Dumm gelaufen, Darling
Yorker Verhältnisse ziemlich hochklassig.“
Hunter errötete bei der schmeichelhaften Beschreibung. „Ich nehme diese Fälle an, um genug Geld zu verdienen, damit ich unentgeltlich für Leute arbeiten kann, die sich ansonsten keinen Rechtsbeistand leisten könnten.“
Lacey verschränkte die Arme und nickte verständnisvoll. „Ich bin so stolz auf dich. Ich hätte wissen müssen, dass du einen Beruf wählst, in dem du Menschen hilfst.“
Seine Wangen wurden noch röter. „Ty war derjenige, der immer den Retter spielte, während ich nur mitlief. Ich schätze, ich habe von ihm gelernt.“
„Soweit es mich betrifft, seid ihr beide die Besten.“ Sie strahlte sie beide an. „Danke, dass du dich für mich um den Fonds kümmern willst“, sagte sie dann zu Hunter. „Ich könnte niemanden dafür anheuern, ohne meine ganzen Ersparnisse aufzubrauchen.“
„Was keinen Unterschied mehr machen wird, wenn du den Treuhandfonds aus den Klauen dieses Mannes befreit haben wirst, der sich dein Onkel nennt“, sagte Ty.
Sie nickte. „Dennoch ist es viel einfacher, sich auf einen alten Freund zu verlassen.“
„Nächsten Monat findet ein wichtiger Prozess statt, doch im Moment habe ich etwas Zeit und werde das für dich erledigen.“ Hunter stemmte sich hoch auf den Küchentresen und machte es sich darauf gemütlich, als ob er zu Hause wäre. Was er in Anbetracht der Häufigkeit seiner Besuche auch fast war. „Was willst du tun, während ich nachforsche?“, fragte er Lacey.
Ty zog eine Braue hoch und blickte zu Lacey. „Das würde mich auch interessieren.“
Sie zuckte die Achseln. „Ich dachte, ich könnte mich erst einmal wieder mit meiner Heimatstadt vertraut machen. Ich muss mich entspannen, und vielleicht bekomme ich dann wieder das Gefühl, dass ich hierhergehöre.“
„Das verstehe ich.“ Ty fühlte mit ihr. „Doch du kannst hier nicht am helllichten Tag herumlaufen und damit riskieren, dass dein Onkel von deinem Wiederauftauchen erfährt. Du musst sehr vorsichtig sein, zumindest so lange, bis man deinem Onkel mitteilt, dass du lebst und dir vorgenommen hast, reich zu sein.“
„Ich wünschte, ich könnte sein Gesicht sehen, wenn er herausfindet, dass er zehn Jahre lang umsonst gewartet hat.“ Hunter rieb sich die Hände. Seine Schadenfreude war verständlich und wurde von jedem im Raum geteilt.
Lacey lachte, doch Ty bemerkte das Beben in ihrer Stimme. Trotz ihrer Stärke war sie noch nicht bereit für das Wiedersehen. Ein paar Tage zum Durchatmen würden ihr guttun.
„Was denkt ihr, wie wir die Katze aus dem Sack lassen sollen? Ich kann ja nicht einfach zu ihm gehen, klingeln und sagen: Hi, Onkel Marc, ich bin zu Hause!“
Ty grinste. „Vielleicht nicht, aber diese Show würde ich mir was kosten lassen!“
„Wir sollten in dieser Angelegenheit ein wenig subtiler vorgehen“, sagte Hunter.
„Und ich nehme an, du hast die Lösung?“ Lacey ging auf ihn zu und lehnte sich keck gegen den Tresen.
Er nickte. „Die habe ich“, sagte er hintergründig. „Doch ich bin noch nicht so weit, sie zu erklären. In der Zwischenzeit solltest du in Deckung bleiben und dich entspannen.“
„Ich schätze, das lässt sich machen. Von jetzt an. Ich gehe draußen ein bisschen spazieren. Es scheint ruhig genug zu sein. Digger, komm.“
Nachdem sie den Hund an die Leine genommen hatte, schenkte sie Hunter und Ty ein gequältes Lächeln und ging zur Tür hinaus.
Ty machte Anstalten, ihr hinterherzulaufen.
„Lass sie gehen.“ Hunter fasste ihn leicht an der Schulter, um ihn zurückzuhalten. „Wir wissen noch nicht einmal ansatzweise, wie sie sich fühlt. Gib ihr ein bisschen Zeit, mit den Dingen fertig zu werden.“
Ty presste die Kiefer zusammen, als er sich zu seinem besten Freund umwandte.
„Seit wann bist du denn ein Experte für Lacey?“
„Und seit wann bist du so ein eifersüchtiger Blödmann?“, fragte Hunter.
Ty stöhnte auf. „Ist das so offensichtlich?“
„Nur für diejenigen, die dich kennen.“ Hunter fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich bin nicht dein Konkurrent. Egal, was ich einst für sie empfunden habe“, sagte er und verblüffte Ty, indem er zum ersten Mal seine Gefühle preisgab.
„Und nun nicht mehr?“
Hunter nickte.
„Liegt das daran, dass du mir als deinem Freund nicht in die Quere kommen willst?“, fragte Ty, dem die Richtung des Gesprächs nicht behagte.
Hunter schüttelte den Kopf. „Das mag damals so gewesen sein. Als wir noch Jugendliche waren,
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