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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Situation, für die Sie nicht ausgebildet sind, haben Sie sich herausragend geschlagen.«
Calough wirkte etwas verlegen bei dem unerwarteten Lob und scharrte unruhig mit den Füßen. »Ich bin trotzdem froh, dass Sie hier sind und mir die Verantwortung abnehmen. Jetzt kann ich mich auf die Versorgung der Verwundeten konzentrieren und vielleicht noch ein paar mehr retten.«
»Tun Sie das.« Vincent drehte sich zu seiner Gruppe um. »Und wir machen jetzt erst mal eine Bestandsaufnahme und dann sehen wir zu, wie wir die Kontrolle über mein Schiff zurückbekommen. Ich will verdammt sein, wenn ich es diesen verdammten Slugs kampflos überlasse.«

Kapitel 11
    Das Morgan-System befand sich weniger als einen Tag Flugzeit von Taradan entfernt. Es beherbergte zwei Planeten, von denen aber nur einer bewohnt war. Morgan II war erst seit etwa dreißig Jahren besiedelt. Durch das gemäßigte Klima, den enorm fruchtbaren Boden und das völlige Fehlen von gefährlicher Flora und Fauna hatte sich die Kolonie aber gut entwickelt. Sie wuchs und gedieh prächtig. Inzwischen war sie sogar zu einem wichtigen Handelsknotenpunkt an der Grenze des Konglomerats geworden.
Das System selbst lag der Til-Nara-Hegemonie wesentlich näher als Taradan – unter ISS-Antrieb nur wenige Stunden Flugzeit –, was unter anderen Umständen ein enormes Risiko bedeutet hätte. Wären die Til-Nara aggressiver gewesen oder würde sie die Nähe der Menschen stören, so hätte die reale Gefahr eines Angriffs bestanden. Aber die Til-Nara ließen die Menschen in Ruhe und andersherum hielt man es genauso. Warum schlafende Hunde wecken?
Das war auch der Grund, weshalb die Flotteneinheit, die mit dem Schutz des Morgan-Systems betraut war, relativ schwach besetzt war. Sie bestand aus einer einzelnen Kreuzergruppe, die sich aus drei Schweren und zwei Leichten Kreuzern, drei alten Zerstörern und zwei noch älteren Fregatten zusammensetzte. Für gewöhnlich eine lächerlich unzureichende Besetzung, um einen wichtigen Handelsplaneten zu schützen. Aber in diesem Fall absolut ausreichend.
Das Flaggschiff der Gruppe war die einzige Einheit des Verbands, die sich rühmen konnte, einer modernen Klasse anzugehören. Dabei handelte es sich um den Schweren Kreuzer TKS Southampton der Sioux-Klasse unter dem Kommando von Commodore John Lewis Stockton.
Stockton hatte vor fünf Jahren das Kommando über die Verteidigungskräfte des Morgan-Systems übernommen. Und wie alles, was er tat, hatte er sich auch dieser Aufgabe mit Inbrunst und Hingabe gewidmet.
Stocktons Hauptproblem bei der Verteidigung Morgans war es, dass er zu wenig Schiffe hatte, um einen geregelten Patrouillenplan für das gesamte Sonnensystem zu erstellen und gleichzeitig den Planeten gegen etwaige Angriffe abzuschirmen.
Seine Lösung war ebenso einfach wie effizient. Sie bestand darin, dass er die meisten Einheiten unter seinem Kommando im Orbit um Morgan II zusammenhielt und in unregelmäßigen Abständen Erkundungsvorstöße zu den beiden Nullgrenzen des Systems durchführen ließ.
Zu diesem Zweck setzte er Leichte Kreuzer oder Zerstörer ein, die sich mit Höchstgeschwindigkeit der Nullgrenze näherten und dort angekommen alle Sensoren auf maximalen Empfang schalteten. Das ließ die Schiffe für einen potenziellen Gegner zwar erscheinen wie eine Festbeleuchtung bei Nacht, doch so hatte niemand eine Chance, sich ihnen unentdeckt zu nähern. Dann hatten die Schiffe immer noch genug Zeit, den Verband in Morgans Orbit zu warnen.
So etwas war natürlich noch nie vorgekommen. Nicht einmal Piraten hatten sich je für das System interessiert. So schwach der Verband auch war, er reichte allemal aus, um mit einer Bande Gesetzloser fertig zu werden.
Umso überraschter war Stockton, als an diesem Morgen ein durchdringender Alarmton über seine Brücke hallte. Er prüfte seinen rechten Seitenbildschirm auf die Ursache des Alarms und wurde sofort fündig.
Er reckte sein markantes Kinn angriffslustig nach vorn. Eine Unsitte, die er sich in seinen langen Dienstjahren angeeignet hatte und die er vergeblich sich abzugewöhnen versuchte. Stockton betrachtete das Szenario auf seinem Bildschirm und streckte dabei unbewusst seinen gertenschlanken, fast schon hageren Körper.
Die Patrouille, die er zur nördlichen Nullgrenze des Systems geschickt hatte, war bei der Sensorprüfung auf etwas gestoßen. Vier Schiffe waren in das System geschlichen und bereits weiter vorgedrungen, als es Stockton gern gesehen hätte.
Die Patrouille,

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