Stelle der Gruppe. Direkt hinter ihm folgten der Geheimdienstoffizier Coltor und Hassan. Reden durften sie nicht, aber vielleicht war es ihm möglich, mit ihnen durch Blicke zu kommunizieren. Sie mussten etwas unternehmen. Wenn sie fliehen wollten, dann mussten sie es jetzt tun, solange sie nicht inmitten einer größeren Gruppe Slugs waren. Er warf einen verstohlenen Blick zurück.
Sofort fuhr der Slug neben ihm herum und schlug ihm mit dem Handrücken brutal ins Gesicht. Vincent fühlte, wie unter dem Schlag sein Nasenbein brach. Blut spritzte aus seiner Nase. Tränen des Schmerzes und der Wut schossen in seine Augen und vernebelten seine Sicht.
Er taumelte blindlings gegen einen anderen Ruul, der ihn grob zu Boden stieß. Wie durch einen Schleier sah er, dass Coltor und Hassan ihm helfen wollten und sich ebenfalls üble Schläge einhandelten. Vincent lag halb betäubt am Boden, als einer der ruulanischen Wachen den Fuß hob. Der Kerl hatte vor, Vincents Kopf mit einem einzigen Tritt zu zermalmen.
Der Fuß hing drohend vor Vincents Augen. Der Ruul grölte lachend etwas in seiner unverständlichen Sprache, woraufhin die anderen Wachen in sein Lachen mit einstimmten. Sie machten sich über ihn lustig. Verspotteten ihn wahrscheinlich.
Verfluchte Schweine! Bringt es endlich hinter euch! Coltor und Hassan lagen ganz in seiner Nähe. Er spürte ihre Gegenwart eigentlich mehr, als er sie tatsächlich sah. Aber er wusste, dass sie wie er gleich getötet würden, weil sie sich gegen ihre Bewacher aufgelehnt hatten. Dass diese Auflehnung nur aus einem dummen Zufall geboren und nicht geplant war, würde sie nicht retten. Den Slugs war das völlig gleichgültig.
Die Slugs lachten erneut. Vincent wusste nicht, weshalb, aber er war sich sicher, dass sie ihr Vorhaben jetzt in die Tat umsetzen würden. Der Ruul schielte an seinem eigenen Fuß vorbei auf den am Boden liegenden Captain der Lydia und holte mit seinem Fuß aus.
Ein Schuss knallte durch den Korridor. Der Fuß verschwand aus Vincents Sichtfeld, als der Ruul herumgerissen und gegen die Wand geschleudert wurde. Weitere Schüsse pfiffen durch die Luft und mähten die übrigen drei Slugs nieder. Dann wurde es still.
Die Brückenbesatzung brauchte ein paar Sekunden, um zu erkennen, dass sie gerade befreit worden war. Die Abdeckung eines Luftschachts an der Decke fiel scheppernd herunter und mehrere Menschen strömten heraus. Es war eine zusammengewürfelte Gruppe. Piloten, Marines, Deckcrews und Crewmen der Lydia gehörten dazu. Ihre Waffen waren eine ebenso bunte Mischung wie die Gruppe selbst.
Von Rohren und Werkzeugen aller Art über Maschinengewehre bis hin zu Laserwaffen waren alles vorhanden. Sogar einige der ruulanischen Blitzwaffen gehörten dazu.
»Den Gang absichern«, befahl eine junge Frau, woraufhin einige Marines in Stellung gingen und den Korridor nach beiden Seiten absicherten. Aber die Lydia war riesig und die Ruul nicht zahlreich genug, um überall präsent zu sein. Zumindest vorläufig schienen sie also in Sicherheit zu sein.
Die junge Frau, die anscheinend die Anführerin der Gruppe war, kam herüber und half Vincent auf die Beine. Coltor und Hassan rappelten sich ebenfalls wieder auf. Vincents Nase blutete immer noch, und als er wieder aufrecht stand, taumelte er ein wenig. Die Frau hielt ihn fest, damit er nicht wieder hinfiel. Vincent war überrascht, wie stark ihr Griff war, obwohl sie vom Körperbau eher schmächtig wirkte. Sie trug einen Pilotenoverall und in der Hand ein Gewehr vom Typ M8P5, das sie sich

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