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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Ruck spürte, der das Schiff ganz kurz erschütterte. Da Silva hob die geschlossene Faust und die Marines hinter ihm verharrten regungslos.
»Was bedeutet das, Major?«
»Keine Ahnung. Wir sind irgendwo angekommen. Fragt sich nur wo?«
»Vielleicht greifen sie ein weiteres System an?!«
»Schon möglich, aber selbst wenn, dann können wir für die armen Teufel im Moment nichts tun.«
Er sah auf die Uhr. »Noch eine Minute. Macht euch fertig.«

Wetherby hatte den Ruck ebenfalls gespürt. Er zuckte nur die Achseln und lud eine frische Energiezelle in das Lasergewehr. Sein Angriffstrupp machte sich ebenfalls kampfbereit.
Im Gegensatz zu Davids Team hatten der Colonel und seine Leute ihre finale Angriffsposition eben erst erreicht. Es waren bedeutend größere Anstrengungen nötig gewesen, um von den Ruul unbemerkt so weit zu kommen. In der Nähe der Startdecks waren größere Einheiten der Slugs stationiert und die Ruul unternahmen sogar Patrouillengänge durch die Korridore.
Wetherby war eigentlich sogar überrascht, dass sie es tatsächlich geschafft hatten. Das würde er aber seinen Männern gegenüber niemals zugeben. Er sah auf die Uhr. Noch dreißig Sekunden.

Arrak verbeugte sich tief vor dem Ruul, der die Rampe des kleinen Beiboots herunterstolzierte. Der Ruul war größer als die meisten. Er trug einen kunstvoll verzierten Mantel und die rituellen Tätowierungen seines Ranges im Gesicht. Kerrelak verbeugte sich ebenfalls.
Toorin`karis-esarro – Erster Patriarch der essaro-Familie und Ältester des karis-Stammes – betrachtete beide Offiziere mit exakt dem gleichen Ausdruck der Geringschätzung.
Wenigstens behandelt er uns beide gleich, lachte Kerrelak in sich hinein.
»Willkommen an Bord unserer Kriegsbeute, Onkel«, begrüßte Arrak ihn unterwürfig. Aller Hochmut war von ihm abgefallen und Kerrelak hatte den Eindruck, wenn sein Onkel es verlangt hätte, Arrak hätte sich sofort auf den Boden geworfen und ihm die Stiefel mit der Zunge sauber geleckt. Was für eine ekelerregende Kreatur.
Bei dem Wort Onkel verdüsterte sich Toorins Gesichtsausdruck zusehends und Arrak schluckte schwer.
»Gebieter«, verbesserte er sich schnell.
Toorin warf Arrak noch einen letzten ungnädigen Blick zu, bevor er ihm und Kerrelak mit einem knappen Wink zu verstehen gab, dass sie sich erheben durften. Der Kriegsmeister sah sich großspurig in dem leeren Hangar um. Sein gieriger Blick nahm jede Einzelheit der Umgebung in sich auf und ließ nichts aus. Dann nickte er. Offenbar zufrieden mit dem, was er sah.
»Ein schönes Schiff. Es wird eine großartige Trophäe abgeben und eine Bereicherung für unsere Flotte sein. Und die nestral`avac wird der Verlust schmerzen.«
»Ja, Gebieter«, gab Arrak ihm kriecherisch recht. »Darf ich Euch herumführen?«
»Du darfst.«
Arrak ging voran, Toorin folgte ihm. Danach kam die Ehrenwache aus zehn Roten Krallen, die den Kriegsmeister überallhin begleitete. Erst dann war es Kerrelak erlaubt, sich der Gruppe anzuschließen.
»Wie verlief die Eroberung des Schiffes?«
»Zufriedenstellend«, erklärte Arrak wichtigtuerisch. »Die Hangars des Schiffes sind mit Jägern der Typen Arrow und Zerberus sowie mit Bombern des Typs Skull bestückt. In den Fahrzeughangars gibt es Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Außerdem haben wir mehrere Tausend Gefangene gemacht und die meisten anderen nestral`avac an Bord getötet.«
Toorin blieb ruckartig stehen. So plötzlich, dass seine Ehrengarde gerade noch rechtzeitig anhalten konnte. Um Haaresbreite hätten sie ihn angerempelt.
»Die meisten? Wieso die meisten? Warum nicht alle?«
»Nun, ich hielt es für angebracht, die Mission fortzuführen und nicht auf die Jagd nach den restlichen nestral`avac zu gehen.« Wäre es einem Ruul möglich gewesen zu schwitzen, so wären dicke Schweißperlen über Arraks Gesicht gelaufen. Kerrelak hielt sich bewusst im Hintergrund und genoss das Schauspiel, das sich ihm bot.
Toorin drehte sich nun ganz zu seinem Neffen um. Die Ehrengarde des Kriegsmeisters schwärmte im Kreis aus, um den beiden etwas Privatsphäre zu verschaffen. Selbst Kerrelak wurde ausgeschlossen. Er bemühte sich den Eindruck zu erwecken, was dort gesprochen wurde, kümmere ihn nicht. In Wirklichkeit aber spitzte er die Ohren, um auch nichts zu verpassen.
»Du gehst mit einem gekaperten Schiff auf eine Kampfmission und räumst nicht alle Gefahrenquellen beiseite?«, fragte Toorin gefährlich leise.
»Ich … ich …«, stammelte Arrak und bemühte sich

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