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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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grünen Bordbeleuchtung über die Fernbedienung der Außentür. Knirschend schob sich die Wand zur Seite. Eine Sandfontäne wurde in die Kaverne gewirbelt. Paul schloß die Tür des Thopters. Es war, als fiele ein starker Druck von seinen Schultern.
    Ein breiter Streifen des Sternenhimmels tauchte vor ihnen auf. Paul aktivierte einen anderen Schalter. Die Schwingen begannen auf und nieder zu gleiten und hoben den Thopter wie einen Vogel aus seinem Nest. Volle Energie erweckte die Düsen nun vollends zum Leben. Die Maschine vibrierte.
    Jessicas Hände glitten leicht über die Kontrollen. Sie konnte die Sicherheit, die die Bewegungen ihres Sohnes ausstrahlten, beinahe fühlen. Und dennoch fürchtete sie sich. Pauls Ausbildung ist jetzt unsere einzige Hoffnung, dachte sie. Seine Jugend und seine Gewitztheit.
    Paul führte den Düsen mehr Energie zu. Der Thopter bockte, und der plötzliche Andruck preßte sie tiefer in die Sitze. Dann erschien vor ihren Augen die breite Wand der Sterne. Noch mehr Energie in die Schwingen, die jetzt in vollem Einsatz arbeiteten und die Maschine in die Luft hoben. Ehe sie sich versahen, glitten sie über einem Felsenmeer dahin, über zackige Klippen im Schein nächtlicher Sterne. Der von einer fernen Staubwand in seiner Leuchtkraft behinderte rote Mond erschien am Horizont zu ihrer Rechten. Und dann sahen sie die Sturmwolke.
    Pauls Hände glitten über die Kontrollen. Die Schwingen legten sich wie die Flügel eines Käfers an den Leib der Maschine. Mit aller Kraft zerrte die Beschleunigung an ihren Körpern, als der Thopter steil anstieg.
    »Düsenstrahlen hinter uns«, meldete Jessica.
    »Ich habe sie gesehen.«
    Paul ging auf volle Geschwindigkeit.
    Der Thopter winselte wie eine gequälte Kreatur, wendete nach Südwesten und hielt genau auf den Sturm zu, der sich über der Wüste abzeichnete. In unmittelbarer Nähe konnte Paul anhand der vibrierenden Schatten erkennen, wo die Felsenlandschaft endete, wo das Land der Dünen begann.
    Und über dem Horizont erhob sich die Sturmwand wie eine Mauer, die nach den Sternen griff.
    Irgend etwas ließ den Thopter erzittern.
    »Geschützfeuer!« keuchte Jessica. »Sie benutzen irgendeine Art von Projektilwaffen!«
    Paul grinste listig. »Offenbar scheuen sie sich, Lasguns einzusetzen«, meinte er.
    »Aber wir haben doch gar keinen Schild!«
    »Woher sollen sie das wissen?«
    Erneut erzitterte die Maschine.
    Paul sah nach hinten. »Sie scheinen nur eine Maschine zu haben, die bei unserer Geschwindigkeit mithalten kann.«
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kurs. Die Sturmwand vor ihnen wuchs immer höher und begann vor ihren Augen zu verschwimmen.
    »Granaten, Raketen – all diese altertümlichen Waffen werden wir den Fremen geben«, flüsterte Paul.
    »Der Sturm«, sagte Jessica. »Sollten wir nicht besser umkehren?«
    »Und das Schiff hinter uns?«
    »Es holt auf.«
    »Jetzt!«
    Paul fuhr die Schwingen aus, bis sie die Größe von Stummelflügeln erreicht hatten, und ließ die Maschine nach links abtrudeln, wo die Sturmwand noch nachgiebig war. Der Beschleunigungsdruck zog an seinem Körper.
    Sie schienen in eine Wolke hineinzugleiten, die sie aufnahm und dann dichter und dichter wurde, bis sie schließlich den Mond und die darunterliegende Wüste völlig verblassen ließ. Die Maschine wurde eins mit dem Sturm, war nur noch ein dahinschwebender winziger Raum in der Dunkelheit, dessen Inneres lediglich vom matten Glühen der Kontrollen erhellt wurde.
    Alles, was sie über Stürme dieser Art je gehört hatte, raste in diesem Moment durch Jessicas Geist: daß sie Metall wie Butter zu zerschneiden in der Lage waren, Maschinen zur Unkenntlichkeit zerfrästen, daß sie einem Menschen das Fleisch von den Knochen bliesen und selbst diese Überreste seines Körpers noch zu feinem Staub zerrieben. Sie fühlte das Prasseln des Sandes auf der Außenhaut des Thopters und schaute zu, wie Paul die Kontrollen bediente. Er nahm die Energie zurück, und das Schiff bockte. Das sie umgebende Metall knirschte und vibrierte.
    »Der Sand!« rief Jessica.
    Paul schüttelte den Kopf. »In dieser Höhe gibt es nicht viel davon.«
    Aber sie fühlte deutlich, wie sie noch tiefer in den Mahlstrom hinabglitten.
    Paul fuhr die Schwingen wieder zu voller Größe aus und hörte, wie sie gegen die Behinderung ankämpften. Die Instrumente im Auge behaltend, ließ er den Thopter rein gefühlsmäßig dahinschweben.
    Das Kratzen nahm ab.
    Der Thopter bewegte sich nach

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