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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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entfernt stehen.
    Er sah noch genauso aus wie vor drei Jahren, als sie das Gerichtsgebäude als geschiedene Leute verlassen hatten und von da an getrennte Wege gegangen waren. Er war stattlich und durchtrainiert, und er wirkte selbstbewusst wie eh und je.
    Von einem Anruf am 11. September abgesehen, mit dem er sich bei ihr erkundigte, ob mit ihr alles in Ordnung sei, hatte es keinen Kontakt mehr gegeben, was seinen Besuch an diesem Abend umso erstaunlicher machte.
    Sie entschuldigte sich bei Letitia und ging zu ihm. Ehe sie sich entscheiden konnte, wie sie ihn nach all der Zeit begrüßen sollte, fand sie sich in Adams Armen wieder.
    „Jenna.“ Er drückte sie einen Moment lang an sich, dann ließ er sie frei und machte einen Schritt zurück, hielt aber weiterhin ihre Hände. „Du hast es wirklich geschafft und deinen Traum verwirklicht.“
    „Ich hatte Hilfe.“
    „Noch immer so bescheiden wie früher.“
    Es behagte ihr nicht, dass er ihr Komplimente machte, darum wechselte sie das Thema. „Wie hast du von der Ausstellung erfahren?“
    „Von meiner Sekretärin. Sie meinte, ich solle vorbeischauen, und damit hatte sie völlig Recht.“
    „Mit dir hätte ich heute Abend nicht gerechnet.“
    „Wieso das?“ Er schien ehrlich überrascht. „Meinst du, ich möchte deinen Erfolg nicht miterleben? Habe ich etwa nicht immer zu dir gehalten?“
    Doch, das hatte er. Bevor ihre Ehe letztendlich scheiterte, war Adam immer für sie da gewesen. Er ermutigte und unterstützte sie und spornte sie zu Leistungen an, die sie selbst nicht für möglich hielt.
    Er schob die Hände in die Hosentaschen. „Darf ich mich umsehen?“
    „Natürlich.“
    Da Letitia mit den Leuten vom Partyservice beschäftigt war und ihnen gerade einen Scheck ausstellte, übernahm Jenna die Rolle der Gastgeberin und führte Adam durch die Ausstellung. Sie erzählte ihm, welches Motiv sie aus welchem Grund ausgewählt hatte, wie schwierig es bei den Menschen gewesen war, die sich nicht fotografieren lassen wollten, und wie es ihr doch noch gelungen war, sie umzustimmen.
    „Wie geht es deinem Dad?“ fragte er.
    „Gut. Er ist eben erst gegangen.“
    „Er platzt bestimmt vor Stolz.“
    „Erinnere mich bloß nicht daran.“
    Adam hatte die Hände nun auf dem Rücken verschränkt und schlenderte weiter. „Das ist fantastisch, Jenna. Du hast in deinen Bildern wirklich die Seele New Yorks eingefangen.“
    „Das war auch meine Absicht.“
    Er wandte sich zu ihr um. „Du siehst glücklich aus.“
    „Ich
bin
glücklich.“ Als sie in seinen Augen auf einmal etwas aufblitzen sah, fragte sie: „Und was ist mit dir? Bist du glücklich?“ Er sollte es eigentlich sein. Global Access, das Unternehmen, für das er arbeitete, ein weltweit agierender Anbieter von Computern und Zubehör, fusionierte vor kurzem mit Small Solutions, dem zweitgrößten Hersteller von tragbaren Minicomputern. Die Fusion, die von vielen als ein gewaltiger Schritt für Global Access gewertet wurde, hatte Adam ausgehandelt, einer der talentiertesten Anwälte des Konzerns.
    Sein Erfolg beschränkte sich allerdings nicht nur auf die berufliche Ebene. Vor ziemlich genau einem Jahr heiratete er eine ehemalige Schönheitskönigin. Sie gaben ein glanzvolles Paar ab, auch wenn sie gerade mal halb so alt war wie er.
    „Ach, du kennst mich ja“, erwiderte er. „Ich schlage mich eben so durch, Jenna.“
    Jenna musste lachen. „Du
schlägst dich so durch
? Du hast eine wunderschöne Frau, du lebst in einem Haus, das früher den Vanderbilts gehörte, und du bist einer der erfolgreichsten Unternehmensanwälte der Stadt. Wenn ich mich nicht irre, hat man dich nach der Fusion mit Small Solutions zum Leiter der Rechtsabteilung befördert.“
    Seine Antwort erstaunte sie. „Erfolg ist nicht immer das, was man sich darunter vorstellt. Du arbeitest dich tot, um es bis an die Spitze zu schaffen, und wenn du erst mal dort angekommen bist, stellst du fest, dass es viel schwieriger ist, dort oben zu bleiben, als dorthin zu gelangen.“
    Das war nicht der Adam, den sie kannte. Er kam ihr abgekämpft und desillusioniert vor, ganz anders als jener Adam, mit dem sie verheiratet gewesen war.
    „Hör mal“, sagte er auf einmal. „Ich weiß, es ist schon spät, aber … meinst du, wir könnten noch irgendwo hingehen und uns unterhalten?“
    „Jetzt?“
    „Aus diesem Grund bin ich eigentlich hergekommen“, gestand er mit entwaffnender Ehrlichkeit, „um mit dir zu reden. Allerdings nicht

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