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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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besiegen konnte.
    Marc hatte sein Handeln lange mit seiner Alkoholsucht entschuldigt, doch inzwischen akzeptierte er die Wahrheit. Er hatte sich von der Eifersucht überwältigen lassen, hatte selbst die Entscheidung getroffen, zu trinken, seine Nichte zu zerstören und ihr Geld zu stehlen. Wenn er daran dachte, wurde ihm ganz übel. Doch immerhin bemühte sich Marc um Wiedergutmachung. Paul dagegen hatte nichts dergleichen im Sinn.
    Was auch immer Paul von ihm wollte – und Marc war sicher, dass es mit Laceys Treuhandfonds zu tun hatte –, er wollte nichts mehr mit den Plänen dieses Mannes zu tun haben. Der Treuhandverwalter hatte über die Jahre jede Menge Geld aus dem Vermögen veruntreut, wie Marc in den ersten Monaten seiner Abstinenz bemerkt hatte, als er zu dem Entschluss gekommen war, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und den Dingen ins Gesicht zu sehen.
    Paul, der dem betrunkenen Marc alles hatte weismachen können, behauptete nun, dass er das Geld zurückzahlen wolle, bevor Marc das Erbe antrat. Eine so dreiste Lüge hatte Marc nie zuvor gehört.
    Als er mit einer Anzeige drohte, hatte Paul mit einer Warnung gekontert. Wenn Marc ihn verriet, würde Paul dessen Lügen und die Misshandlung seiner Nichte öffentlich machen. Damit saß Marc in der Patsche. Gerade jetzt, wo er einen respektablen Job und Aussicht auf eine Zukunft hatte, konnte er keinen Skandal brauchen.
    Sie hatten beide viel zu viel zu verlieren, weshalb Marc sich ruhig verhalten hatte. Schließlich würde der alte Mistkerl endgültig aus seinem Leben verschwinden, sobald er das Erbe antrat. Doch nun würde es kein Erbe geben und vielleicht auch keine Zukunft, wenn seine Verlobte begriff, dass kein Geld da war. Schlimmstenfalls würde sie ihn verlassen.
    Was Paul Dunne anging, war das Laceys Problem. Wenn sie erst einmal ihr Erbe beanspruchte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie bemerkte, was in all den Jahren vor sich gegangen war. Und dann müsste sie sich an Paul Dunne wenden, den Treuhandverwalter. Der Gedanke tröstete Marc wenig.
    Er war kein Heiliger, nur ein gebrochener Mann. Obendrein ein ehemaliger Alkoholiker. Er musste einfach zugeben, dass alles viel einfacher wäre, wenn Lacey sich nicht gemeldet hätte.
    Herrgott, er brauchte einen Drink.
    Die Verlobungsparty von Laceys Onkel Marc sollte in ihrem Elternhaus stattfinden. Ihr Onkel hatte dort die ganzen Jahre gewohnt, am Kamin im Wohnzimmer gesessen und in jener Küche gegessen, die ihre Mutter so geliebt hatte. Und dies waren nur zwei der vielen Dinge, mit denen er das Haus entweiht hatte. Als sie noch drei Fahrtstunden und ein ganzes Leben entfernt gewohnt hatte, war sie damit besser klargekommen als jetzt, da sie zurückgekehrt war.
    Weil Lacey mit einem Geschäftsmann zusammen war, besaß sie einige hübsche Kleider, doch die hatte sie nicht mitgebracht. Sie wollte rasch in die nächste Stadt fahren, um dort etwas Passendes zu kaufen. Hunter schlug vor, dass sie Molly mitnehmen solle, die künftige Stieftochter ihres Onkels.
    Obwohl Lacey der Frau aufgrund der Verbindung zu Marc Dumont argwöhnisch gegenüberstand, vertraute sie doch dem Urteil ihres besten Freundes. Hunter hielt es für wichtig, dass sich die Frauen kennenlernten und glaubte, dass sie sich unter anderen als den gegebenen Umständen sehr gut verstehen würden.
    Lacey begriff, dass Hunter zwei Motive hatte. Molly sollte einerseits Lacey kennenlernen und erkennen, dass diese nicht log, was ihren Onkel anging. Andererseits wollte er ebenso wie Ty verhindern, dass Lacey alleine losfuhr. Was einfach lächerlich war, da sie seit Jahren auf sich allein gestellt war.
    Da es ihnen so viel bedeutete und sie eine Freundin vermisste, hatte Lacey eingewilligt, Molly im Einkaufszentrum zu treffen. Es fiel ihr schwer, das zuzugeben, doch sie hatte nicht viele enge Freundinnen. Schließlich arbeitete sie nicht in einem Büro, wo sie mit Menschen in ihrem Alter zu tun hatte. Ihre Angestellten waren meist junge Mädchen, die nicht viel Englisch sprachen. Außerdem hielt Lacey es für nicht sehr klug, sich mit den Leuten anzufreunden, die für sie arbeiteten. Sich mit ihren Klienten anzufreunden, wäre ebenfalls nicht sehr professionell. Anders als Alex verbrachte sie viel Zeit allein. Ein Teil von ihr freute sich daher auf den Einkaufsbummel.
    Aber es ging ihr dabei nicht nur um sich selbst, sondern auch um Hunter. Immer wenn er von Molly sprach, bemerkte Lacey ein Funkeln in seinen Augen, das sie noch nie

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