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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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griffen, wie der Wind sie packte und schüttelte.
    Plötzlich brach die linke Tragfläche, die bereits vom Sturm angeknackst war, ab und knallte gegen die Seitenwand. Der Thopter fiel zur Seite, jagte über die Spitze einer Düne dahin und rutschte in die dahinterliegende Senke, um dort in einer Kaskade von Staub zum Stehen zu kommen. Sie lagen auf der linken Seite. Die rechte Tragfläche deutete auf den sternenübersäten Himmel.
    Paul löste die ihn haltenden Gurte, richtete sich auf und half seiner Mutter. Dann öffnete er die Luke. Sand wirbelte in die Kabine herein, es roch nach versengtem Gestein. Er langte nach dem Gepäckbündel, sah, daß seine Mutter sich mittlerweile befreit hatte, und folgte ihr mit einem Sprung aus der Maschine in die Dunkelheit hinaus.
    »Lauf!« befahl Paul.
    Er deutete auf die vor ihnen liegende Düne und die sich dahinter abzeichnende Felsformation.
    Jessica ließ den Thopter hinter sich zurück und rannte. Keuchend taumelte sie die Düne hinauf, während sie hinter sich Pauls keuchenden Atem hörte. Schließlich standen sie auf einem Sandrücken, der genau in die Richtung der Felsen führte.
    »Wir folgen diesem Weg«, sagte Paul, »das bringt uns schneller vorwärts.«
    Sie stapften durch den sie bei jedem Schritt behindernden Sand.
    Plötzlich erklang ein neues Geräusch: ein seltsames Zischen, ein dumpfes Dröhnen, ein gleitendes Rascheln.
    »Ein Wurm«, sagte Paul.
    Das Geräusch wurde lauter.
    »Schneller!« keuchte Paul.
    Die ersten Felsenausläufer, die sich wie Festland aus einem Ozean erhoben, lagen nicht weiter als zehn Meter von ihnen entfernt, als hinter ihnen das gräßliche Geräusch knirschenden Metalls ertönte.
    Paul wechselte das Gepäck vom linken zum rechten Arm und krallte seine Hand um die darumgewickelten Gurte. Es klatschte gegen seine Hüfte, während er rannte, aber dennoch packte er mit der freien Hand den Arm seiner Mutter. Durch einen schmalen Spalt kletterten sie aufwärts, wobei sie den Wind, der an ihnen zerrte, ignorierten. Kiesel fielen unter ihren Füßen, der Atem kam trocken und röchelnd aus ihren Kehlen.
    »Ich kann nicht mehr«, sagte Jessica stöhnend.
    Paul blieb stehen, drückte sie in eine Nische, wandte sich um und sah auf die Wüste hinaus. Ein kleiner Sandhügel bewegte sich parallel zwischen den Dünenkämmen und ihrem Standort auf die Felseninsel zu. Im Mondlicht sah er die Sandwellen in einem Kilometer Entfernung. Es war die Spur, die der Wurm in diesem erstarrten Sandmeer hinterließ, als er sich anschickte, die Felseninsel in einem weiten Bogen zu umrunden. Dort, wo sie den Ornithopter zurückgelassen hatten, befand sich nichts mehr.
    Der Sandhügel steuerte nun wieder in die Wüste hinaus, kreuzte seinen eigenen Weg. Der Wurm schien immer noch nach etwas zu suchen. »Er ist größer als ein Gildenschiff«, flüsterte Paul. »Ich habe gehört, daß die Würmer in der offenen Wüste ziemlich lang werden sollen, aber ich habe nicht gewußt ... daß sie auch so dick sind.«
    »Ich auch nicht«, keuchte Jessica.
    Der Wurm bewegte sich noch einmal auf die Felsen zu und drehte dann wieder ab. Sein Kurs richtete sich auf den Horizont. Paul und Jessica lauschten seinen Bewegungen, bis sie von den Geräuschen in ihrer unmittelbaren Umgebung verschluckt wurden.
    Paul atmete auf, sah zu den mondbeschienenen Felsen hinüber und zitierte aus dem Kitab al-Ibar: »Reise in der Nacht und raste in den Schatten des Tages.« Er sah seine Mutter an: »Die Nacht hat noch ein paar Stunden. Kannst du jetzt weitergehen?«
    »Einen Moment noch.«
    Paul schulterte sein Gepäck und blickte auf den Parakompaß. »Ruhe dich ruhig noch etwas aus«, meinte er.
    Jessica drückte sich von den Felsen ab und fühlte, wie ihre Kräfte zurückkehrten. »In welche Richtung gehen wir?«
    »In diese.« Er deutete auf den Verlauf des Felsrückens, auf dem sie sich befanden.
    »Also in die Wüste hinein?«
    »In die Wüste der Fremen«, flüsterte Paul.
    Er fühlte sich plötzlich an eine Vision erinnert, die er auf Caladan gehabt hatte. Damals hatte er diese Wüste gesehen, aber irgend etwas war damals anders gewesen. Er hatte die Wüste mit anderen Augen gesehen, wie jemand, der sie durch einen Filter betrachtet, welcher die Erinnerung blockierte und es einem unmöglich machte, sich genau an sie zu erinnern. Ihm war, als hätte er sie von einem anderen Standpunkt aus gesehen, als hätte sie etwas beinhaltet, das jetzt nicht auszumachen war.
    In dieser Vision war Idaho

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