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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Wasser zu bewahren, befindet sich in deinem Körper. Es sorgt dafür, daß du Energie sparst. Du bist stärker. Vertraue deinem Destillanzug.«
    Jessica gehorchte, leerte ihre Fangtasche und fühlte, wie ihre Energie zurückkehrte. Sie dachte darüber nach, wie friedlich es in diesem Moment ihrer Müdigkeit war und erinnerte sich an einen Ausspruch Gurney Hallecks, der einmal gesagt hatte: »Besser ein trockener Bissen und Stille, als ein Haus voller Zank und Hader.«
    Jessica erzählte den Ausspruch Paul.
    »Das war typisch Gurney«, sagte er.
    Der Tonfall, in dem er das sagte, klang, als spreche er von einem Toten. Und sie dachte: Vielleicht ist es besser für ihn, tot zu sein. Die übrigen Streitkräfte der Atreides waren entweder tot, gefangengenommen worden oder irrten – genau wie sie jetzt – durch diese wasserlose Welt.
    »Gurney«, sagte Paul, »hatte immer die richtigen Sprüche bei der Hand. Ich kann ihn jetzt noch hören, wie er sagte: ›Und ich werde die Flüsse trockenlegen und das Land den Bösen verkaufen; und ich werde es verwüsten und alles, was sich darin befindet, durch die Hand von Fremden.‹«
    Jessica schloß die Augen. Das Pathos in der Stimme ihres Sohnes rührte sie beinahe zu Tränen.
    Plötzlich sagte Paul: »Wie ... fühlst du dich?«
    Jessica spürte, daß er sich um ihre Schwangerschaft sorgte und entgegnete: »Es dauert noch ein paar Monate, bis deine Schwester zur Welt kommt. Momentan fühle ich mich noch ... physisch in Ordnung.«
    Und sie dachte: Wie steif und formal rede ich mit meinem eigenen Sohn! Die Ausbildung der Bene Gesserit führte schließlich dazu, daß sie dieser Sache auf den Grund kam. Ich habe Angst vor meinem eigenen Kind. Ich fürchte mich vor seiner Andersartigkeit. Ich habe Angst vor dem, was er für uns in der Zukunft sieht; was er mir sagen wird.
    Paul zog die Kapuze über die Augen und lauschte den Geräuschen der Nacht. Seine Nase juckte. Er kratzte an ihr, entfernte die Filter und wurde im selben Augenblick des ihn umgebenden Zimtgeruchs gewahr.
    »Irgendwo in der Nähe befindet sich Melange«, stellte er fest.
    Ein sanfter Wind umspielte sein Gesicht und ließ ihn schnuppern. Aber es befand sich keinerlei Bedrohung durch einen Sturm in ihm; also konnte er auch diesen Unterschied bereits erfassen.
    »Es wird bald Morgen«, sagte er.
    Jessica nickte.
    »Es gibt einen Weg, um sicher durch den Sand zu kommen«, erklärte Paul. »Die Fremen kennen ihn.«
    »Und die Würmer?«
    »Wenn wir einen Klopfer aus unserem Überlebenssatz zwischen den Felsen plazierten«, erwiderte Paul, »würde das einen Wurm für eine Weile ablenken.«
    Jessicas Blick wanderte über die Dünen hinweg zu der anderen Erhöhung hinüber.
    »Und du glaubst, das würde sie lange genug beschäftigen, um vier Kilometer zurückzulegen?«
    »Vielleicht. Wenn wir uns beeilen und dennoch keine unnatürlichen Geräusche produzieren, die uns ihm nicht als Fremdkörper hörbar machen ...«
    Paul starrte in die Wüste hinab und rief sich ins Gedächtnis zurück, was er über die Klopfer und Bringerhaken wußte, die sich ebenfalls unter den Ausrüstungsgegenständen ihres Überlebenssatzes befanden. Es schockierte ihn, als er sich dabei ertappte, wie seine Gedanken darum kreisten, daß die Würmer ihn mit unterbewußtem Entsetzen erfüllten. Er fragte sich, wie er dazu kam, solche Gefühle zu haben, wo ihm sein logischer Verstand sagte, daß es an ihnen nichts zu fürchten gab.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wir müßten rhythmuslose Geräusche erzeugen«, meinte Jessica.
    »Wie? Oh, natürlich. Wenn wir unsere Schritte unregelmäßig machten ... Würmer sind nicht in der Lage, ihre Aufmerksamkeit jedem einzelnen Geräusch zuzuwenden. Dennoch – wir sollten, bevor wir einen solchen Versuch machen, vollständig ausgeruht sein.«
    Er schaute zu dem anderen Felswall hinüber und schätzte an der Bewegung der vom Mondlicht erzeugten Schatten die Zeit ab.
    »In einer Stunde geht die Sonne auf.«
    »Wo sollen wir den Tag verbringen?« fragte Jessica.
    Paul wandte sich nach links und streckte den Arm aus. »An dem Abhang dort drüben. Er scheint mir einen optimalen Windschutz zu bieten. Wir können uns dort in irgendeiner Spalte verkriechen.«
    »Du hast recht.«
    Paul stand auf und reichte ihr die Hand. »Fühlst du dich ausgeruht genug für den Abstieg? Ich möchte so tief wie möglich über der Wüstenoberfläche sein, bevor wir lagern.«
    »In Ordnung.« Jessica nickte ihm zu und bedeutete ihm damit,

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