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Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Titel: Dumm gelaufen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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rein gar nichts.«
    Hansen blickt in Phils Schritt. »Darf ich es mal versuchen?«
    »Vielen Dank für das Angebot. Aber ich möchte jetzt lieber gehen.«
    »Bitte nicht!«, ruft Hansen prompt. »Lass mich heute nicht allein, Phil! Die Sache mit Xaver ist wirklich ein schwerer Schlag. Ich kann jetzt nicht allein sein in diesem riesigen Haus.«
    Phil mustert Hansen und überlegt. »Ist das ein Trick, mich doch noch rumzukriegen?«
    Hansen schüttelt den Kopf. »Kein Trick. Kein Sex. Versprochen.«
    »Und es wird auch nicht geknutscht!«, ordnet Phil an.
    Hansen nickt schicksalsergeben, fügt jedoch nach einer kurzen Pause hinzu: »Können wir denn wenigstens kuscheln?«
    Phil will etwas erwidern, aber Hansen kommt ihm zuvor: »Die Hosen bleiben an. Ehrenwort.«
    Als Hansen sieht, dass Phil zögert, fügt er hinzu: »Du musst bedenken, dass ich heute einen sehr wichtigen Menschen verloren habe. Xaver hatte nicht nur ein großes Herz, sondern auch einen sehr, sehr großen …«
    »Schon gut«, knurrt Phil ungehalten und greift nach der Flasche Whisky, um sich noch einen Doppelten einzuschenken.
    »Heißt das ja?«, fragt Hansen hoffnungsvoll.
    »Ja. Meinetwegen können wir ein bisschen kuscheln«, erwidert Phil geschlagen.
    Ich stehe in meiner Umhängetasche und glaube, mich da gerade verhört zu haben.
     
    Als wir am nächsten Morgen wieder auf dem Weg nach Berlin sind, hat Phil auf Geheiß von Piet Hansen bereits ein schönes Tässchen Kaffee und ein frisch gebackenes Croissant von Maisie serviert bekommen. Dass mir der Magen auf Halbmast hängt, interessiert wieder kein Schwein. Außerdem hat Phil sich noch nicht dafür entschuldigt, dass ich die Nacht in seiner Umhängetasche zubringen musste, wo mir obendrein Schwaden von Fasanenpastete übelste Albträume beschert haben. Immerhin bleibt mir heute Morgen Paolo Conte erspart, weil Phil einen kleinen Kater hat und deshalb geräuschempfindlich ist. Lichtempfindlich ist mein Partner offenbar auch, deshalb hat er gleich nach dem Aufstehen die Sonnenbrille aufgesetzt.
    »Wenn wir in Berlin sind, müssen wir als Erstes Rufus briefen«, verkündet Phil.
    »Wenn wir in Berlin sind, muss ich erst mal was essen«, halte ich dagegen. »Mir hat heute Morgen kein heißblütiger Verehrer Frühstück ans Lotterbett bringen lassen.«
    Phil grinst. »Neidisch?«
    »Auf das Frühstück schon. Auf die Kuschelei mit Piet Hansen … eher nicht.«
    »Och. Das war alles ganz harmlos«, winkt Phil ab.
    »Fandest du? Zwischenzeitlich hab ich mich schon gefragt, wie der Abend wohl ausgegangen wäre, wenn du mich nicht dabei gehabt hättest.«
    »Es wäre auch dann nichts gewesen«, erwidert Phil.
    »Nichts gewesen? Das sah gestern ein bisschen anders aus«, frotzele ich.
    »Das hast du bestimmt aus der Entfernung nicht richtig erkennen können«, gibt Phil zurück.
    Ich lasse eine Kunstpause verstreichen.
    »Hab ich nicht nur sehr gut erkennen können, hab ich obendrein auch fotografiert«, sage ich dann.
    Wieder dreht sich Phils Brille zu mir, diesmal abrupt. »Du hast … was?«
    »Als ihr Kuschelbären endlich eingeschlafen wart, hab ich mir dein Smartphone geschnappt und ein paar Fotos geschossen. Ihr beide habt einfach zu süß ausgesehen, wie ihr da mit nackten Oberkörpern auf dem Lammfell lagt, eng umschlungen und selig lächelnd.«
    Schweigen.
    »Muss ich gleich mal löschen«, sagt Phil locker.
    »Hab ich schon Rufus geforwarded«, erwidere ich. »Zusammen mit den Infos über Xaver. Ich dachte, wir sollten keine Zeit verlieren.«
    »Tolle Idee. Danke«, stellt Phil fest.
    Wieder Schweigen.
    »Wo sind die Bilder jetzt?«
    »Auf deinem Smartphone und auf dem Server in unserem Bau. Rufus wollte alles bei Youtube posten, aber ich hab gesagt, dass wir lieber Motive für einen Bildband sammeln.«
    »Was denn für’n Bildband?«
    »Der Arbeitstitel heißt: Zärtliche Detektive.«
    Phil muss grinsen. Er zieht sein Smartphone hervor, entriegelt es mit einem Wisch und tippt sich durch die Bildergalerie.
    »Und? Hab ich Talent?«, will ich wissen.
    »Allerdings. Du wärst bestimmt der Lieblingsfotograf von Liberace geworden.«
    Bevor ich meinen Partner fragen kann, was er damit meint, klingelt sein Handy. Er schaut aufs Display.
    »Piet Hansen hat Sehnsucht?«
    Phil schüttelt den Kopf. »Rufus sagt, wir haben einen Vierzehn B. Was iss’n das?«
    »Neue Erkenntnis bei einer laufenden Untersuchung«, sage ich wie aus der Pistole geschossen.

Kapitel 16
    Ich habe vermutet, dass Rufus

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