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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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niemand anderen, und es gab auch nie jemanden. Warum auch? Du bist der Mann, den ich immer wollte. Schon als ich dich kaum kannte. Sag mir einen Grund, warum ich dich betrügen sollte.«
    Nick sah mich misstrauisch an, setzte sich aber immerhin endlich aufs Sofa. Zwar in genau die andere Ecke, aber das war ja trotzdem schon mal ein Teilerfolg.
    »Ich will dir ja sagen, was passiert ist. Aber ich kann das nicht, wenn du so böse guckst. Magst du mich denn überhaupt gar nicht mehr?«
    Nick fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Alice, ich habe vier beschissene Tage hinter mir. Ich gebe zu, zuerst konnte ich es mir auch nicht vorstellen, dass du einfach so einen anderen hast. Aber als du auch in der Nacht zu Dienstag nicht zu Hause warst, was sollte ich da denken? Ich bin durch die ganze Stadt gefahren, habe bei deinen Eltern, bei Mimi, sogar bei deiner Schwester geschaut, ob dein Auto da stand. Aber gar nichts. Und dann meldest du dich einfach nicht mehr, rufst nicht an, bist einfach verschwunden.«
    »Das erklär ich dir alles gleich. Aber bitte, sag mir zuerst, ob du mich noch magst.«
    Nick seufzte. »Natürlich tue ich das. Sonst würde mich das Ganze wohl nicht so fertigmachen. Außerdem habe ich dir das schon gestern Abend gesagt. Ich weiß zwar nicht mehr so ganz genau, was los war, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich mich da zum Idioten gemacht habe.«
    Nun war ich dran mit seufzen. Aber es war ein glücklicher Seufzer. Es gab noch Hoffnung für Nick und mich.
    »Hast du gar nicht. Du warst süß.«
    »Ich bin nicht süß. Ich bin ein Bulle. Und nun erzähl weiter.«
    Kurz erwog ich, ihm für meine Badezimmerflucht die Version zu erzählen, die ich auch meiner Mutter verkauft hatte. Aber das war keine gute Idee. Wenn wir Kristin noch mal irgendwo treffen würden, hätte ich schon wieder ein Problem. Und ich wollte keine Probleme mehr haben.
    »Also, erinnerst du dich, als wir beim Italiener waren und ich dir das Foto von dir und deiner Kollegin gezeigt habe? Da warst du ganz sicher, dass Kristin nicht dahintersteckt. Na ja, aber ich war davon nicht so überzeugt. Darum bin ich am nächsten Tag in ihren Laden gegangen und habe versucht, sie ein bisschen auszuhorchen.«
    »Du warst bei Kristin?«, fragte Nick verwirrt.
    »Ja. Weil, ich wollte doch, dass das Ganze aufhört. Ich hatte Angst, wenn ich nicht rausfinde, wer dahintersteckt, dann geht das so lange weiter, bis wir beide wirklich auseinandergebracht werden. Jedenfalls habe ich sie in ein Gespräch über Exfreunde verwickelt, aber sie hat überhaupt nichts über sich erzählt. Um das Ganze mal ein bisschen zu beschleunigen, habe ich sie dann gefragt, ob sie ihrem Exfreund nicht gerne Bilder schicken würde, die seine Neue zeigen, wie sie von halbnackten russischen Nutten Geld nimmt.«
    Sprachlos sah Nick mich an.
    »Bitte, jetzt guck nicht so. Ich wollte sie doch nur ein bisschen aus der Reserve locken. Damit sie es zugibt. Aber wie es aussah, hattest du recht. Sie schien wirklich nichts mit den Fotos zu tun zu haben.«
    »Darum bist du am Samstag abgehauen? Weil Kristin doch noch gekommen war?«
    »Ja, genau. Ich hatte ihr natürlich nicht erzählt, wer ich bin, aber ich habe ihr gesagt, dass mein Freund mich wegen einer anderen verlassen hatte und ich dieser Neuen zu gerne eins auswischen würde. Und dann taucht sie plötzlich auf Nicoles Geburtstagsparty auf. Ich hatte einfach furchtbare Angst davor, was du tun würdest, wenn sie mit dem Finger auf mich gezeigt und gerufen hätte: ›Das ist die Bekloppte, von der ich euch erzählt habe. Genau das ist sie!‹ Also habe ich Panik bekommen und bin abgehauen. Draußen habe ich Mimi angerufen, damit sie mich abholt. Uns ging es beiden nicht gut, sie hatte ein blödes Date und ich so ein schlechtes Gewissen wegen dir. Na ja, und darum sind wir irgendwie versackt und haben uns später ein Taxi zu Mimis Wohnung genommen. Da habe ich dann auch geschlafen.«
    »Ach Süße, wie kriegst du es immer wieder hin, in solche Situationen zu kommen? Dein Leben ist manchmal wie eine einzige Sitcom.«
    Oh. Ich war nicht länger mehr Alice, ich war endlich wieder seine Süße. Das gab mir Auftrieb.
    »Du kannst gerne Mimi fragen, so ist das wirklich gewesen. Glaubst du mir jetzt?«, fragte ich und rückte vorsichtig etwas näher zu ihm.
    »Muss ich wohl. So eine Geschichte kann nur dir passieren. Komm mal her.«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich fiel Nick um den Hals, und endlich, endlich küsste er mich

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