Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Letos Männer in ihren Höhlen eingeschlossen wurden, in denen sie dem Hungertod preisgegeben waren, wie Tiere in abgeschlossenen Käfigen, um die sich niemand mehr kümmerte.
    Der Baron konnte das dumpfe Rumpeln deutlich fühlen. Es war wie ein Trommelwirbel, der die metallene Hülle seines Schiffes zum Vibrieren brachte: Rumms ... Rumms! Dann: RUMMS-Rumms!
    Wer hätte je damit gerechnet, daß sich die Artillerie im Zeitalter der Schutzschilde noch einmal bestens auszahlen würde? Dieser Gedanke lief wie ein Kichern durch sein Bewußtsein. Aber es war vorherzusehen, daß die Männer des Herzogs sich in diesen Höhlen verkriechen würden. Der Imperator wird mir dankbar sein, daß ich auf diese Art seine Truppen schone.
    Er justierte einen der Suspensoren, der es ihm ermöglichte, sich trotz seines fetten Körpers ungezwungen zu bewegen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    Es ist eine Schande, solche Kämpfer wie die Männer des Herzogs auf derartige Weise zu verschwenden, dachte er. Sein Grinsen wurde breiter. Aber solches Mitleid sollte man unter Strafe stellen. Schließlich hatte jeder selbst zu sehen, wo er blieb. Da lag das ganze Universum vor einem, offen, bereit, von jedem in Besitz genommen zu werden, der die richtigen Entscheidungen traf. Kein Wunder, daß es nicht den schüchternen Kaninchen gehörte, die unfähig waren, ihren Besitz zu verteidigen. Entweder war man in der Lage, sein Eigentum zu verteidigen oder man war es nicht. Er verglich seine Männer mit einem angriffslustigen Bienenschwarm und dachte: Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man genügend fleißige Leutchen hat, die einem die Kastanien aus dem Feuer holen.
    Hinter ihm öffnete sich eine Tür. Der sich auf der Wandung spiegelnde Lichtreflex zeigte dem Baron, auch ohne daß er sich umdrehen mußte, wer gekommen war. Hinter ihm erschien Piter de Vries, gefolgt von Umman Kudu, dem Führer seiner Leibgarde. Von draußen drangen die Geräusche anderer Leute an seine Ohren, und für einen Moment sah er die Schafsgesichter seiner Leibwächter, die ihn mit hündischer Ergebenheit anstarrten. Der Baron wandte sich um.
    Piter salutierte, indem er einen Finger gegen die Stirn legte. »Gute Nachrichten, Mylord«, meldete er. »Die Sardaukar haben den Herzog gebracht.«
    »Natürlich haben sie das«, brummte der Baron.
    Er studierte das maskenhafte Gesicht seines Gegenübers. Und dessen Augen: schattenhafte Schlitze, in denen nichts als Blau zu sehen war.
    Ich muß ihn beseitigen, dachte er. Das, was ich von ihm erwarten konnte, hat er geliefert. Jetzt hat er eine Stellung erreicht, in der er mir nur noch gefährlich werden kann. Aber zuerst werde ich ihn noch dazu benutzen, die Bevölkerung von Arrakis Haß zu lehren. Anschließend werden sie um so lieber meinen Liebling Feyd-Rautha willkommen heißen.
    Er wandte sich dem Führer seiner Leibwache zu: Captain Umman Kudu, ein Mann mit unbeweglichen Gesichtsmuskeln und einem viereckigen Kinn. Ihm konnte man trauen, denn seine Laster waren allgemein bekannt.
    »Ich möchte zuerst wissen, wo der Verräter ist, der uns den Herzog ausgeliefert hat«, sagte der Baron. »Schließlich soll er seinen wohlverdienten Lohn bekommen.«
    Piter drehte sich auf dem Absatz herum und gab dem Posten an der Tür einen Wink. Etwas Schwarzes bewegte sich hinter der Tür, und Yueh trat ein. Seine Bewegungen waren steif und marionettenhaft, sein Schnauzbart hing herab, in seinem Gesicht schienen nur die alten Augen zu leben. Er machte drei Schritte in den Raum hinein und blieb stehen, als erwartete er eine Anweisung von Piter, der ihm zunickte, woraufhin Yueh drei weitere Schritte machte und vor dem Baron stehenblieb.
    »Ah, Dr. Yueh.«
    »Zu Ihren Diensten, Mylord Harkonnen.«
    »Sie haben uns den Herzog verschafft, hörte ich.«
    »So lautete meine Hälfte der Abmachung, Mylord.«
    Der Baron warf Piter einen Blick zu.
    Piter nickte.
    Der Baron wandte sich wieder Yueh zu. »Die Abmachung, wie? Und ich ...« Er spuckte die Worte beinahe aus: »Was sollte doch gleich meine Gegenleistung sein?«
    »Daran erinnern Sie sich sehr gut, Mylord.«
    Irgendwo im Innern Yuehs begann laut eine Uhr zu ticken. Die Art, in der der Harkonnen sich ihm gegenüber gab, zeigte, daß er betrogen worden war. Wanna war wirklich tot. Sie konnten ihre Hälfte des Abkommens gar nicht mehr erfüllen. Sie hatten ihn nur in dem Glauben gelassen, um Druck auf ihn ausüben zu können. Keine Frage, sie hatten ihn hereingelegt.
    »Schulde ich Ihnen wirklich

Weitere Kostenlose Bücher