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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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warten Sie ab, bis Amber Sie erwischt.“
    „Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich Polizeischutz brauche.“ Frank sah wieder zur Kreuzung. Jenna war noch immer nicht aufgetaucht. Allmählich bekam er ein mulmiges Gefühl.
    „Was ist eigentlich heute Morgen mit Ihnen los, Rena…“ Pauls Handy klingelte und unterbrach ihn. „Stavos.“ Seine Miene wurde blass, während er dem Anrufer lauschte. „Ja, danke, Val. Ich kümmere mich darum.“
    „Stimmt was nicht?“ fragte Frank, nachdem Paul das Handy weggesteckt hatte.
    „Allerdings nicht. Eine Autobombe ist hochgegangen.“
    Frank versteifte sich. „Wo?“
    „Am Columbus Circle. Der Wagen, der explodierte, war ein roter Thunderbird.“

41. KAPITEL
    J enna ließ sich gegen die Rückenlehne des Taxis sinken und atmete tief durch, um etwas ruhiger zu werden. Noch nie hatte sie vor einem Killer die Flucht ergreifen müssen. Sie war auch noch nie dem Tod so nahe gewesen. Bislang war ihr Leben recht behütet verlaufen, frei von Gewalt und Blutvergießen. Und jetzt war innerhalb von kaum mehr als einer Woche alles auf den Kopf gestellt. Über Nacht waren Arbeit, Zuhause und Familie an die zweite Stelle getreten und die Jagd nach einem Mörder zu ihrer vorrangigen Aufgabe geworden.
    Nun jedoch waren die Karten neu gemischt.
    Aus der Jägerin war die Gejagte geworden.
    Und jetzt? Sollte sie sich an die Polizei wenden? Oder sollte sie woanders Hilfe suchen? Sollte sie überhaupt irgendjemanden um Hilfe bitten?
    Sie hatte Franks Warnung vor dem langen Arm von Bratstvo noch im Kopf, was sie zur dritten Möglichkeit tendieren ließ, nämlich niemanden mehr in die Sache einzuweihen. Noch vor vierundzwanzig Stunden hatte sie das Polizeirevier am Central Park aufsuchen und Stavos in alles einweihen wollen, wenn er im Gegenzug dafür sorgte, dass Frank beschützt wurde. Doch nach diesem Anschlag auf ihr Leben, dem womöglich ein zweiter folgen würde, konnte sie sich nicht mehr an die Polizei wenden. Stavos konnte sie nicht vor Bratstvo beschützen. Und erst recht nicht vor demjenigen in seiner Abteilung, der Informationen an die Organisation weitergab.
    Im Moment war sie in Sicherheit. Ob das für die nächsten Stunden und Tage so blieb, hing davon ab, ob sie den Killer überlisten konnte.
    Fast hätte sie laut aufgelacht. Wie wollte sie einen Profikiller überlisten? Dass sie
einem
Anschlag entgangen war, war weiß Gott keine Garantie dafür, dass sie beim nächsten Mal genauso viel Glück haben würde.
    „Miss?“ Der Taxifahrer sah sie über die Schulter fragend an. „Freemont Hotel. Wir sind da.“
    „Oh.“ Sie drückte ihm einen Zwanziger in die Hand und stieg aus.
    Eine japanische Touristengruppe hatte sich vor der Drehtür versammelt und blockierte den Eingang, doch ein freundlicher Türsteher hielt Jenna eine Seitentür auf. „Kommen Sie, Miss.“
    „Danke.“
    Sie ging zur Rezeption und versuchte, gelassen zu wirken, damit niemand misstrauisch wurde. Sie hatte sich für das Freemont entschieden, weil es groß, stets gut belegt und der Service recht unpersönlich war. Aufmerksames Personal war das Letzte, was sie in ihrer Situation brauchen konnte.
    „Guten Morgen.“ Sie lächelte den Mann hinterm Tresen an und hoffte, dass sie einen ganz normalen Eindruck machte. „Ich hätte gern ein Zimmer.“
    „Aber sicher.“ Der Portier tippte auf der Tastatur seines Computers. „Raucher oder Nichtraucher?“
    „Nichtraucher. Und wenn es geht, nicht zu weit oben.“ Schnell fügte sie an: „Und in der Nähe des Aufzugs.“ Möglicherweise war sie gezwungen, schnell die Flucht zu ergreifen.
    „Wir hätten da ein Nichtraucherzimmer in der vierten Etage, Kingsize-Bett, zweite Tür neben dem Aufzug. Möchten Sie das nehmen?“
    „Das ist perfekt.“ Sie gab ihm ihre Kreditkarte.
    „Haben Sie Gepäck, Miss Meyerson?“
    „Im Moment nicht“, antwortete sie und fügte geistesgegenwärtig hinzu: „Ein Kollege wird es mir später vorbeibringen.“
    Sobald sie im Zimmer war, schloss sie die Tür und schob den Riegel vor. Im Badezimmer füllte sie ein Glas mit Wasser und trank es in großen Schlucken. Erst jetzt schien das Zittern nachzulassen, das ihren Körper seit dem Anschlag erfasst hatte.
    Mit dem Glas in der Hand, das sie neu gefüllt hatte, stellte sie sich ans Fenster, von dem sie auf die Fifth Avenue hinabblicken konnte. Es gab keinen Balkon, keine Vorsprünge, sondern nur eine glatte Fassade aus Glas und Beton, an der niemand nach oben klettern konnte.
    Jenna

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