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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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hoch.
»Dachte ich mir schon.«
»Inwiefern?«
Da Silva lachte kurz sarkastisch auf verzog dann angewidert das Gesicht. »Die Ruul haben die Lydia einfach zu leicht eingenommen. Sie wussten ganz genau, wie und wo sie uns treffen mussten. Außerdem kann man den Eindruck gewinnen, sie hätten Zugriff auf einen Grundriss des Schiffes gehabt. Ihr Vormarsch war zu schnell und zu gezielt, als dass es Zufall hätte sein können.«
Wieder wurde David von Da Silvas Scharfsinn und Weitblick überrascht und er zollte dem Marine in Gedanken Respekt.
»Und wenn ich Ihnen jetzt sage, dass der Beweis für den Verrat und die Identität des Verräters auf der Brücke zu finden sind?«
»Ach deswegen waren sie so versessen darauf, auf die Brücke zu kommen.«
»Sie haben davon gehört?«
»Dass sie bei der Lagebesprechung DiCarlo und Wetherby zu überzeugen versuchten, die Brücke zurückzuerobern? Klar. Davon hat wohl jeder gehört.
»Das sollte mich jetzt wohl nicht überraschen.«
»Nicht wirklich. Raumfahrer sind die größten Waschweiber der Galaxis und lieben nichts mehr als Tratsch.« Da Silvas Grinsen wuchs noch in die Breite. Genauso schnell schwand es wieder, als er nachdenklich seine Stirn in Runzeln legte.
»Und Sie wollen, dass wir Ihnen helfen?«
David nickte. Da Silva überlegte weiter, während der MAD-Agent ihn angestrengt beobachtete. Insgeheim nahm sich David vor, nie mit dem Mann Poker zu spielen. Sein Gesichtsausdruck spiegelte in keiner Weise seine Gedanken wider.
Schließlich sah er auf und nickte. »In den letzten Tagen sind eine Menge Freunde von mir draufgegangen. DiCarlo und Wetherby werden uns vermutlich die Hölle heißmachen, wenn Sie davon erfahren, aber ich glaube, das Risiko ist es Wert. Ich bin dabei.«
David lächelte. Zu gleichen Teilen erfreut und überrascht. Er hatte tatsächlich nicht erwartet, dass es so einfach sein würde, einen Verbündeten unter den Marines zu finden.

Arrak lief unruhig auf und ab. Kerrelak verbarg seine Heiterkeit. Selten hatte er das Vergnügen gehabt, seinen Befehlshaber nervös zu erleben. Heute war einer dieser gesegneten Tage.
Über hundert Ruul waren auf dem BETA-Startdeck versammelt und warteten vor den beiden Offizieren in Habachtstellung und erzwungener Untätigkeit. Mehr als ein Drittel ihrer Gesamtstärke an Bord. Kerrelak hielt es für einen Fehler, so viele Krieger hier zu versammeln, wo auf dem Schiff noch so viele nestral`avac frei herumliefen und wer weiß was planten. Aber der Wunsch Arraks war Gesetz.
»War es wirklich nicht möglich, das andere Startdeck zu räumen?«, beschwerte sich Arrak. Kerrelak hatte inzwischen aufgehört zu zählen, wie oft er dem anderen Ruul bereits erklärt hatte, warum das nicht möglich gewesen war.
»Dazu hätten wir die Gefangenen hierherbringen oder das Kraftfeld abschalten müssen, um uns ihrer zu entledigen. Das Erste wäre zu gefährlich gewesen bei ihrer Anzahl und das Zweite hast du mir verboten.«
»Jaja, schon gut«, gab Arrak nach. Kerrelak konnte sich nicht erinnern, wann Arrak ihm zum letzten Mal recht gegeben hatte. Wenn er es richtig bedachte, dann war das sogar noch nie vorgekommen.
»Wie lange noch?«
»Zwei Kirits, Gebieter«, antwortete Kerrelak hilfreich.
»Zwei Kirits«, murmelte Arrak vor sich hin, und wenn Kerrelak es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er fast den Eindruck gewinnen können, sein Befehlshaber hatte Angst.
Noch zwei Kirits – in der Zeitrechnung der nestral`avac etwas weniger als zwei Minuten – und sie hatten ihr nächstes Ziel erreicht. Doch diesmal kamen sie nicht, um Tod und Zerstörung zu säen. Dieses Mal würden sie sich mit einem ruulanischen Schiff treffen, um eine wichtige Persönlichkeit an Bord zu nehmen. Einen der höchsten Stammesführer und Mitglied des Ältestenrats der Ruul. Einen Kriegsmeister. Aber nicht irgendeinen. Er war Arraks Onkel.
Der Ruul war als schwieriger und unnachgiebiger Krieger bekannt. Daraus resultierte auch Arraks Nervosität. War der Kriegsmeister unzufrieden mit einem Krieger, so brachte er den Unglücklichen nicht selten um. Nur leider war die Mission so gut verlaufen, dass damit in diesem Fall wohl nicht zu rechnen war. Sehr zu Kerrelaks Verdruss.
Kerrelak spürte, wie ein kurzer Ruck durch das ganze Schiff ging. Die Ruul auf der Brücke hatten die Geschwindigkeit reduziert und waren in den Normalraum zurückgefallen. Sie hatten das Zielsystem erreicht.
Arrak keuchte auf. »Wir sind da.«

David blieb wie angewurzelt stehen, als er den

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