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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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wenn sich nur eine Sardaukar-Legion derzeit auf Arrakis aufhielt – im Gegensatz zu zehn seiner eigenen –, brauchte er sich nichts vorzumachen. Gegen die Sardaukar-Legion konnte er nichts unternehmen. Sie würden seine eigenen Leute in Stücke reißen.
    »Es wäre ratsam, Ihren Leuten zu erzählen, daß sie zukünftig ihre Pfoten von mir zu lassen haben, wenn ich Sie zu sehen wünsche, Baron«, knurrte der Sardaukar. »Meine Leute haben Ihnen Herzog Leto Atreides übergeben, bevor ich die Gelegenheit hatte, über sein zukünftiges Schicksal mit Ihnen zu diskutieren. Wir werden das jetzt nachholen.«
    Ich darf mich nicht vor meinen Leuten bloßstellen lassen, dachte der Baron und sagte mit einer Stimme, die eine solche Kälte ausströmte, daß er beinahe selbst stolz darauf war: »So?«
    »Mein Imperator hat mir befohlen, dafür Sorge zu tragen, daß sein Cousin einen raschen Tod ohne Folter stirbt«, fügte der Colonel-Bashar hinzu.
    »Genauso lauteten die kaiserlichen Befehle, die ich erhielt«, log der Baron. »Glauben Sie etwa, ich würde mich ihnen widersetzen?«
    »Ich habe den Befehl, dem Imperator zu berichten, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe«, erwiderte der Sardaukar.
    »Der Herzog ist bereits tot«, sagte der Baron und deutete mit einer wegwerfenden Handbewegung an, daß es besser sei, wenn der Mann jetzt gehe.
    Der Colonel-Bashar rührte sich nicht von der Stelle. Er zeigte mit keinem Wimpernzucken, daß er die Bewegung überhaupt wahrgenommen hatte.
    »Wie?« knurrte er.
    Also wirklich! dachte der Baron. Das ist zuviel.
    »Von seiner eigenen Hand, wenn Sie es unbedingt wissen wollen«, erklärte er. »Er hat Gift genommen.«
    »Ich will seine Leiche sehen«, forderte der Sardaukar.
    Mit gespielter Verzweiflung sah der Baron zur Decke des Korridors hinauf. Seine Gedanken rasten. Verflucht! Dieser adleräugige Sardaukar wird den Raum zu sehen bekommen, bevor wir dort Ordnung geschafft haben!
    »Sofort«, fügte der Sardaukar hinzu. »Ich will ihn mit eigenen Augen sehen.«
    Es gab keinen Grund, dies abzulehnen. Der Sardaukar würde alles sehen. Er würde sofort wissen, daß der Herzog eine ganze Reihe von seinen Soldaten getötet hatte ... und daß der Baron nur wegen eines glücklichen Zufalls entkommen war. All dies würde keinen guten Eindruck machen.
    »Ich lasse mich nun nicht länger hinhalten«, schnarrte der Colonel-Bashar.
    »Niemand beabsichtigt das«, erwiderte der Baron und starrte in die Obsidianaugen seines Gegenübers. »Ich habe vor meinem Imperator nichts zu verbergen.« Er nickte Nefud zu. »Der Colonel-Bashar hat das Recht, sich alles genau anzusehen. Führen Sie ihn durch die Tür, vor der Sie stehen, Nefud.«
    »Hierher, Sir«, sagte Nefud.
    Langsam ging der Sardaukar um den Baron herum und bahnte sich einen Weg durch die Leibwächter.
    Peinlich, dachte der Baron. Jetzt wird der Imperator erfahren, daß ich beinahe in eine Falle getappt wäre. Er wird es als ein Zeichen der Schwäche werten.
    Und es war jetzt schon klar, daß er in dieser Beziehung die Auffassung seiner Sardaukar teilte. Der Baron nagte an seiner Unterlippe und redete sich ein, daß der Imperator zumindest nichts von dem Überfall auf die Gewürzlager von Giedi Primus erfahren haben konnte, der mit der Zerstörung der Harkonnen'schen Gewürzlager geendet hatte.
    Verflucht sei dieser Fuchs von einem Herzog!
    Er ließ die beiden Männer nicht aus den Augen: den arroganten Sardaukar und den finsteren und undurchsichtigen Nefud.
    Wir müssen Ordnung schaffen, dachte der Baron erneut. Rabban wird wieder die Macht auf diesem verdammten Planeten übernehmen. Ohne Rücksicht auf Verluste! Er muß hart vorgehen, dann wird man später meinen geliebten Feyd-Rautha um so lieber akzeptieren. Der Teufel soll Piter holen. Das sieht ihm ähnlich, sich umbringen zu lassen, bevor ich mit ihm fertig bin.
    Der Baron seufzte.
    Und ich muß mir von Tleilax einen neuen Mentaten kommen lassen. Hoffentlich haben sie jemanden, der bereits einsatzbereit ist.
    Einer der ihn umgebenden Leibwächter hüstelte. Der Baron wandte sich dem Mann zu und sagte: »Ich bin hungrig.«
    »Jawohl, Mylord.«
    »Und während Sie diesen Raum dort säubern und kontrollieren, wünsche ich abgelenkt zu werden.«
    Der Leibwächter senkte den Blick. »Welche Zerstreuung wäre dem Baron am liebsten?«
    »Ich werde in meinen Schlafraum gehen«, erwiderte der Baron. »Bringen Sie mir diesen jungen Burschen, den wir auf Gamont kauften; den mit den

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