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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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Klientin.“ Er küsste sie wieder, und seine Lippen wanderten von ihrem Mund über ihre Wange bis hinauf zur Stirn. „Ach, Jenna, wenn wir jetzt woanders wären, wo uns niemand stören könnte … ich glaube, ich könnte nicht mehr an mich halten.“
    Seine Worte erinnerten sie daran, dass jeden Moment jemand die Treppe herunterkommen konnte. Sie rückte ein Stück von ihm ab. „In deiner Verfassung?“
    „Du solltest nie die Macht von Leidenschaft und Liebe unterschätzen.“
    „Wenn das so ist, sollte ich wohl besser gehen. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn Stan dich schon wieder verarzten muss.“
    Arm in Arm gingen sie zur Tür.
    „Du hast übrigens meine Frage nicht beantwortet“, sagte sie an der Tür.
    „Welche Frage meinst du? Mein Kurzzeitgedächtnis muss ausgesetzt haben.“
    „Ich will wissen, ob du einverstanden bist, dass wir morgen früh Detective Stavos über alles informieren, damit er den Fall allein weiterbearbeitet.“
    „Nein“, sagte er geradeheraus, „ich bin nicht einverstanden. Und ich habe dir auch gesagt, warum. Anscheinend hast du nicht zugehört. Nun, ich werde dir meine Gründe gern noch einmal genau darlegen, wenn du morgen zum Frühstück kommst. Ich werde dich mit meinen Kochkünsten verzaubern.“ Er beugte sich vor, um ihr einen Abschiedskuss zu geben. „Und du … du kannst mich mit allem anderen verzaubern.“

36. KAPITEL
    J enna hatte gehofft, ihr Vater würde bereits schlafen, als sie nach Hause kam, damit sie sich ungestört in seinem Arbeitszimmer umsehen konnte. Doch Sam Meyerson stand am Herd und bereitete eine heiße Schokolade zu, als sie das Haus durch die Hintertür betrat.
    Er war sichtlich erleichtert, sie zu sehen, und grinste sie an. „Perfektes Timing“, sagte er und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Kochtopf. „Wie geht es Frank?“
    „Schon besser.“ Sie kam zu ihm und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Morgen früh schickt er seine Familie weg in eine sichere Unterkunft.“
    Sam hörte auf, die Schokolade zu rühren. „Wieso? Hat man sie bedroht?“
    „Ja. Die beiden Männer, von denen Frank zusammengeschlagen wurde, drohten, sie würden sich als Nächstes an seiner Familie vergreifen, wenn er nicht seine Ermittlungen einstellt.“
    „Er muss zur Polizei gehen, Jenna. Er vertraut Detective Stavos doch, oder nicht?“
    „Stavos schon, nur nicht den anderen. Er glaubt, dass es im Dezernat eine undichte Stelle gibt.“
    Sam nickte bedächtig. „Ja, das wäre nicht das erste Mal. Es genügt ein Falschspieler, und schon ist die ganze Operation gefährdet.“ Er nahm zwei Becher aus dem Schrank und stellte sie auf den Tresen zu einem großen Behälter mit Marshmallows. „Du machst dir Sorgen um Frank, nicht wahr? Er will weiterhin Adams Mörder fassen, und er wird sich auch von einer Organisation wie
Bratstvo
nicht davon abbringen lassen, habe ich Recht?“
    Sie überlegte, bevor sie eine Antwort gab. War das nicht der Grund, weshalb Frank wollte, dass Vinnie als Unterstützung und Informationslieferant bei ihm blieb? Und weshalb einer von Johnny Carusos Männern seine Familie in Sicherheit brachte und sie bewachen sollte? „Ja.“ Sie sah ihren Vater an. „Aber sag niemandem etwas davon, Dad. Franks Leben hängt davon ab.“
    „Du weißt, dass ich Vertrauliches niemals weitergebe.“
    Er füllte die Schokolade in die Becher und gab jeweils einen Marshmallow dazu, dann brachte er die Becher zum Tisch, an dem er und Jenna Platz nahmen. „Mich wundert nur eines“, sagte er, und er machte eine sorgenvolle Miene. „Warum hat er dich nicht gebeten, mit seiner Familie die Stadt zu verlassen?“
    Sie drückte mit einem Finger das Marshmallow in die heiße Schokolade. „Das hat er, aber ich will nicht.“
    „Wieso nicht?“
    „Weil ich ihn nicht allein hier zurücklassen möchte.“
    Sam schüttelte den Kopf. „Ihr zwei passt wirklich gut zusammen. Einer ist sturer als der andere.“ Mit ernsterem Tonfall fügte er hinzu: „Jenna, ich möchte, dass du ganz besonders vorsichtig bist. Geh nirgendwohin, ohne Frank oder mir vorher Bescheid zu geben. Versprich mir das.“
    „Versprochen.“
    Sie unterhielten sich noch eine Weile – über die Liebe, Bindungsängste und die vielen schönen Seiten des Ehelebens. Es tat ihr gut, mit ihrem Vater über ihre Gefühle zu Frank zu reden. Sie war froh, dass sie sich nun zu ihnen bekannte und sie mutig genug gewesen war, sie auch dem Mann gegenüber einzugestehen, den sie

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