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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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undenkbar, jetzt noch umzuschwenken. Es musste einfach getan werden. Solange ein Spion unter ihnen weilte, waren alle anderen Schritte gefährdet, die sie zur Rückeroberung der Lydia unternahmen. An DiCarlo oder Salazzar konnte er sich auch nicht wenden. Nicht ohne Beweise. Und um die Beweise zu bekommen, musste er Dinge tun, für die er sehr leicht vor einem Kriegsgericht würde enden können. Er hatte keine andere Wahl.
»Und wie willst du auf die Brücke kommen?«, fragte Pjotr. Seine hochgezogenen Augenbrauen zeigten, wie skeptisch er der Sache immer noch gegenüberstand.
»Ich lass mir was einfallen, wenn es soweit ist«, versuchte er ihn zu beruhigen.
»Na dann viel Glück«, sagte Mallory lachend.
»Sie kommen mit.«
Mallory lachte erneut. Bis er merkte, dass keiner der beiden Offiziere in sein Lachen mit einstimmte. Die zwei sahen ihn mit so etwas wie Mitgefühl an. Das Lachen des Ingenieurs war wie weggewischt.
»Das kann nicht Ihr ernst sein!«
»Und ob er das ist. Sie sind der Einzige von uns, der weiß, wie man die Informationen aus der Konsole holt. Ohne Sie komme ich bei meinem Vorhaben nicht weit.«
»Ich bin ein Denker, kein Kämpfer. Das können Sie sich abschminken.«
»Mallory …«
Der Ingenieur hob warnend den Finger. »Auf gar keinen Fall, Major.«
David seufzte. Der Mann hatte Angst, in die Schusslinie zu geraten, und damit hatte er sogar recht. So wie er Mallory bisher erlebt hatte, glaubte er nicht, dass er sich umstimmen ließe. David hatte gehofft, er würde anders reagieren, hatte aber nicht erwartet, dass es so einfach werden würde.
»Na gut, Mallory. Die Vorbereitungen für den Angriff werden noch ein oder zwei Tage dauern. Zeit genug, dass Sie mir in allen Einzelheiten erklären können, was ich tun muss, wenn ich erst mal auf der Brücke bin.«

Kapitel 14
    David schielte verstohlen um die Ecke. Nichts zu sehen. Das Gewehr presste er eng an den eigenen Körper, als wäre es aus purem Gold. Er gab dem Trupp Marines ein Zeichen und Mann für Mann rückten sie vor. Immer darauf bedacht, keine unnötigen Geräusche zu machen.
David hatte Pjotr gebeten, ihn zu begleiten. Ein vertrautes Gesicht bei dem Kampfeinsatz und der von ihm geplanten Befehlsverweigerung wäre tröstlich gewesen. Aber der Lieutenant hatte ihn im Gegenzug gebeten, nicht darauf zu bestehen, dass er sich anschloss. David hatte der Bitte entsprochen.
Pjotr war zwar längst nicht mehr das am Rockzipfel seines bedeutenden Vaters hängende Jüngelchen, aber diese Situation überforderte ihn um Längen. Marineoffiziere fanden sich nur äußerst selten im Brennpunkt von Bodengefechten wieder und Pjotr hatte diesbezüglich keinen Killerinstinkt. David musste ihn einfach darum beneiden.
Er sah auf seine Uhr. Noch vierzehn Minuten, bis Wetherby mit seinem Trupp ALPHA angriff. Zumindest wenn alles nach Plan verlief und er rechtzeitig in Position war. Vorgesehen war ein zeitgleich koordinierter Angriff, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und das war auch dringend nötig.
Seit dem Angriff auf Visar`so hatte die Lydia noch in zwei anderen Systemen Halt gemacht, die Verteidigung in Rekordzeit ausgeschaltet und anschließend den Planeten bombardiert. Und wie zuvor hatten die Slugs peinlich darauf geachtet, Überlebende zurückzulassen. Augenzeugen, die berichten würden, dass das Konglomerat die Til-Nara angegriffen hatte. David konnte nur Mutmaßungen darüber anstellen, wie die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Konglomerat und den Til-Nara inzwischen waren. Sie als eisig zu bezeichnen wäre vermutlich eine Untertreibung.
Nach dem letzten Angriff, der fast einen ganzen Tag zurücklag, hatte die Lydia wieder Kurs auf ein unbekanntes Ziel genommen. Seitdem hatten sie den Hyperraum nicht mehr verlassen. David vermutete stark, dass noch weitere Angriffe geplant waren.
»Wie weit noch?«, fragte er den Sergeant Major, der hinter ihm in der Schlange marschierte.
»Noch um zwei Biegungen, dann sind wir da«, antwortete der Mann leise. Sergeant Major Justin Da Silva war bereits über fünfzig, sah aber keinen Tag älter aus als Mitte dreißig. Wie alle Marines trug er das Haar kurz geschoren. Seine Lippen trugen immer den Hauch eines Lächelns zur Schau, das nur von der Narbe, die auf der linken Gesichtsseite quer über seine Wange verlief, etwas abgemildert wurde.
Da Silva war von Wetherby persönlich ausgewählt und David zur Seite gestellt worden. Mit den Worten: »Den werden Sie noch brauchen, wenn es erst richtig

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