Dumm gelaufen, Darling
im Hals bildete oder ihre Stimme brüchig wurde.
„Mein Gott.“ Molly starrte Lacey an, der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Drei Teenager, und ihr habt das durchgezogen?“
„Na ja, zwei dieser drei Teenager hatten Köpfchen und einer hatte Verbindungen.“ Lacey knüllte ihre Serviette zusammen und stopfte sie in ihren inzwischen leeren Becher.
„Du musst sehr verzweifelt gewesen sein, um allein nach New York zu gehen.“ Mollys Stimme klang entfernt, als ob sie in Gedanken versunken wäre und noch versuchen würde, das Gesagte zu begreifen. „Und Ty und Hunter haben viel aufs Spiel gesetzt, um dir zu helfen. Falls die Polizei den Wagen gefunden oder sie mit dem Diebstahl in Verbindung gebracht hätte …“
„Hat sie aber nicht.“
„Doch sie mussten um das Risiko gewusst haben.“
„Wir waren Kinder. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit irgendeiner von uns die Sache wirklich durchdacht hat“, erwiderte Lacey aufrichtig.
Sie hasste es, an ihre damalige Naivität erinnert zu werden und daran, wie wenig sie sich über die Konsequenzen ihres Tuns im Klaren gewesen waren. Molly hatte recht. Obwohl ihr Onkel sich gegen Ty und Hunter gewandt hatte, hatten sie verdammt froh sein können, dass niemand etwas von ihren Plänen bemerkt hatte.
„Ich wollte nur sagen, dass sowohl Ty als auch Hunter dich sehr gern gehabt haben müssen, um das zu tun, was sie getan haben.“ Molly erhob sich mit dem leeren Becher in der Hand und ging zu einem Papierkorb.
Lacey folgte ihr, dann schlenderten sie weiter. „Wir haben uns alle sehr gern gehabt“, sagte sie zu Molly, und während sie sich bemühte, mit ihr Schritt zu halten, begriff sie plötzlich, was Molly beunruhigte. Sie fühlte sich bedroht von Laceys Beziehung zu Hunter!
Die gute Neuigkeit bestand darin, dass Hunters Gefühle für Molly offenbar erwidert wurden. Die schlechte Neuigkeit war, dass Molly sich noch für keine Seite entschieden hatte, was Marc Dumont betraf. Für Hunter, Lacey und Ty aber gab es keinen Mittelweg.
„Molly?“
„Hm?“
„Warte. Können wir kurz anhalten und eine Minute miteinander sprechen?“, bat Lacey.
Molly hielt inne und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du musst dir keine Sorgen machen wegen meiner Gefühle für Hunter oder seiner Gefühle für mich. Wir sind Freunde, das ist alles.“
Molly schüttelte den Kopf. „Ich mache mir keine Sorgen. Mir ist nur klar geworden, was für ein starkes Band euch zusammenhält, das ist alles.“
Lacey strich kurz über Mollys Arm. „Manchmal kommt es zu einer solchen Verbindung, wenn man nichts oder niemanden anderes hat.“
„Mag sein. Doch ich bemerkte etwas Besonderes in seinen Augen, als er über dich sprach.“
„Was garantiert nichts gegen das ist, was ich in seinen Augen sah, als er mich überredete, mit dir shoppen zu gehen.“ Lacey grinste. „Und das meine ich ernst.“
Molly neigte den Kopf und seufzte. „Es tut mir leid. Normalerweise bin ich nicht so unsicher, doch ich war noch nicht mit vielen Männern zusammen, und obwohl Hunter mich gefragt hat, ob ich mit ihm ausgehe …“
„Dich oft gefragt hat, soweit ich weiß“, unterbrach Lacey sie.
Molly lachte. „Obwohl er mich oft gefragt hat, ob ich mit ihm ausgehe, hat er nie nachgehakt, wenn ich Nein gesagt habe. Es wurde zu einer Art Spiel zwischen uns, und wir beide genossen die erotische Spannung.“
„Doch keiner von euch hat etwas daraus gemacht.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nicht bis zu jenem Abend, nachdem er entdeckt hatte, dass meine Mutter deinen Onkel heiraten wird. Da tauchte er vor meiner Tür auf, mit Essen in der Hand und jeder Menge Fragen auf den Lippen.“ Molly stampfte voller Abscheu mit dem Fuß auf. „Davor hat er sich nicht sonderlich um ein Date bemüht.“
„Nun, du hast gesagt, dass du ihm vorher immer einen Korb gegeben hast. Und der Hunter, den ich kenne …“ Lacey biss sich auf die Lippe. Sie hatte kein Recht, auf diese Weise in Hunters Psyche einzudringen.
„Der Hunter, den du wie kanntest? Erzähl mir von ihm“, drängte Molly.
Lacey runzelte die Stirn. Sie hatte sagen wollen, dass der Hunter, den sie kannte, einen Minderwertigkeitskomplex hatte und Menschen brauchte, die ihn liebten und an ihn glaubten. Doch was wusste Lacey wirklich über Molly, und konnte sie ihr Hunters größte Geheimnisse anvertrauen?
Sie atmete tief durch. „Hunter ist ein großartiger Kerl. Er ist sehr verletzlich, auch wenn er das zu verbergen versucht. Und er
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