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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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studierte die vielen Schaulustigen, die froh darüber sein mussten, dass sie im Augenblick der Detonation nicht in unmittelbarer Nähe gewesen waren.
    Er besah sich eindringlich die Gesichter, von denen eines dem Killer gehören mochte. Bombenleger waren von einem ähnlichen Schlag wie Brandstifter und hielten sich oft noch lange am Tatort auf, um voller Stolz ihr Werk zu betrachten.
    Zu Jennas Glück hatte der Killer diesmal sein Ziel verfehlt. Aber würde das beim nächsten Anschlag auch der Fall sein?
    Jenna hielt ihr Handy in der Hand. Sie zögerte einige Sekunden, dann schaltete sie es ein und wählte Franks Nummer.
    Als er sich meldete, verspürte sie eine so große Erleichterung, dass sie sich wünschte, sie hätte eher angerufen.
    „Jenna! Gott sei Dank! Geht es dir gut? Bist du verletzt?“
    „Mir geht’s gut. Noch ein bisschen zittrig, aber es wird schon. Das mit deinem Wagen tut mir so Leid, ich …“
    „Der Wagen ist mir völlig egal! Sag mir lieber, wo du steckst, damit ich dich abholen kann.“
    „Und wo bist
du
?“
    „Am Unglücksort, zusammen mit Stavos …“
    „Was machst du denn? Du solltest doch im Bett bleiben!“
    „Dreh jetzt bloß nicht den Spieß um. Sag mir, wo du steckst!“
    „Das geht nicht. Ich will nicht, dass dir noch etwas zustößt.“
    „Du bist diejenige, die man um ein Haar umgebracht hätte! Du bist nicht sicher, wenn du allein bist. Egal, wo du dich versteckst, sie werden dich finden!“
    Daran wollte sie nicht erinnert werden, auch wenn es der bitteren Wahrheit entsprach. „Ich habe nicht angerufen, um mich mit dir zu streiten, Frank. Ich wollte dir nur sagen, dass ich in Sicherheit bin und du dir keine Sorgen zu machen brauchst.“
    „Du
glaubst
nur, du wärst sicher. Du hast keine Ahnung, über welche Mittel
Bratstvo
verfügt und welche Methoden diese Kerle anwenden. Sie werden dich finden, hörst du?“
    Jenna beendete das Gespräch, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

42. KAPITEL
    J enna saß auf der Bettkante, richtete die Fernbedienung auf den Fernseher und schaltete ihn ein. Im nächsten Moment sah sie einen Reporter, der vor Ort von dem Bombenattentat nahe dem Columbus Circle berichtete. Bevor das Feuer gelöscht werden konnte, hatte es auf den Heckscher Playground übergegriffen und gut ein Dutzend Bäume in Brand gesteckt. Auch vier weitere Fahrzeuge waren von den Flammen erfasst worden.
    Der Thunderbird stand noch da. Der Anblick des ausgebrannten Wracks ließ Jenna den Schrecken noch einmal hautnah erleben.
    Auf einmal sah sie sich selbst auf dem Bildschirm. Oder vielmehr ein Foto von ihr.
    „Die Polizei sucht noch immer nach Jenna Meyerson“, fuhr der Reporter fort. „Miss Meyerson wurde zuletzt gesehen, wie sie ein Taxi bestieg, um sich vom Tatort zu entfernen. Wer ihren Aufenthaltsort kennt oder Angaben zu besagtem Taxi machen kann, wird gebeten, sich unter der eingeblendeten Nummer beim New York Police Department zu melden …“
    Jenna stöhnte auf. Wie lange würde es wohl dauern, bis die Polizei – und damit der Killer – das Taxi ausfindig machte? Sobald das geschehen war, würde man wissen, dass sie ins Freemont gefahren war.
    Sie rieb sich die Schläfen, da sich Kopfschmerzen bemerkbar machten. Ihr gefiel der Gedanke nicht, das Zimmer zu verlassen, aber ihr blieb keine andere Wahl. Sie musste das Hotel wechseln, sie brauchte eines, in dem man nicht misstrauisch wurde, wenn sie bar bezahlte anstatt mit einer Kreditkarte, die sich zurückverfolgen ließ.
    Aber jemand konnte sie auf der Straße erkennen, wenn sie einfach so loslief, um ein anderes Hotel zu finden. Also musste sie ihr Äußeres verändern. Eine Perücke, eine Sonnenbrille, und schon war sie wieder ein Gesicht in der Menge.
    Sie stellte den Ton des Fernsehers ab, nahm wieder ihr Handy und rief bei Tresses an. Beckies Assistentin nahm das Gespräch entgegen und klang erleichtert, als sie hörte, wer am Apparat war. „Beckie ist hinten“, sagte Lori. „Ich hole sie sofort. Sie wird ja so froh sein, wenn sie hört, dass …“
    Beckie riss ihr den Hörer aus der Hand und rief: „Jen! Bist du das?“ Ihre Stimme verriet, dass sie nicht wusste, ob sie weinen oder lachen sollte. „Ich war ja so in Panik! Als sie auf Channel Four Bilder von dem Wagen zeigten, dachte ich, du wärst umgekommen. Dann rief Frank an und erzählte mir von dem Autodieb. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war. Geht es dir wirklich gut, Jen? Hast du von Frank gehört? Er macht sich

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