Dumm gelaufen, Darling
würde. Sie hatten nicht viel Zeit, das herauszufinden, schließlich wussten sie nicht, wann Laceys Onkel das nächste Mal zuschlagen würde.
„Schon so gut wie erledigt“, erwiderte Derek.
„Danke.“ Irgendwoher würde Ty seine Informationen schon bekommen.
Als Derek auflegte, wählte Ty Hunters Büronummer und bat den Freund, alles stehen und liegen zu lassen, um ihn und Lacey kurz in der Bar zu treffen. Er war ein wenig frustriert, weil er die Nachforschungen nicht selber anstellen konnte; er liebte seine Arbeit und wäre gerne derjenige gewesen, der diesen Mistkerl Dumont ein für allemal drankriegte. Doch Laceys Sicherheit ging vor. Er musste immer in ihrer Nähe bleiben.
Er ging zurück in die lärmende Bar. Sein Blick fiel sofort auf Lacey. Spontan entschied er, ihr noch nichts von Paul Dunnes Besuch bei ihrem Onkel zu erzählen. Sie hatte sich so gefreut, ihn heute zu begleiten, zu sehen, wo er arbeitete, wer seine Freunde waren. Sie sollte den Abend genießen und er sah keinen Sinn darin, ihr den Moment, an dem sie seit Langem erstmals ihre Probleme vergaß, zu verderben. Sie würde früh genug davon erfahren.
Er wischte gedankenverloren mit einem feuchten Lappen über den Tresen und dachte an Lacey, während er Drinks servierte.
Plötzlich hörte er eine vertraute Stimme. „Einen Sea Breeze bitte.“
Er blickte in die Augen von Gloria, jener Frau, mit der er sich getroffen und mit der er geschlafen hatte, bevor Lacey in sein Leben zurückgekehrt war.
Seit Lacey und er über Alex gesprochen hatten, war ihm Gloria nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Er musste unbedingt mit ihr reden. Er hatte sie angerufen, als Lacey unter der Dusche stand, doch sie war nicht zu Hause gewesen. Ty hatte keine Nachricht hinterlassen – zum einen, weil er nicht wollte, dass sie zurückrief, während Lacey in seiner Nähe war, zum anderen, weil Gloria etwas Besseres verdient hatte, als am Telefon verlassen zu werden.
„Hallo Fremder.“ Gloria zwängte sich zwischen zwei Männer am Tresen und beugte sich vor.
„Selber hallo.“ Er schenkte ihr ein warmes Lächeln, mixte ihren Drink und schob ihr das Glas zu. „Bitte schön.“
„Danke. Meinst du, du könntest eine kurze Pause machen, damit wir reden können?“, fragte sie und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
Sie trug ihr dunkles Haar hochgesteckt, was er normalerweise sexy fand, doch heute fühlte er sich nur schlecht. Dennoch hoffte er, dass er sich auf die Unverbindlichkeit ihrer Beziehung berufen konnte und sie ihren Drink nicht nötig haben würde.
Er nickte und kam um den Tresen herum. Sein Blick wanderte kurz zu Lacey, die glücklicherweise beschäftigt zu sein schien.
Er nahm Gloria am Arm und führte sie in eine Nische, wo sie ungestört miteinander sprechen konnten. „Ich wollte dich sowieso anrufen“, murmelte er lahm.
„Wir haben nie zuvor Spielchen gespielt“, erwiderte sie vorwurfsvoll. Er sah an ihren Augen, dass sie gekränkt war.
Mit einem leichten Nicken des Kopfes gestand er seine Schuld ein.
Sie atmete tief durch, bevor sie fortfuhr. „Ich bin zwar nicht in Hawken’s Cove aufgewachsen, aber ich bin Kellnerin, und natürlich bekomme ich all den Tratsch und Klatsch der Stadt mit. Ich weiß, dass Lilly Dumont wieder zurück ist.“
Ty öffnete den Mund, um ihn gleich wieder zu schließen. Er war nicht sicher, worauf Gloria in dem Gespräch hinauswollte. Er hatte niemals mit ihr über Lacey gesprochen – ebenso wenig wie mit irgendeiner anderen Frau. In all den Jahren nicht. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Gloria war so gut zu ihm gewesen, er wollte sie nicht verletzen und hätte ihre Beziehung gerne fortgesetzt. Doch seit Laceys Rückkehr wusste er, dass es in seinem Leben keinen Platz für eine andere Frau gab, selbst wenn Lacey nicht hierbleiben sollte.
„Tatsächlich hörte ich, dass Lilly bei dir wohnt. Oder es jedenfalls bis zu dem Feuer tat.“ Gloria berührte seinen Arm. „Ich bin froh, dass es dir gut geht“, sagte sie sanft. „Auch wenn ich dich am liebsten erwürgen möchte.“
„Gloria, es tut mir wirklich leid.“
„Aber du hast mir nie mehr versprochen als das, was wir hatten. Ich verstehe schon.“ Dennoch umspielte ein trauriges Lächeln ihre Lippen. „Ich bin schon seit einer Weile hier und beobachte dich.“
„Das habe ich nicht bemerkt.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das konntest du nicht. Du warst zu beschäftigt damit, sie anzuschauen. Und ich begriff endlich, warum ich niemals zu
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